Die Karlsruher Theaternacht lädt im September wieder von 17:30 Uhr bis Mitternacht zu einer ganz besonderen Reise durch die Theaterlandschaft der Stadt ein. Zwölf Spielstätten öffnen ihre Türen, zeigen stündlich je 20-minütige Ausschnitte aus aktuellen Produktionen und entführen das Publikum auf eine Achterbahnfahrt der Genres, Stimmungen und Geschichten. Die Besucherinnen und Besucher können ihr Abendprogramm individuell zusammenstellen und Karlsruhe als pulsierende Kulturstadt erleben: Musik trifft Theater, menschliches Drama verschmilzt mit Poesie, Improvisation öffnet Türen zu unbekannten Geschichten. Ob Stammgäste oder Kultur-Neulinge: das vielfältige Programm bietet beste Unterhaltung für jeden Geschmack.
Zum Programm
Die Badisch Bühn lädt mit „Dumm g’loffe“ zu einer heiteren Gerichtsverhandlung ein. Finden Sie gemeinsam mit dem Gericht heraus, ob der Angeklagte tatsächlich des Mordes schuldig ist oder ob hinter der Wahrheit doch eine Menge Lüge steckt. Zu kurz kommt die Spannung auch nicht bei den zwei Inszenierungen der Theater am KIT. Auszüge aus „Hamlet“ greifen die Tragik des Dänenprinzen auf: moralische Last, politische Intrigen und Schuldgefühle säumen den Klassiker. Die selbstgeschriebene Komödie „Zur schönen Einsicht“ des Physikertheaters schenkt dem Publikum anschließend das Lachen zurück. Doch lange kann sich das Publikum nicht zurücklehnen: Mitmachen oder nicht mitmachen – das ist hier die Frage! Denn das Improtheater Karlsruhe zeigt in „Let’s Play Impro“, wie spontan Theater sein kann, wenn das Publikum die Geschichten vorgibt. Ähnlich spontan und dazu noch musikalisch untermalt geht es im Jazzclub Karlsruhe zu, wo Improvisation auf Tanz trifft: Sarah Kiesecker und Dominik Hoess verwandeln die Bühne in ein lebendiges Kunstwerk. Hier verschmelzen Klang, Bewegung und Improvisation zu einer Tanzperformance. Ebenfalls musikalisch präsentiert sich die Hemingway Lounge. Hier lädt das Gernot² Duo mit Tobias Stolz mit „BarJazz live“ zu einem jazzigen Genussmoment ein. Dank des Gastroteams kommt neben dem musikalischen Genuss auch der Gaumen nicht zu kurz. Apropos Gaumengenuss: „Die Dinner Party“ im Jakobus-Theater serviert dem Publikum ein mysteriöses Menü voll unerwarteter Wendungen – ein Dinner in Paris, bei dem jeder neu erscheinende Gast weitere Verstrickungen offenbart, die am Ende selbst Tote wieder lebendig werden lassen.

Auch das Thema Identität und Menschsein zieht sich durch die Nacht: Das Junge Staatstheater stellt mit „Mädchenschrift“ die Frage, was es bedeutet, ein Mädchen* zu sein. Plötzlich verändert sich der eigene Körper. Dieser Körper scheint auf einmal allen anderen zu gehören, die ihre Blicke auf ihn werfen, ihn kommentieren, ihn beladen und belästigen. In der Waldstadt beleuchten die Käuze das Menschsein mit „Comic Potential“ von der anderen Seite. Während der Dreharbeiten einer Krankenhaus-Serie, in der mittlerweile statt Schauspielern computergesteuerte Aktroiden eingesetzt werden, stellt sich die Frage, wie menschlich Maschinen sein können. Unheimlich menschlich werden auch die fragmentarisch ausgeformten Puppen, die Sebastian Kreutz im Marotte-Theater in „Adams Äpfel“ zum Leben erweckt und dabei das Gute und Böse im Menschen betrachtet.

Zurück zur Musik und zur Leichtigkeit des Lebens führt Sie das Sandkorn: In der Fabrik feiert die „Disco Queen“ ein musikalisches Spektakel. Währenddessen bringen im Studio die badischen Blues-Barden Knoch’n’Wacker mit „Badisch’ Blues Special“ das Publikum zum Mitgrooven. Das Badische Staatstheater lädt im Jazzclub zu einem musikalischen Abend mit Songs aus „Die Wut, die bleibt“ ein. Die kraftvolle Inszenierung über Verlust, weibliche Solidarität und Selbstermächtigung lädt zum Nachdenken ein. Außerdem präsentiert das Staatstheater das Digitaltheater-Projekt „Paradise Found“ vor den Türen des Jazzclubs – eine Mixed-Reality-Station über die Suche nach Karlsruher Paradiesen.

Im KOHI Kulturraum rundet die freie Theatergruppe TaschenSpieler mit „DODO DADA und DU!“ die Themenvielfalt der Theaternacht ab und zeigt eine dadaistische Reise voller Kunst, Humor und Mitmach-Momente. Aber Dada ist mehr als nur Bürgerschreck und Nonsens-Gedichte. Dada war der kalkulierte Nihilismus in einer von Krieg und Krisen erschütterten Zeit. Kommt uns das nicht bekannt vor…?

Infos zum Abend
Der Eintrittsbutton für die Karlsruher Theaternacht kostet 14 € (ermäßigt 7 €) und öffnet die Türen zu allen teilnehmenden Theatern. Er berechtigt zudem zur Nutzung des KVV und der Shuttlebusse, die zwischen den Bühnen pendeln und die nächtliche Theaterrundfahrt perfekt machen. Die Vorstellungszeiten, den Shuttleplan und Details zu den Programmen finden Sie auf www.karlsruher-theaternacht.de. Erleben Sie diesen einzigartigen Abend, an dem Genregrenzen verschwimmen und die ganze Stadt zur Bühne wird.

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