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Karlsruher Katzenhilfe am Limit: „Dieses Jahr ist es besonders schlimm“

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Kein Platz, kein Geld, zu viele Fundtiere: KatzenHilfe Karlsruhe schlägt Alarm

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    Wera Schmitz und ihre Katzen im Anbau der KatzenHilfe Karlsruhe.
    Wera Schmitz und ihre Katzen im Anbau der KatzenHilfe Karlsruhe. Foto: Franziska Gebhard

    Katzenhilfe voll besetzt

    Überall, wohin der Blick fällt, sitzt, liegt oder versteckt sich eine Katze. Fast 80 Katzen beherbergt und versorgt Wera Schmitz in der KatzenHilfe Karlsruhe aktuell. Davon leben 18 in ihrer Wohnung, die übrigen Tiere sind im Anbau mit Freigang untergebracht. Weitere 80 Katzen wurden auf verschiedene Pflegestellen verteilt.

    Obwohl der Andrang nie abbricht, sind damit die Kapazitäten der KatzenHilfe voll ausgeschöpft. „Ich kann eigentlich nicht Nein sagen, aber wir haben keinen Platz mehr“, erzählt Wera Schmitz im Gespräch mit ka-news.

    Appell über Social-Media

    Ebendarum gab die 78-Jährige vor wenigen Tagen einen Hilferuf über die sozialen Medien ab. Ihr Appell: „Bitte überlegt, ob ihr es nicht so einrichten könnt, die gefundenen Katzen – gerade wenn sie gut zu händeln sind – für ein paar Tage oder Wochen bei euch unterzubringen.“

    Ein entsprechendes Notfallpaket - bestehend aus Körbchen, Transportbox, Kratzbrett, Toilette, Futter- und Wasserschalen sowie Futter und Katzenstreu - würde die Katzenhilfe zur Verfügung stellen.

    Auch Tierheime sind überlastet

    Doch nicht nur Wera Schmitz muss schweren Herzens einen Aufnahmestopp verhängen - auch die Tierheime in Karlsruhe, Bretten, Bruchsal und Pforzheim sind voll, sagt Wera Schmitz.

    Zudem würden viele Tierheime nur kastrierte Tiere aufnehmen. „Ein Besuch beim Tierarzt kann schnell 600 Euro kosten. Das können sich viele nicht leisten“, erklärt sie.

    Die beiden Geschwister wurden vor dem Verhungern gerettet.
    Die beiden Geschwister wurden vor dem Verhungern gerettet. Foto: Franziska Gebhard

    „Dieses Jahr ist es besonders schlimm“

    Ein solcher Boom, besonders an Jungtieren, tritt immer vermehrt im Sommer auf. In den Monaten April bis Juni finden die meisten Würfe statt. „Dieses Jahr ist es besonders schlimm“, erzählt Wera Schmitz. Aus ihrer Erfahrung ist der häufigste Grund für eine Abgabe das Geld. Oft werden alte und kranke Tiere gefunden, deren Versorgung sich ihre Besitzer nicht mehr leisten konnten.

    Kastrastionspflicht? „Dann soll die Stadt dafür zahlen“

    Auch die KatzenHilfe muss hohe Summen aufbringen. Nur für die Tierarztkosten fielen im letzten Jahr 160.000 Euro an, sagt Schmitz. Von der Stadt soll sie eine Unterstützung von 18.000 Euro erhalten haben. Viel zu wenig, wie Wera Schmitz findet. „In der Katzenschutzverordnung ist eine Kastrationspflicht von der Stadt vorgeschrieben. Dann sollen sie auch dafür aufkommen“, erklärt sie verärgert.

    DerVerein basiert auf ehrenamtlicher Arbeit. Weitere Hintergründe zu der KatzenHilfe haben wir in diesem Artikel zusammengestellt: Wera Schmitz von der KatzenHilfe Karlsruhe gibt Tieren ein Zuhause: „Das ist mein Herzenswunsch, dafür habe ich alles aufgegeben, mich verschuldet“

    Kater Pamuk hatte Glück - Er konnte vermittelt werden.
    Kater Pamuk hatte Glück - Er konnte vermittelt werden. Foto: Franziska Gebhard

    Kätzchen müssen länger bleiben

    Das Problem: Jungkatzen müssen drei bis vier Monate bei ihnen bleiben, bis sie alt genug sind, um kastriert und vermittelt zu werden. Bei den älteren Katzen komme es darauf an, wie zahm sie sind. Dieser Prozess kann mehrere Monate dauern.

    Generell würden die Vermittlungen gut laufen, erzählt die 78-Jährige. Die Freude sei jedes Mal groß, wenn eine Katze ihre neue Familie findet.

    Katzendame Crisou lebt bereits seit drei Jahren in der KatzenHilfe. Sie ist zu Menschenscheu, um vermittelt zu werden.
    Katzendame Crisou lebt bereits seit drei Jahren in der KatzenHilfe. Sie ist zu Menschenscheu, um vermittelt zu werden. Foto: Franziska Gebhard

    Katze gefunden, was tun?

    Diese Tipps gibt Wera Schmitz mit für den Fall, dass Sie einer streunenden Katze begegnen:

    • Vorsichtig nähern
    • Zustand der Katze überprüfen: Ist sie verwundet oder abgemagert?
    • Mit Wasser und Essen versorgen
    • Wenn möglich: Einfangen
    • Überprüfen, ob die Katze gechippt ist (Tätowierung im Ohr)
    • Wenn gechippt: Besitzer ermitteln (z.B über Tasso)
    • Ansonsten: Im Tierheim oder bei der KatzenHilfe Karlsruhe anrufen
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