Eichner spielte 13 Jahre beim KSC, ehe er zur TSG nach Hoffenheim, in seinen Wohnort Sinsheim, wechselte, von dort zum 1. FC Köln ging, bevor seine Karriere nach einer Verletzung beim Drittligisten MSV Duisburg endete. Mit "Eiche" sprach Peter Putzing.
Herr Eichner, man sieht Sie immer wieder in Karlsruhe. Wie kommt's?
Das liegt daran, dass ich nach dem Abschluss meiner Profikarriere mein unterbrochenes Lehramtsstudium zu Ende bringe. Ich weiß, dass der Fußball eine unsichere Komponente ist, bei dem man viel Glück braucht - das hatte ich übrigens. Ich will meine Zukunft nicht eingleisig ausrichten.
Das heißt zum einen: Ihre Karriere als Profifußballer ist zu Ende? Und zum anderen: Sie werden nicht im Fußballgeschäft bleiben?
Da erste stimmt. Nach meiner schweren Knieverletzung, die ich mir in Duisburg zuzog, ist Profisport nicht mehr möglich. Zum zweiten: Da ist nichts entschieden. Ich habe nicht mit dem Fußball abgeschlossen. Es geht mir darum, handlungsfähig zu sein. Und durch die Beendigung meines Lehramtsstudiums habe ich ein sicheres Standbein und einen Beruf, der mir sehr viel Freude bereitet.
Die Pädagogische Hochschule liegt Luftlinie nur rund sechs bis sieben hundert Meter vom Wildpark entfernt. Haben Sie da schon mal vorbeigeschaut?
Nein. Das liegt aber vorwiegend daran, dass ich mein Studium erst vor drei Wochen wieder aufgenommen habe. Aber mit dem einen oder anderen vom Wildpark habe ich mich bereits getroffen...
... das wäre?
Leute aus dem Umfeld, zu denen ich immer Kontakt hatte. Auch in den Zeiten in Köln oder Duisburg. Ich werde mich sicherlich aber auch wieder mit Leuten wie Jörg Bock, Ede Becker oder auch Rolf Dohmen treffen, zu denen ich unabhängig vom Lehramt sowieso Kontakt pflege.
Es ist bekannt, dass Sie den KSC intensiv beobachten, kann man das aktuelle Team mit der Mannschaft, die einst mit Eichner aufstieg, vergleichen?
Was beide Teams gemeinsam haben: Einen Trainer, der aus dem Verein kommt, der alles kennt und alles in der Hand hat. Beide Teams funktionieren als Einheit. Das momentane Team ist defensiv sensationell. Wir hatten damals mehr Einzelkönner, waren offensiv überragend besetzt. Man denke an Federico oder Kapllani. Die aktuelle Elf bekommt wenig Tore... Wir haben sehr viele Tore gemacht, aber auch einige bekommen...
Glauben Sie der KSC steigt auf?
Wenn sie dieses Spiel in Aue gewonnen hätten, dann würde ich mit einem klaren JA antworten. Jetzt wird es eng. Ich glaube aber auf alle Fälle: Diese Saison ist es sehr einfacher aufzusteigen. Es fehlt eine Übermannschaft, wie es einmal Hertha oder Eintracht Frankfurt war. Das könnte kommende Saison wieder anders sein. Stuttgart, Freiburg - Hamburg sind in Not. Ich glaube, dass es für den KSC in Richtung Relegation geht.
Sie gelten als sehr kommunikativ. Zu welchen Mitspielern gibt's Kontakte?
Zunächst: Ich mag es, zu Menschen Kontakte zu haben, mit denen mich einiges verbindet - in Sachen KSC nur Positives. Die Elf aus der Aufstiegssaison vor allen Dingen die Mannschaft im ersten Bundesliga-Jahr war eine unfassbare Mannschaft. Da sind nach dem Spiel zwölf, 13 oder 14 Spieler mit Frauen oder Freundinnen gemeinsam essen gegangen. Zu den Kontakten: Michael Mutzel ist mein Trauzeuge. Dann gibt's Kontakte zu Staffeldt, Franz, Freis, Miller, Dick, Hajnal, Iashvili - um nur einige zu nennen. Vergangene Woche rief mich Godfried Aduobe aus Ghana an.
Es stand vor rund zwei Jahren im Raum, dass Sie zum KSC zurückkehren. Das hat nicht geklappt, nach sechs Monaten ohne Vertrag heuerten Sie beim MSV Duisburg in Liga drei an. Bedauern Sie es im Nachhinein, dass der Wechsel in den Wildpark nicht geklappt hat?
Ich bedauere wie es ablief, wie es dargestellt wurde... Ob es anders, also wenn's mit dem KSC geklappt hätte, besser gewesen wäre, als so wie es kam - das weiß keiner. Ich habe aufgehört solche Fragen zu stellen. Sonst müsste ich mich fragen: War es damals richtig, das Topangebot von Borussia Dortmund abzulehnen und beim KSC zu bleiben? Solche Fragen sind unbeantwortbar - also stelle ich die nicht mehr.