Das hatte man sich in Leipzig sicherlich anders vorgestellt: Nach einem starken Saisonstart ging den Sachsen gegen Ende der Hinrunde zwar die Luft ein wenig aus, dennoch lag man zur Winterpause in Lauerstellung auf die Aufstiegsränge. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten betrug nur vier Zähler, womit der Durchmarsch von der 3. Liga ins Oberhaus realistisch war.
Fehlstart kostet Zorniger den Job
Was dann passierte, erinnerte doch sehr an die Saison 2007/08, als die TSG Hoffenheim mit Ralf Rangnick als Trainer besagten Durchmarsch schaffte. Der von Mäzen Dietmar Hopp finanziell kräftig unterstützte Verein investierte in der Winterpause mehrere Millionen Euro in Neuzugänge und schaffte in der Rückrunde den Sprung von Rang Acht auf Rang Zwei. Damals wurden übrigens neuen Zähler aufgeholt. Rangnick ist mittlerweile Sportdirektor bei RB Leipzig, die Geldquelle sprudelt dort dank der Millionen von Dietrich Mateschitz ebenfalls gewaltig. Um das Feld von hinten aufzurollen, wurde im Winter für über zehn Millionen Euro neues Personal geholt.
Unter anderem kamen Omer Damari für geschätzte sieben Millionen und Emil Forsberg für etwa dreieinhalb Millionen Euro. Der Start ins neue Jahr misslang dennoch. Im ersten Spiel nach der Winterpause gab es eine 0:2-Pleite bei Erzgebirge Aue, woraufhin Trainer Alexander Zorniger gehen musste. Seither ist Achim Beierlorzer als Interimstrainer in der Verantwortung. Unter ihm gab es vier Punkte aus drei Spielen, zuletzt gelang ein 3:2-Sieg gegen Union Berlin. In der Tabelle stehen die Sachsen derzeit auf Platz Acht mit 33 Zählern. Der Aufstieg ist indes abgehakt, wie Ranging unlängst bestätigte. "Jetzt noch vom Aufstieg zu reden, macht keinen Sinn", sagte der Sportdirektor.
Der Kader der Leipziger ist stark besetzt - Kaiser ist der Chef im Mittelfeld
Personell sind die Leipziger trotzdem stark bestückt. Allen voran ist hier Dominik Kaiser zu nennen. Der 26-Jährige zieht im zentralen Mittelfeld die Fäden und ist dabei stets torgefährlich. Vier Treffer und vier Vorlagen stehen für ihn in 20 Einsätzen zu Buche. Seine Wichtigkeit für das Team unterstreicht die Tatsache, dass die Bullen von den drei Spielen ohne Kaiser nur eines gewinnen konnten. Bester Torschütze ist Yussuf Poulsen mit acht Einschüssen. Enttäuschend waren dagegen bislang die Leistungen von Neuzugang Forsberg, der noch ohne Treffer ist und eher wie ein Fremdkörper wirkte.
In der Defensive tummeln sich sehr bekannte Namen, wie zum Beispiel Marvin Comper (unter anderem ein Länderspiel für Deutschland) oder Rodnei (unter anderem 57 Bundesliga-Spiele). Zudem stehen mit Tim Sebastian und Niklas Hoheneder zwei Ex-Karlsruher im Aufgebot der Sachsen. Ob einer der beiden bei der Rückkehr in den Wildpark auf dem Rasen stehen wird, ist allerdings noch unklar. Sebastian verletzte sich im Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg (0:2) am Knie, Hoheneder ist ohnehin nur Teilzeitkraft.
Der direkte Vergleich ist schnell gezogen. Es gab nämlich erst ein Pflichtspiel zwischen den Kontrahenten vom Montag. Im Hinspiel siegte RB Leipzig mit 3:1 und brachte dem KSC damals die erste Saisonniederlage bei. Das Duell im Wildparkstadion ist also eine Premiere.
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