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Karlsruhe: Harrys KSC-Sportschau: Neubau des Stadions hat gesellschaftliche Relevanz!

Karlsruhe

Harrys KSC-Sportschau: Neubau des Stadions hat gesellschaftliche Relevanz!

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    Harrys KSC-Sportschau: Die ka-news-Kolumne von Harald Linder - immer mittwochs.
    Harrys KSC-Sportschau: Die ka-news-Kolumne von Harald Linder - immer mittwochs. Foto: (Archiv)

    Liebe Fußballfreunde,

    Fasching ist vorbei und damit auch die närrische Zeit, in der manches nicht so ernst genommen werden durfte, wie es den Anschein hatte. Und so war ich auch etwas verwirrt, als ich am Fastnachtsdienstag die Meldung von Seiten der Stadt über die (angeblichen) Details in Sachen neues Stadion las, auf die man sich zwischen der Kommune und dem KSC verständigt habe.

    Kurz vor der entscheidenden Gemeinderatsitzung über die Neubaupläne im Wildpark war die Botschaft, dass der KSC eine erheblich höhere Pacht in der ersten Liga zu zahlen bereit ist, als bisher angenommen. Ein deutliches Zeichen an die Skeptiker im Gemeinderat, ob die Finanzierung dieses etwa 90 Millionen teuren Projektes über die Einnahmen, die der Stadt durch Pacht, Teilhabe am Erlös weiterer Veranstaltungen und durch die Übernahme der Instandhaltungskosten durch den KSC zukommen, gewährleistet ist.

    So gesehen, ein geschickter Schachzug von Oberbürgermeister Frank Mentrup, zunächst über den Weg der Öffentlichkeit den Hauptausschuss und danach auch den gesamten Gemeinderat von dieser Finanzplanung zu überzeugen. Warum man diese Veröffentlichung aber zuvor offenbar nicht mit dem KSC abgestimmt hat - als Autor wird nur die Stadt genannt - ist mir allerdings nicht ganz ersichtlich. Zumal in keinem Punkt die Rede davon ist, dass der KSC - sollten die vorgestellten Konditionen tatsächlich wie erwartet zum Tragen kommen - dieses Stadion in den 33 Jahren, auf denen die Finanzierung angelegt ist, komplett refinanzieren wird.

    Und sollten die Blau-Weißen in dieser Zeit auch einige Jahre wieder in der ersten Bundesliga spielen, was zwar nicht einfach, aber auch nicht ausgeschlossen ist, wird der KSC diese Refinanzierung noch um einige Zeit früher hinbekommen und das Stadion dann in eigener Regie übernehmen, wodurch der Stadt überhaupt keine Verpflichtungen mehr entstünden.

    Der Stadt - und damit auch dem Steuerzahler - verbleibt somit nur das Risiko, dass bei komplett ausbleibendem sportlichen Erfolg des KSC, dieses Stadion ein Zuschussbetrieb wird, wie es bei anderen städtischen Investitionen – beispielsweise beim Theater – gang und gäbe ist. Darüber regt sich übrigens kein Mensch auf, aber beim KSC kommt von den Kritikern immer nur das Totschlagargument, dass man mit diesem Stadion lediglich ein paar Profis die Möglichkeit gäbe, sich eine goldene Nase zu verdienen. Dabei wird gern vergessen, dass es genau diese Profis sind, die dafür sorgen, dass im Wildpark weit über 100 Kinder und Jugendliche Sport treiben können.

    Und es sind diese Profis, die es ermöglichen, dass der Stadt Karlsruhe in nicht geringem Umfang Steuereinahmen zufließen. Es sind diese Profis, die dafür sorgen, dass eine ganze Reihe von Arbeitsplätzen im Wildpark und Drumherum existieren und es sind diese Profis, die der Wirtschaft dieser Stadt in nicht unerheblichem Maße Einnahmen bescheren. Und letztlich sind es diese Profis, die – besonders im Augenblick – das Image dieser Stadt nach außen positiv vermitteln und damit ein Werbeträger sind, dessen Wert wohl nur jemand beziffern kann, der beispielsweise im Ausland erfährt, dass der Name Karlsruhe in erster Linie mit den drei Buchstaben KSC in Zusammenhang gebracht wird.

    Dies sei all denen gesagt, die immer noch der Meinung sind, dass der Neubau des maroden Wildparkstadions keinerlei gesellschaftliche Relevanz habe und nur der Bereicherung geldgieriger Profis diene. Diese haben übrigens in der letzten Woche wieder einiges für ihr sportliches Image getan und sich nach dem 1:0-Sieg in Heidenheim als ernsthafter Aufstiegsanwärter gezeigt. Auch wenn der Sieg auf der Ostalb angeblich glücklich zustande kam, meine ich, dass es am Ende der Tüchtige war, der dieses Glück hatte, auch wenn dies Heidenheims Trainer nicht wahrhaben wollte.

    Aber egal, der KSC mischt weiter oben mit und die nächsten Spiele werden zeigen, ob der Weg, den KSC-Trainer Markus Kauczinski als "sehr lang" bezeichnet, den KSC tatsächlich ganz nach oben führen wird. Die vereinbarte Aufstiegsprämie in Höhe von 500.000 Euro, die der KSC in einem solchen Fall zusätzlich zur Stadionpacht an die Stadt überweisen müsste, wäre da allerdings noch nicht fällig. Die greift erst dann, wenn das neue Stadion steht. Und das, liebe Fußballfreunde wird -Gemeinderatsbeschluss hin oder her- noch einige Zeit dauern.

    Ihr Harald Linder

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