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Schließung Bad Rappenwört: Karlsruher Gemeinderat kritisiert unklare Kosten

Karlsruhe

Bad Rappenwört: Sanierung während Schließung - hat die Stadt das Geld dafür?

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    Rheinstrandbad Rappenwört Symbolbild
    Rheinstrandbad Rappenwört Symbolbild Foto: Sophia Wagner

    Hauptkritikpunkt ist die unklare Finanzierung der Sanierung sowie der Wiederaufnahme des Badebetriebs im Jahr 2028. Gemeinderätin Verena Anlauf stellte die Frage, wie umfangreich die geplanten Umbaumaßnahmen seien – insbesondere im Hinblick auf das Stadtjubiläum 2029 und die World Games. „Gibt es dafür überhaupt schon ein Budget?“

    Verena Anlauf.
    Verena Anlauf. Foto: ps/Grüne Karlsruhe

    Stadt will Rappenwört für 1,5 Millionen zukunftsfähig machen

    Bürgermeisterin Yvettte Melchien betonte, das Jubiläum sei der Verwaltung bewusst: „Wir wollen den Geburtstag der Stadt in einem ertüchtigten Bad feiern.“ Man habe dafür 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln beantragt, eine Bewilligung stehe jedoch noch aus. Konkrete Pläne gebe es bislang nicht: „Wir wollen Rappenwört zukunftsfähig machen, aber wissen noch nicht, welche Maßnahmen genau umgesetzt werden können.“

    Yvette Melchien.
    Yvette Melchien. Foto: Thomas Riedel

    Auch zu den World Games könne man sich „viel vorstellen“. Aktuell liefen Beratungen darüber, welche Veranstaltungen überhaupt geplant seien. „Rappenwört für die World Games nicht zu nutzen, kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen“, so Melchien. Die Sanierung soll zudem unabhängig davon erfolgen, ob das Bad für zwei Jahre schließt.

    Zudem stellte Melchien in Aussicht, dass das Restaurant bis 2028 wieder eröffnen und zu einer Ganzjahresgastronomie werden könne. Rappenwört solle künftig stärker ganzjährig genutzt werden.

    Gemeinderat Hofmann äußert scharfe Kritik

    Gemeinderat Detlef Hofmann fand deutliche Worte: „Mir ist bei Ihnen zu viel Glaube dabei. Glauben kann man in der Kirche.“ Er stellte infrage, was sich in zwei Jahren an der Finanzlage ändern solle: „Das ist ein Freibad, das ohnehin nur halbjährig geöffnet ist – da könnten Sanierungen auch im laufenden Betrieb erfolgen.“ Er lehne es ab, 1,5 Millionen Euro in bloße Hoffnungen zu investieren. „Nach der Schließung wird kein Geld da sein – und das Bad bleibt dauerhaft zu“, warnte Hofmann. Ein Förderverein sei aus seiner Sicht der richtige Weg, um das Bad zu erhalten: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“

    Detlef Hofmann.
    Detlef Hofmann. Foto: ps/ CDU Karlsruhe

    Könnten auch nur Teile des Bades geschlossen werden?

    Gemeinderätin Döring fragte, ob es möglich sei, das Bad während der Sanierung teilweise geöffnet zu halten und welche finanziellen Auswirkungen dies hätte.

    Sonja Döring.
    Sonja Döring. Foto: ps/Karlsruher Liste

    Melchien erklärte, dass die Entscheidung letztlich beim Gemeinderat liege. „Wir schlagen keine dauerhafte Schließung vor. Unser Ziel ist, Rappenwört 2028 wieder zu öffnen – auch wenn das Sanierungsbudget nicht genehmigt wird.“ Sie bat um Vertrauen: „Ich arbeite an einer Zukunft für das Bad – und ja, ein Stück Glaube gehört für mich dazu.“

    Oliver Sternagel (Archivbild).
    Oliver Sternagel (Archivbild). Foto: Thomas Riedel

    Bäderbetriebsleiter Oliver Sternagel verwies auf die hohen Fixkosten des Betriebs: „Wir können die Kosten nicht einfach aufdröseln. Auch bei Corona hatten wir noch rund 70 Prozent der Betriebskosten. “Selbst bei einer Teilöffnung müssten Becken befüllt und Personal vorgehalten werden. „Das ist ein erheblicher Kostenblock“, so Sternagel .Man müsse rund 900.000 Euro einsparen – mit einer Teilöffnung sei das kaum zu erreichen.

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