Nach der Partie am Samstag auf dem Betzenberg hatten Fans randaliert, ein Polizeisprecher sagte, man sei "fassungslos" über die Gewaltbereitschaft in beiden Fanlagern. Etwa 100 teils vermummte KSC-Anhänger hatten mehrere Absperrungen durchbrochen und gerieten mit Lauterer Fans aneinander.
Insgesamt 15 Ordnungskräfte verletzt
Zur Zahl der verletzen Fans sagt ein Sprecher der Polizei Kaiserslautern auf Nachfrage von ka-news am Montag: "Nach derzeitigem Kenntnisstand sind je vier Fans von jedem Verein verletzt worden."
Bereits vor dem 2:0-Sieg der Pfälzer vor 39.000 Zuschauern hatten Besucher auf dem Weg ins Fritz-Walter-Stadion Feuerwerkskörper und Böller gezündet. Fünf Beamte erlitten ein Knalltrauma, ein weiterer Polizist wurde leicht verletzt. Ausschreitungen gab es auch auf dem Rückweg der KSC-Fans zum Bahnhof. Im Gespräch mit ka-news sagt der Polizeisprecher: "Insgesamt wurden neun Polizisten und sechs Ordner bei den Ausschreitungen verletzt."
16 Straftaten hat die Polizei im Rahmen des Südwest-Derbys bislang registriert - dabei ist nicht auszuschließen, dass noch weitere hinzukommen. Der Sprecher der Polizei erklärt: "Insgesamt wurden elf Randalierer namentlich bekannt - sechs wurden festgenommen, von fünf wurden die Personalien aufgenommen." Dabei ist die Liste der Straftaten lang. Sie reicht von Körperverletzung über Beleidigung bis hin zu Landfriedensbruch.
In einer ersten Reaktion erklärte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther bereits am Sonntag auf der Vereins-Homepage: "Das sind schockierende und nicht hinnehmbare Dinge, die da passiert sind. Wir werden alles dafür tun, um diese Vorfälle aufzuklären und diesen Personen habhaft zu werden, die hier normale Fans und Stadionbesucher gefährden und darüber hinaus den Fußball als Bühne für ihre Gewalttaten benutzen."
Polizei Kaiserslautern bittet Fans um Mithilfe
Der KSC werde im Kontakt mit dem 1. FC Kaiserslautern die Klärung der Vorfälle vorantreiben. Dazu habe der Verein die Berichte der Polizeibehörden, der Sicherheitsbeauftragten beider Vereine, der Fanvertreter und der Ordnungsdienste angefordert, heißt es auf der KSC-Homepage weiter.
KSC-Präsident Wellenreuther berichtete zudem am Sonntagabend in der SWR-Sendung "Sport im Dritten", dass eine Gruppe von Clubbetreuern und Verantwortlichen vor dem Spiel von FCK-Fans bedrängt worden sei mit den Worten: "Ihr habt 15 Minuten Zeit, die Stadt zu verlassen." Die Polizei habe aber in dem Moment nicht kommen können.
Zur Stunde dauern die Ermittlungen der Polizei weiter an. Die Polizei Kaiserslautern bittet Fans, die selbst im Stadion waren und verwertbare Videos oder Bilder von den Ausschreitungen gemacht haben, diese den Beamten zur Verfügung zu stellen. Dies gelingt per E-Mail unter: ppwestpfalz@polizei.rlp.de