Diese ließen sich nicht beirren: „Die Besucherinnen und Besucher waren sehr gut vorbereitet auf die Wetterlagen“, sagt Fest-Chef Martin Wacker am Samstagabend im Pressegespräch, „kleine Taschenschirme, Regenjacken und Ponchos - es war ein buntes Bild von Regenschutz.“ Die Menschen wussten mit dem Wetter umzugehen.

„Ich kann mich in 15 Jahren Festgeschichte nicht erinnern, dass wir eine so herausfordernde Wetterlage hatten wie in diesem Jahr“, sagt der Fest-eigene Wetter-Experte Fabian Siegmann am Samstagabend, „häufig hatten wir die ersten zwei Tage Hitze, dann gab es einen kurzen Knall, es wurde etwas kühler und blieb ruhig.“ Jetzt habe man die Situation von stationären Schauern und Gewittern. „Ein sogenanntes Vb-Tief“, so Siegmann, „ein prominentes Beispiel für diese Wetterlage ist die Ahrtal-Katastrophe.“

Der große Schauer am Samstag erreichte das Festgelände in den Schlusstönen von „Bruckner“ und kurz vor Auftritt von „Grossstadtgeflüster“, welche ihr Set im Regen starteten. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch - auch ernste Ermahnungen in Richtung Hügel setzte Front-Frau Jen Bender charismatisch um.

„Wenn wir sagen, jetzt springen alle - meinen wir nur die Leute hier unten. Ihr da oben am Hügel: Winken. Das wurde uns extra hier auf die Bühne geklebt. In Großbuchstaben ‚HÜGELLEUTE SOLLEN AUF SICH AUFPASSEN.‘“ Denn: Nach dem Regen ist es auf dem Mount Klotz zu rutschig; zu viel Unfallgefahr. Für das Publikum kein Problem - sie winkten, klatschten und wippten fortan in den höher gelegenen Fest-Gebieten.

Doch trotz Regen und Rutschgefahr: Größere Einsätze hat es auch am dritten Fest-Tag nicht gegeben. Die Menschen feierten friedlich. Im Gegensatz zum Vorjahr verzeichnete der Sanitätsdienst weniger Einsätze. Ruhig blieb es auch bei Feuerwehr und Polizei. „Die Verkehrslage war im erwartbaren Rahmen“, so Polizei-Pressesprecher Florentin Ochner. Fünf Autos wurden abgeschleppt, ein vermisstes Kind wurde wohlbehalten mit den Eltern zusammengeführt und eine ohnmächtige Frau versorgt - so zeichnete sich das Einsatzbild am Samstagabend.

Die Herausforderung bestand am Samstag darin, die Menschenmengen zu koordinieren. Im Wechsel zwischen Grossstadtgeflüster und 01099 stockte es an der ein oder anderen Stelle vor der Hauptbühne - vor allem der Wunsch nach dem ersten Wellenbrecher-Bereich war beim Headliner-Publikum groß. Alles keine ungewohnten Situationen für die Veranstalter, welche die Besucherströme entsprechend lenkten.

Rund 70.000 Menschen zählten die Organisatoren am Samstagabend auf dem Gelände: 35.000 im ausverkauften Innenbereich und ebenfalls 35.000 im kostenfreien Außenbereich. Vor allem die großen Schirme - die Magic Skys – haben sich beim wechselhaften Wetter bewährt. So blieben die Besucher trotz Regenschauer auf dem Gelände.

Erfreut zeigte sich das „Awareness“-Team: In lila Westen ist das Team rund um Anika Böck auf dem Gelände als Ansprechpartner unterwegs. Wir hatten relativ viele Einsätze“, sagt Böck, „und sehen das sehr positiv. Die Anliegen hätten es auch ohne uns gegeben und so konnten wir als Anlaufstelle weiterhelfen.“

Und wie sieht das Wetter für den letzten Festtag aus? „Für das Klassik-Frühstück sieht es bisher gut aus“, so Siegmann, „bis 11/12/13 Uhr soll es trocken bleiben. Danach können bis 17 Uhr wieder vereinzelte Schauer und Gewitter auftreten. Ab 17/18 Uhr heißt die Prognose: Sehr verbreitete Schauer und Gewitter mit Übergang in Dauerregen in der Nacht.“
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