Hinter dem Konzept stehen Sami Letifi und Shauna Gimmel, die ihre Leidenschaft für Tufting jetzt mit der Stadt teilen. Alles begann Ende 2022, als Sami über Social Media auf „Tufting“ stieß – also das Herstellen von Teppichen mit einer Tufting-Pistole.
„Die Idee, eigene Designs als echten Teppich in den Händen zu halten, hat mich sofort gepackt“, erinnert er sich. Zunächst brachte er sich die Technik selbst bei, teilte seine Fortschritte online – und merkte schnell, dass immer mehr Menschen neugierig wurden.
Vom Social-Media-Hobby zum eigenen Studio
Aus dem Hobby wurden Aufträge, schließlich reifte der Gedanke von einem eigenen Studio. Der letzte Schub kam dann durch einen Anruf seiner Mutter, die im Fernsehen einen Beitrag über Tufting gesehen hatte. „Da wusste ich: jetzt oder nie”, meint er im Gespräch mit ka-news.de.

Gemeinsam mit seiner Freundin Shauna Gimmel entstand die Idee für „Runway Rugs“. Am 30. August feierten die beiden Eröffnung in Karlsruhe, etwa 120 Neugierige kamen vorbei.
Workshops jeden Samstag
Im Studio können jeden Samstag ab 13.30 Uhr bis zu acht Personen ab 16 Jahren pro Workshop mitmachen. Ob alleine, mit Freunden, als Teamevent oder Junggesellenabschied - nach vier bis fünf Stunden Arbeit und einer Woche Wartezeit nimmt jeder schließlich einen fertigen Teppich mit nach Hause.

Zur Wahl stehen verschiedene Größen:
● Starter Rug (ca. 40×40 cm) – 89 Euro
● Classic Rug (ca. 60×60 cm) – 139 Euro
● Statement Rug (ca. 90×90 cm) – 159 Euro
„Im Preis steckt wirklich alles drin“, erklärt Letifi: Material, Maschinen, Coaching und die komplette Nachbearbeitung. Auch Aufträge nehmen die beiden an - vom personalisierten Motiv bis zum Großauftrag.
Kreativität kennt (fast) keine Grenzen
Noch sind die Workshops frisch gestartet, auch einige „verrückte Anfragen“ seien bereits eingegangen.
„Von komplett absurden Ideen, die gar nicht umsetzbar waren, bis hin zu echten Herausforderungen waren schon einige Aufträge dabei. Eine besondere Challenge war ein Teppich für einen Streamer, der wie der klassische Spielteppich aus der Kindheit aussah, aber mit kleinen Motiven, die auf ihn persönlich angepasst waren“, sagt Sami.

Damit das Ergebnis auch gelingt, stimmen sich die beiden Inhaber bei der Motivwahl ab: Klare Logos, Cartoons oder grafische Formen sind machbar, während feine Linien, Farbverläufe oder geschützte Markenmotive tabu sind.
Gefertigt werden die Teppiche aus Polyacryl-Wolle auf robustem Mönchstoff. Rückseite und Kanten werden versiegelt und mit Filz versehen. „In die Waschmaschine gehören sie nicht“, betont Sami. Stattdessen: absaugen und Flecken mit einem feuchten Tuch abtupfen. „Viele Kunden nutzen die Teppiche ohnehin eher als Wanddeko“.
„Viele freuen sich über etwas Kreatives zum Mitmachen“
Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage, wo Ausgaben wohlüberlegt sind, setzen die Inhaber bewusst auf das Erlebnis. „Am Ende geht es nicht um ein fertiges Produkt aus dem Laden, sondern darum, etwas Kreatives auszuprobieren und mit dem eigenen Unikat nach Hause zu gehen”, sagen sie.
Die hohe Nachfrage zeigt: Das Konzept trifft einen Nerv. „Viele freuen sich einfach, dass es in Karlsruhe mal etwas Neues zum Mitmachen gibt und nicht nur den nächsten Foodspot“, sagt Sami. „Klar, ein paar kritische Stimmen gibt’s immer, aber insgesamt ist die Resonanz viel besser, als wir erwartet hatten.”

Für die Zukunft wünschen sich die beiden vor allem viele zufriedene Workshop-Gäste, und vielleicht irgendwann ein größeres Studio. Sami ist voller Motivation: „Ich mache das jetzt schon über drei Jahre und habe immer noch genauso viel Spaß wie am Anfang.”
Auch Team-Events sollen künftig stärker in den Fokus rücken. Ziel sei es, Runway Rugs als feste Adresse für kreative Freizeitaktivitäten in Karlsruhe zu etablieren.
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