Allein im Jahr 2024 stellten 442 Reisende einen Antrag auf Staatshaftung, weil sie wegen langer Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen ihren Flieger nicht mehr erreichten. 2025 sind bis jetzt bereits 346 Anträge beim Regierungspräsidium Stuttgart eingegangen. Auch die CDU-Fraktion im Landtag wollte wissen, woran das liegt – und stellte dazu eine Anfrage an das Verkehrsministerium.
Warum muss der Staat für verpasste Flüge zahlen?
Ein Antrag auf Staatshaftung bedeutet: Ein Amtsträger hat in Ausübung seiner öffentlichen Aufgaben eine Pflicht verletzt, wodurch einem Bürger ein finanzieller Schaden entstanden ist. In solchen Fällen soll der Staat für die Kosten aufkommen – etwa für Ersatzflüge oder Hotelübernachtungen.
Der Baden-Airpark ist kein privatwirtschaftlich geführter Flughafen. Die öffentliche Hand trägt die Verantwortung. Hauptgesellschafter ist mit rund 66 Prozent die Flughafen Stuttgart GmbH, die wiederum dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart gehört. Weitere Anteile halten die Baden-Airpark Beteiligungsgesellschaft sowie Städte wie Karlsruhe und Baden-Baden und mehrere Landkreise. Private Investoren spielen beim Betrieb des Flughafens keine Rolle.
Wachstum ohne Personal: Wo es hakt
Das Verkehrsministerium verweist in seiner Stellungnahme vom 4. August auf die wachsenden Passagierzahlen. Der Luftverkehr am Baden-Airpark nimmt stetig zu – doch gleichzeitig fehlt es an ausreichend qualifiziertem Personal, insbesondere im Bereich der Sicherheitskontrollen. Die Folge: Lange Wartezeiten.

Zwar wurden im Jahr 2025 bereits elf neue Kontrollkräfte eingestellt, doch der für die Sicherheitskontrollen zuständige Subunternehmer hat weiterhin Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Ein häufiger Grund: Viele Bewerberinnen und Bewerber scheitern am bundesweit einheitlichen Zertifizierungsverfahren.
So gelingt der entspannte Start in den Urlaub
Am Baden-Airpark ist man sich der Probleme bewusst. Um trotz der angespannten Personallage möglichst stressfrei in den Urlaub zu starten, empfiehlt der Flughafen, mindestens 2,5 bis 3 Stunden vor Abflug vor Ort zu sein.
Zudem rät der Flughafen, sich über mögliche Änderungen der Abflugzeiten per E-Mail oder SMS durch die jeweilige Fluggesellschaft informieren zu lassen. Auch ein Blick in den tagesaktuellen Flugplan des Airports kann helfen, den Start in den Urlaub entspannter zu gestalten.
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