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Karlsruhe: Harrys KSC-Sportschau: Klar, dass jetzt jeder ein Ticket will...

Karlsruhe

Harrys KSC-Sportschau: Klar, dass jetzt jeder ein Ticket will...

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    Harrys KSC-Sportschau: Die ka-news-Kolumne von Harald Linder
    Harrys KSC-Sportschau: Die ka-news-Kolumne von Harald Linder Foto: (Archiv)

    Liebe Fußballfreunde,

    was sich zwischen Pfingstmontag und dem heutigen Mittwoch im Wildpark abgespielt hat, erinnerte an die seligen Uefa-Cup Zeiten in den Neunziger Jahren, als sich – wie jetzt auch wieder – lange Schlangen vor den Kassenhäuschen bildeten, weil jeder begierig darauf war, ein Ticket zu erhaschen.

    Wartezeiten von drei Stunden und mehr mussten die Interessenten in Kauf nehmen und so gesehen hat sich in den letzten 20 Jahren nichts geändert. Die Infrastruktur im Wildpark ist immer noch auf dem Stand von damals und so verwundert es nicht, dass die interessierten Kartenkäufer irgendwann kein Verständnis mehr dafür hatten, dass sie sich in Zeiten des Online-Bankings auf stundenlanges Anstehen einrichten mussten. Aber immerhin sorgte der KSC am zweiten Vorverkaufstag dafür, dass die Wartenden mit kostenlosen Getränken versorgt wurden, was die Gemüter ein bisschen besänftigte. Kamen so zumindest die Dauerkartenbesitzer und Mitglieder – wenn auch nach langer Wartezeit – an ihre Tickets, gab es beim freien Kartenverkauf, der heute begann, an manchen Vorverkaufsstellen schon nach zehn Minuten keine Karten mehr, weil das Kontingent, das in diesen freien Verkauf gelangte, äußerst überschaubar war.

    Der Ärger darüber war vorprogrammiert, zeigt aber auf der anderen Seite auch mal wieder eine typische Karlsruher Eigenschaft: Beim Erfolg – oder bei der Aussicht auf ein solchen – will jeder dabei sein, auch der, der ansonsten dem KSC in dieser Saison weitgehend die kalte Schulter gezeigt hat, was der sehr oft nur magere Besuch im Wildpark belegt. Erst durch die letzten Saisonspiele, da es um einen Aufstiegsplatz ging, sorgten die Besucherzahlen im Wildpark dafür, dass der geplante Zuschauerschnitt von 18.000, den der KSC bei der Lizenzierung etwas blauäugig angegeben hatte, mit 17.381 doch noch fast erreicht wurde und mit dem Relegationsspiel sogar erreicht werden wird.

    Denn da will am Montag gegen den HSV natürlich jeder dabei sein und der KSC hätte vermutlich 50 000 Tickets verkaufen können, wäre der Wildpark nicht auf 27.500 Besucher limitiert. Und sollten diese den KSC – und damit kommen wir zum Sportlichen – am Montagabend so unterstützen, wie dies in den letzten Heimspielen der Fall war, ist es durchaus möglich, dass dann im Wildpark ebenso gefeiert werden kann, wie dies am vergangenen Sonntag in Darmstadt der Fall war, wo der direkte Durchmarsch aus Liga drei in Liga eins eine regelrechte Massenhysterie auslöste.

    Dass es nach den zwei Nackenschlägen in Aue und gegen Darmstadt überhaupt noch dazu gekommen ist, dass die Schlangen vor den Kartenhäuschen beim KSC nicht weniger wurden, hat damit zu tun, dass sich die Mannschaft von Markus Kauczinski von diesen Nackenschlägen nicht hatte zu Boden werfen lassen, sondern den Kampf angenommen hat. Was vor allem eines zeigt: Den Charakter dieser Mannschaft, bei der nach der Niederlage gegen Darmstadt untereinander richtig die Fetzen flogen, die sich dann aber ihrer Stärke besann und sich durch die Siege in Braunschweig und über 1860 München mit dem Erreichen des Relegationsplatzes belohnt hat.

    Was am Ende schließlich dabei herauskommt, wird sich zeigen, aber wenn der KSC am Donnerstagabend in Hamburg ein einigermaßen achtbares Resultat erzielt, traue ich es der Mannschaft zu, am Montag dem FC Ingolstadt und Darmstadt 98 in die erste Liga zu folgen. Dann wäre vermutlich auch das Thema Zuschauerzuspruch dahingehend geklärt, dass das Stadion nicht nur bei entscheidenden Spielen weitgehend ausverkauft sein dürfte.

    Ihr Harald Linder

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