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Karlsruhe kämpft um Kulturszene: „Wenn die Stadt kürzt, kürzt auch das Land“

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Kohi, Sau und Co – wieso sind jetzt diese Existenzen bedroht, Frau Velhagen?

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    Britta Velhagen, Leiterin vom Tollhaus Karlsruhe
    Britta Velhagen, Leiterin vom Tollhaus Karlsruhe Foto: Thomas Riedel

    Es ist eine in dieser Höhe nie dagewesene Kürzung von 8 bis 10 Prozent, mit welcher die Kulturschaffenden ab 2026 auskommen müssen. „Schon seit Jahren weisen wir darauf hin, dass wir eigentlich eine Erhöhung benötigen“, sagt Britta Velhagen, Vorsitzende des Kulturrings Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news.

    „Wir tragen ein hohes Maß an laufenden Kosten, manche müssen ihre Gebäude instand halten, und auch die Inflation wirkt sich massiv aus. Wenn die Stadt kürzt, kürzt in der Folge bei vielen auch das Land.“

    „Mit dieser Kürzung geht es um Existenzen“

    Sie verstehe, dass die Stadt Kürzungen vornehmen muss, doch dem Kulturring sei es ebenso wichtig, die eigene Lage deutlich zu machen: „Mit dieser Kürzung geht jetzt es um Existenzen.“ Besonders kleine Vereine sind gefährdet. „Diese können sich bereits überhaupt nur durch Minijobs über Wasser halten. Mit solch einer Kürzung sind sie Geschichte.“

    Symbolbild Tollhaus Karlsruhe.
    Symbolbild Tollhaus Karlsruhe. Foto: Franziska Gebhard

    Auch das Ehrenamt hat seine Grenzen erreicht

    Schon jetzt stützten sich die Einrichtungen des Kulturrings auf zahlreiche Ehrenamtliche. Doch auch hier seien die Kapazitäten erschöpft. „Mehr geht nicht“, so Velhagen. Die Probleme ließen sich nicht durch zusätzliche ehrenamtliche Arbeit lösen.

    Petition unter dem Hashtag #gehtsnochkarlsruhe

    Darum habe sich der Kulturring entschieden, nun eine größere Kampagne aufzusetzen. Unter #gehtsnochkarlsruhe wurde eine Petition gestartet. Laut Velhagen haben bereits über 8.200 Unterschriften ihren Platz darunter gefunden.

    Symbolbild Alter Schlachthof Karlsruhe.
    Symbolbild Alter Schlachthof Karlsruhe. Foto: Franziska Gebhard

    400.000 Besucher – aber nur 3,8 Prozent Förderung

    „Wir wollen außerdem der Öffentlichkeit zeigen, was wir tun und wie viele Besucher wir damit jährlich erreichen“, so die Leiterin vom Tollhaus. Auf der Website der Kampagne #gehtsnochkarlsruhe weist der Kulturring darauf hin, dass die 21 Mitgliedseinrichtungen insgesamt rund 400.000 Besucher jährlich anziehen.

    Dennoch liege die städtische Förderung lediglich bei 3,8 Prozent des gesamten Kulturetats. Bei einem Gesamtetat von 63,1 Millionen Euro entspricht das rund 1,6 Millionen Euro. Der größte Teil der Fördermittel geht laut Website dem Badischen Staatstheater zugute - mit einer jährlichen Besucherzahl von rund 275.000 Besuchern.

    Symbolbild Tollhaus Karlsruhe.
    Symbolbild Tollhaus Karlsruhe. Foto: Franziska Gebhard

    Weitere Informationen zu der Kampagne hat ka-news in diesem Artikel zusammengefasst: Kulturring warnt vor Kürzungen der Stadt.

    Gesprächsbereitschaft und mögliche Allianzen

    Bisher sucht der Kulturring die Gespräche in der Politik, um mögliche Lösungen zu finden. „Die Gemeinderäte sind weiterhin unsere Ansprechpartner:innen. Das Interesse, von unseren unterschiedlichen Situationen zu erfahren, ist groß “, so Velhagens Einschätzung. Zudem wollen das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) sowie das Badische Staatstheater mit dem Kulturring in den Austausch gehen, da letztendlich auch hier Kürzungen vorgenommen werden müssen. Gemeinsam könne so nach Unterstützung gesucht werden.

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