Der Ruf von RB in Fußballdeutschland könnte besser sein. Die Mannschaft wurde mit dem Geld vom österreichischen Milliardär und Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz in den vergangenen Jahren bis in die 2. Liga geführt und strebt nun ins Oberhaus. Geld scheint nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, um die sportlichen Ziele zu erreichen.
Der Star: Davie Selke
Mit dem spektakulären Transfer von Werder Bremens Stürmer Davie Selke zur neuen Saison unterstrichen die Leipziger einmal mehr, dass es ihnen ernst ist mit dem Aufstieg in die Bundesliga. Und dass ihnen dafür wohl keine Ausgabe zu kostspielig ist. Selke wechselt für fünf Jahre bis Juni 2020 an die Pleiße. Über die Ablösemodalitäten wurde wie immer Stillschweigen vereinbart. Im Gespräch ist ein Betrag von rund acht Millionen Euro für den 20-Jährigen.
"Davie Selke ist einer der wenigen Spieler, der noch den klassischen Mittelstürmertypus verkörpert - groß, schnell, dynamisch, torgefährlich", lobte Trainer Ralf Rangnick bei der Präsentation. Selke war 2014 mit sechs Toren maßgeblich am Titelgewinn der U19-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft beteiligt.
Der Trainer: Ralf Rangnick
Nach vier Jahren kehrte Rangnick auf die Trainerbank zurück und soll als starker Mann von RB Leipzig die Sachsen in die Fußball-Bundesliga führen. Der 56-Jährige übernhm für die Saison 2015/2016 neben seinem Amt als Sportdirektor auch den Posten des Chefcoaches. "Es ist in dieser Situation für uns alle die sinnvollste Lösung. Und für die Weiterentwicklung der Mannschaft ist es die beste Lösung", sagte Rangnick: "Ich freue mich auf diese Aufgabe und den Trainingsstart." 2011 hatte Rangnick sein Amt als Cheftrainer beim FC Schalke 04 aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt.
Der Saisonverlauf: Zwei Ligapleiten und ein unrühmlicher Pokalauftritt
KSC-Cheftrainer Markus Kauczinski wurde zuletzt nicht müde zu betonen, dass Leipzig über eine hervorragende Offensive verfügt. Dies wird auch beim Blick auf das Klassement klar. Denn der Tabellenzweite verlor in der Punktspielrunde bislang nur zweimal - jeweils zuhause! So kassierte RB am vierten Spieltag ein 0:1 gegen St. Pauli und zuletzt am 14. Spieltag gegen Kaiserslautern eine 0:2-Niederlage. Eine dritte Pleite setzte es ausgerechnet in der zweiten Runde des DFB-Pokals, als Leipzig durch ein 0:3 gegen Unterhaching den Spott über sich ertragen musste.
Das Aus drohte sogar bereits in Runde eins, als RB in Osnabrück mit 0:1 zurück lag. Doch dann kam jene 71. Spielminute, die für viele Tage Gesprächsstoff sorgte: Schiedsrichter Petersen wurde von einem aus dem VfL geworfenen Feuerzeug getroffen. Die Partie wurde daraufhin abgebrochen und durch den DFB-Sportausschuss mit einem 2:0 für RB Leipzig gewertet.
Die KSC-Bilanz: Kauczinski fehlt noch ein Sieg
Dass es eine Chance gibt RB zu schlagen, wurde also bewiesen. Auch der KSC hatte die Leipziger Offensive in der Vorsaison bereits gut im Griff und erarbeitete sich im Wildparkstadion ein 0:0-Remis. Über die 1:3-Niederlage in Leipzig wird an dieser Stelle der Mantel des Schweigens gebreitet. Was Kauczinski als KSC-Verantwortlicher also noch fehlt, ist ein Sieg, mit dem man den aktuellen Abstand von zehn Punkten zum Konkurrenten wieder verkleinern könnte.