Er ist ein guter Kletterer, sehr anpassungsfähig, beim Fressen nicht wählerisch und vor allem dämmerungs- und nachtaktiv: der Waschbär. Die zu den Kleinbären gehörende Tierart stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist mittlerweile aber in weiten Teilen Deutschlands verbreitet – auch in Karlsruhe. Das schreibt die Stadt Karlsruhe in einer Pressemeldung.
Im Naturschutzgebiet Fritschlach fühlen sich Waschbären besonders wohl
„Entlang des Naturschutzgebietes Fritschlach zwischen Altrhein und Daxlanden fühlen sich die Waschbären besonders wohl. Doch auch in anderen Stadtteilen wurde die invasive Art vereinzelt bereits gesichtet“, heißt es weiter.

Die Tiere sind rund 40 bis 60 Zentimeter lang und zwei bis zwölf Kilogramm schwer. Gut zu erkennen sind sie an der schwarzen „Augenmaske“ und ihrem gestreiften Schwanz. Sie vermehren und breiten sich schnell aus. In einem Flyer gibt das Forstamt nun Tipps, um Konflikte mit den hungrigen Wildtieren zu vermeiden.
Das sollten Sie (nicht) tun, wenn Sie einen Waschbär sehen
- Abstand halten: Waschbären sollten auf keinen Fall gefüttert werden.
- Entfernen Sie Nahrungsreste auf dem Kompost.
- Verschließen Sie Mülltonnen mit einem Schloss.
- Stellen Sie Katzenfutter oder anderes Futter für Igel oder Vögel nachts hinein.
- Als Versteck suchen die Tiere gerne Gartenhütten oder Dachböden auf – hier sollten Zugänge überprüft und verschlossen werden.
- Als Überkletterungsschutz oder um den Aufstieg zu verwehren, verwenden Sie Metallmanschetten mit glatter Oberfläche. Verwenden Sie keine Drahtgeflechte, Waschbären klettern an ihnen hoch.
- Das Versprühen von Geruchsstoffen wirkt grundsätzlich nur kurzzeitig und innerhalb geschlossener Räume vergrämend. Sollten präventive Maßnahmen keinen Erfolg haben, kommen gegebenenfalls jagdliche Maßnahmen in Betracht.
- Wer die Sichtung eines Waschbären melden möchte oder eine Fachberatung benötigt, kann sich an die Wildtierbeauftragte im Forstamt der Stadt Karlsruhe wenden unter 0721 133-7365 oder per Mail an ujb@fa.karlsruhe.de.
„Aus Erfahrungen anderer Kommunen wissen wir, dass große Waschbärpopulationen konfliktträchtig sein und negative Auswirkungen auf Ökosysteme haben können“, erläutert Patricia Brandbeck, Wildtierbeauftragte des Forstamtes.
Forstamt will Anwohner sensibilisieren
Um ein konfliktarmes Miteinander zu ermöglichen, setze das Forstamt deshalb neben dem Wildtiermonitoring und der Bejagung auf Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. Eine Umfrage unter Anwohnern der Fritschlach im Frühjahr 2025 habe gezeigt, dass noch viel Informationsbedarf bestehe, etwa beim Thema Futterquellen oder Zugangswege.

„Die Menschen sind vor allem auf Fuchs und Marder eingestellt. Ein Waschbär kann aber auch Riegel öffnen und einen Maschendrahtzaun hochklettern“, so Brandbeck. Hier möchte das Forstamt zukünftig verstärkt ansetzen und Anwohner sensibilisieren.
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