Liebe Fußballfreunde,
es ist schön, dass in der Berichterstattung über den KSC wieder der Sport im Mittelpunkt stehen kann, nachdem Präsident Ingo Wellenreuther am vergangen Sonntagabend bei Sport im Dritten nochmals Stellung zu den Ereignissen um das Leipzig-Spiel genommen hat.
Dabei rückte Wellenreuther die Falschbehauptungen von Leipzig-Manager Ralf Rangnick über die angebliche Stürmung des Leipziger Mannschaftshotels in Hayna durch KSC-Fans ebenso gerade, wie er deren Verhalten eindeutig verurteilte und durch den Verein sanktionierte. Es war ein guter Auftritt des ersten Mannes beim KSC, der dadurch einiges von dem immensen Imageschaden, der dem KSC durch einige seiner sogenannten Fans entstanden war, wieder gut machen konnte.
Schon am Sonntagmittag legte die Mannschaft in Ingolstadt einen ebenso guten und erfolgreichen Auftritt hin. Und sie räumte dabei auch mit dem Vorurteil auf, dass sie nicht imstande sei, die sogenannten "Big Points" zu machen, wenn es darauf ankommt. Beim 3:1-Sieg im Audi Sportpark hat sie einen solchen gelandet. Dabei war die Leistung, die sie dort bot, keineswegs berauschend und hatte längst nicht die Qualität vor allem der ersten Halbzeit beim 0:0 gegen Leipzig, aber unterm Strich standen drei enorm wichtige Punkte, die das Aufstiegsszenario nachhaltig beeinflussen können. So wie es ausschaut, sind es mit Ingolstadt, Darmstadt, Kaiserslautern und dem KSC jetzt eigentlich nur noch vier Mannschaften, die um die zwei Aufstiegsplätze und den Relegationsplatz in Frage kommen.
Zwar können vielleicht auch noch Leipzig und Braunschweig in diesen Vierkampf eingreifen, aber sechs Punkte Rückstand dieser Teams auf den KSC als Tabellenvierten sind bei noch neun ausstehenden Spielen schon eine ganze Menge Holz. Den KSC wiederum trennen dagegen nur zwei Punkte von Kaiserslautern und Darmstadt, die beide noch im Wildpark antreten müssen. Die Blau-Weißen haben es also selbst in der Hand, beide zu überholen. Und sollte Ingolstadt sich weiter der Selbstüberschätzung hingeben, bei der Niederlage gegen den KSC ein gutes Spiel gemacht und nur unglücklich verloren zu haben, kann es selbst für den Tabellenführer noch ein böses Erwachen geben.
Die drei Punkte auf Darmstadt und Kaiserslautern sind ebenso wenig eine "Aufstiegsversicherung" wie der Fünf-Punkte-Vorsprung auf den KSC, wenn man das Restprogramm anschaut. Bis auf Darmstadt hat bislang jeder der "Großen Vier" schon eine schwächere Phase in dieser Saison gehabt. Bei Ingolstadt scheint dies ausgerechnet in der Schlussphase der Fall zu sein und so etwas könnte fatale Folgen haben. Dem KSC kann’s egal sein, der muss weiter versuchen, auf dem stabilen Niveau zu punkten, wie zuletzt.
In der Hinrunde gab es gegen Leipzig und Ingolstadt keinen einzigen Zähler. In der Rückrunde hat die Mannschaft schon vier Punkte gegen diese Spitzenteams geholt und es wäre mehr als hilfreich, wenn sich dieser Trend auch am Sonntag gegen Kaiserslautern fortsetzen könnte, denn auch bei den Pfälzern gab es in der Hinrunde nichts zu erben. Es wird also Zeit, auch gegen den FCK die Punktebilanz aufzuhübschen, zumal das Wildparkstadion zum ersten Mal in dieser Spielzeit ausverkauft sein wird.
Das würde auch die Hoffnung auf einen Aufstieg in die erste Bundesliga weiter befördern, mit dem man sich im Wildpark mittlerweile so oder so befasst, muss der KSC doch bis Anfang April die Lizenzunterlagen für die erste Bundesliga einreichen, nachdem dies für die zweite Liga schon am 15. März geschehen ist. Und diese Arbeit sollte doch nicht umsonst gewesen sein.
Harald Linder