Herr Giannikis, der KSC hat sich in der Trainerfrage entschieden: für Tomas Oral und damit gegen Sie. Waren Sie enttäuscht, dass Ihre Bewerbung keinen Erfolg hatte?
Jens Todt hatte mich informiert, dass man sich nicht für mich entschieden hat. Ich fand es schade, aber enttäuscht bin ich deshalb nicht, denn in den letzten Wochen war abzusehen, dass die KSC-Führung einen Neuanfang mit neuen Kräften machen will. Und mit Tomas Oral hat man sich für einen solchen Neuanfang entschieden. Ich wünsche ihm viel Glück bei seiner neuen Aufgabe.
Das klingt jetzt sehr gelassen, dabei hätten Sie doch selbst gerne die Nachfolge von Markus Kauczinski angetreten, sonst hätten Sie sich ja nicht beworben.
Sicher hätte ich gerne weiter mit der Mannschaft gearbeitet- auch weil ich mithelfen konnte, in den letzten Jahren hier doch einiges aufzubauen, was meiner Meinung nach durchaus erfolgreich war, wenn man die Mittel betrachtet , die uns zur Verfügung standen. Ich kenne das Umfeld. Ich weiß, was hier möglich ist und was nicht und sehe durchaus Perspektiven, zumal in unserem Jugendbereich, aus dem ich ja ursprünglich komme, einige Spieler da sind, die das Potenzial haben, nach oben zu kommen. Diese Aufgabe zu übernehmen, eine junge, hungrige Mannschaft zu entwickeln und zu formen hätte mich gereizt, aber jetzt ist es anders gekommen und das muss man dann auch akzeptieren.
Sie hegen also keinen Groll gegen die Verantwortlichen in der KSC-Führung oder gegen Ihren Sportdirektor?
Nein, ich hege keinen Groll. Warum sollte ich? Das ist das Geschäft. Da müssen diejenigen, die Verantwortung haben, dieser auch gerecht werden und so entscheiden, wie sie meinen, dass es gut ist für den Verein. Dafür sind sie gewählt worden. Das ist bei uns im Trainerstab auch nicht anders. Wir haben nicht nur an jedem Wochenende die Verantwortung dafür, wen wir aus unserem Kader aufstellen, wer auf die Bank oder die Tribüne muss. Wir haben auch oft die Entscheidung darüber zu treffen, ob Spieler nach Vertragsende bleiben oder gehen sollen Das sind auch nicht immer leichte Entscheidungen, aber wenn man Verantwortung hat, muss man sie treffen. Deshalb hege ich keinen Groll, weil ich weiß, wie das Geschäft funktioniert.
Dennoch werden Sie den KSC zum Saisonende verlassen…
Ja, ich werde den KSC verlassen. Mein Vertrag läuft aus und ich werde eine neue Herausforderung suchen.
Möglicherweise zusammen mit Ihre bisherigen Cheftrainer Markus Kauczinski?
Möglicherweise zusammen mit Markus. Ich denke, dass wir ein gutes und erfolgreiches Team waren. Wir sind miteinander befreundet und kommen gut miteinander klar. Aber da ist noch nichts spruchreif. Wohin die Reise letztlich geht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Und wie geht es für Sie in den nächsten Wochen beim KSC weiter?
Mit voller Kraft für den KSC, was sonst? Ich will dazu beitragen, dass wir das Ganze mit allem Engagement und mit all dem Herzblut, das ich für diesen Verein, in dem ich viele Jahre tätig war, empfinde, zu einem guten und vernünftigen Ende bringen.