Immerhin ist der KSC unter seinem aktuellen Coach im heimischen Stadion noch ungeschlagen (vier Spiele, zehn Punkte). Und genau über diese positiven Dinge wollte Rapolder dann auch am Freitagnachmittag auf der obligatorischen Pressekonferenz sprechen.
"Nach jedem Auswärtsspiel alles in Frage zu stellen, bringt keinem etwas", so der Trainer über die anhaltende Schwäche seines Teams auf fremden Plätzen. Vielmehr sollte man in der aktuellen Situation über die Dinge sprechen, die funktionieren. "Wir haben eine gewisse Heimstärke entwickelt. Das ist ein Punkt, über den wir sprechen sollten."
Am Sonntag habe seine Mannschaft mit einem erneut guten Auftritt die Möglichkeit, sich vom mutlos und laufarmen Spiel in Paderborn zu rehabilitieren. "Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft am Sonntag marschieren wird. Das kann ein richtiges Ausrufezeichen werden.", so Rapolder. "Wir müssen uns zu Hause nicht verstecken. Aber wir dürfen auch nicht naiv zu Werke gehen."
Wichtig sei es, vor allem die Offensive der Berliner mit Ramos, Friend und Raffael in den Griff zu bekommen und eine kompakte Abwehrleistung zu zeigen. "Es kann nur über den Kampf gehen", so Rapolder. Abschauen kann sich der KSC dabei etwas von Paderborn und Osnabrück. Beide Teams schafften es in dieser Saison den Tabellenführer über den Kampf zu schlagen. "Mit spielerischen Mitteln ist gegen Hertha dagegen nichts zu gewinnen."
Besuch im Fanprojekt
Verzichten muss der KSC dabei auf Sebastian Langkamp (Hüftprellung). Wer den zweikampfstarken Innenverteidiger ersetzen wird, konnte Rapolder am Freitag noch nicht sagen. Auch auf welcher Position Matthias Zimmermann zum Einsatz kommt, ließ der KSC-Coach offen.
Eine zumindest kleine Enttäuschung hatten die Verantwortlichen bereits zu Beginn der Pressekonferenz mitteilen müssen. Derzeit sind 15.500 Karten für die Partie verkauft worden. Manager Arnold Trentl ist sich aber sicher, dass am Sonntag deutlich mehr Zuschauer den Weg ins Stadion finden werden.
"Wenn du in der zweiten Liga auf dem 15. Tabellenplatz stehst - da ist es klar, dass dir die Leute nicht die Tür einrennen", so Rapolder. Gemeinsam mit Timo Staffeldt, Serhat Akin und Delron Buckley hatte er am gestrigen Donnerstag noch einmal Werbung bei den Fans betrieben und dem Fanprojekt einen Besuch abgestattet. Gerade in der aktuellen Situation sieht er es als wichtig an, dass man mit den Fans in Kontakt bleibt und so Vertrauen schafft. "Die Fans nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie sind ehrlich und haben Angst um ihren Verein."
"Die Mannschaft und ich sind eine Einheit"
Umso erfreulicher sei es darum, dass die Spieler von sich aus gesagt haben, dass sie bei dem Treffen gerne dabei seien. In den kommenden Wochen wird es noch häufiger solche Treffen geben. "Dann werden auch Spieler mitgehen, die nicht zu den Publikumslieblingen zählen."
Was bei Rapolder allerdings auf Unverständnis trifft, ist die Tatsache, dass man im KSC-Umfeld gerne einzelne Spieler herausziehe und diese für die Entwicklung in den vergangenen Monaten verantwortlich macht. "Das haben wir alle gemeinsam zu verantworten!" Trainer und Mannschaft seien eine Einheit, die nur als Solche das Saisonziel Klassenerhalt erreichen kann.
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