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Zwei Menschen sterben nach Spinnenbiss in Italien: Welche Spinne hat sie getötet?

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Zwei Menschen sterben nach Spinnenbiss in Italien: Welche Spinne hat sie getötet?

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    In Italien ist ein Mann nach einem Spinnenbiss gestorben. Es ist der zweite Todesfall innerhalb weniger Wochen.
    In Italien ist ein Mann nach einem Spinnenbiss gestorben. Es ist der zweite Todesfall innerhalb weniger Wochen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Tödliche Begegnung: Vor wenigen Wochen wurde ein 52-jähriger Polizist in Italien von einer Giftspinne gebissen und starb eine Woche später. Mitte August starb erneut ein Mann an den Folgen eines Spinnenbisses. Welche Spinnenart für die tödlichen Bisse verantwortlich war, wie man sie erkennt und wie gefährlich sie ist, lesen Sie in diesem Text.

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    Italien: Zwei Männer nach Spinnenbissen gestorben

    Ein 23-Jähriger kam am Samstag (17. August) in der süditalienischen Region Apulien ums Leben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Nachdem der Mann von einer braunen Violinspinne (Loxosceles rufescens) gebissen wurde, löste das Gift in seinem Körper einen septischen Schock und Organversagen aus.

    Erst wenige Wochen zuvor war ein 52-jähriger Polizist aus Palermo, Sizilien, bei einem Ausflug aufs Land von einer Giftspinne gebissen worden. Nach der Gartenarbeit habe der Mann laut RaiNews festgestellt, dass sein Knöchel gerötet war. Einige Tage später musste er ins Krankenhaus in Palermo eingeliefert werden. Dort habe sich sein Gesundheitszustand verschlechtert. Schließlich sei er verstorben. Bei der Spinne handelte es sich laut dem Bericht vermutlich ebenfalls um eine braune Violinspinne.

    Übrigens: Viele Menschen kennen den Mythos, dass man im Schlaf aus Versehen Spinnen verschlucken kann. Doch stimmt das wirklich?

    Braune Violinspinne: Wo tritt sie auf?

    Einer Studie der Universität der Balearen (UIB) zufolge stammt die braune Violinspinne ursprünglich aus Nordafrika und ist seit über 5000 Jahren im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Mittlerweile tritt die Spinnenart auch in Nordamerika auf, in Südostasien, auf Madagaskar und auf einigen pazifischen und atlantischen Inseln. Die Tiere leben vorwiegend in Gebäuden auf.

    Wie RaiNews schreibt, ist die braune Violinspinne nachtaktiv. Tagsüber verkriechen sich die Tiere unter anderem an folgende Orte:

    • in Mauerritzen
    • hinter Bildern
    • hinter Fensterrahmen
    • in Möbeln
    • oder unter Fußleisten.

    Der dpa zufolge versteckt sich das Tier oft auch in Erdlöchern und in trockenen Böden. Begegnungen mit dem Menschen seien deswegen selten. Außerdem, erklärt RaiNews, gelten die Tiere als sehr scheu und wenig bissfreudig. Ein Biss werde allerdings wahrscheinlicher, wenn die Tiere sich in Schuhen oder in Kleidungsstücken verstecken und versehentlich gequetscht werden.

    Gut zu wissen: Viele Menschen ekeln sich vor Spinnen in der Wohnung. Doch mit einigen Tricks kann man Spinnen wieder loswerden.

    Wie giftig ist der Biss einer Braune Violinspinne?

    Der UIB-Studie zufolge ist der Biss einer braunen Violinspinne oft schmerzlos und wird nicht bemerkt oder als kleiner, kaum merklicher Stich wahrgenommen. Häufig verspüren die Patienten erst nach einigen Stunden Schmerzen oder Juckreiz. Wie RaiNews erklärt, führt die Spinne meistens nur einen trockenen Biss aus oder injiziert lediglich eine geringe Menge Gift. In diesem Fall treten nur mäßige lokale Schmerzen und Rötungen auf, die nach kurzer Zeit wieder abklingen.

    Es kommt jedoch auch vor, dass die Spinne Zellgift injiziert. Laut RaiNews kann das gerade bei geschwächten Personen einen Loxoscelismus verursachen.

    Wie das Gesundheitsportal Lifeline schreibt, können sich dann großflächige, tiefe Gewebeschäden entwickeln. Weiter Symptome sind:

    • Fieber und Schüttelfrost
    • Übelkeit und Erbrechen
    • Gelenk- und Muskelschmerzen
    • und Hautausschlag am gesamten Körper.

    „In schweren Fällen“, so Lifeline weiter, „können Krampfanfälle und ein Blutdruckabfall auftreten, es kommt zur Thrombozytopenie, zum Erythrozytenzerfall (Hämolyse) und Nierenversagen sowie Blutvergiftung (Sepsis). Unbehandelt kann dies tödlich enden.“

    Laut dem Leiter der Giftnotrufzentrale im Gemelli-Krankenhaus in Rom, Maurizio Soave, könne die Spinne durch ihren Biss zusätzlich zu ihrem Gift auch Bakterien in das Gewebe übertragen, schreibt die dpa. Die Folgen könnten dann Entzündungen und teils schwere Komplikationen sein. So kann das Gewebe absterben als auch tiefe und schwer heilende Wunden verursachen. Dadurch könnte es zu einer Blutvergiftung kommen.

    In den meisten Fällen bleibe ein Biss aber ohne Komplikationen, schreibt das Antigiftzentrum in Pavia auf seiner Seite. Größere Probleme gehen demnach meist auf Vorerkrankungen wie etwa Diabetes oder Allergien zurück. Experten schätzen, dass zudem auch Kinder sowie ältere Menschen eher gefährdet sind, so die dpa

    Übrigens: In den USA breitet sich gerade die asiatische Joro-Spinne aus. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die Joro-Spinne bald auch nach Deutschland kommt?

    So erkennt man den Biss einer braunen Violinspinne

    Braune Violinspinnen sind nicht so leicht zu erkennen. Laut der UIB-Studie erreichen sie eine Körperlänge von sieben bis neuen Millimeter, sind schlank, haben lange Beine und eine hellbraune Körperfarbe. Es gibt jedoch zwei Merkmale, anhand derer man sie von anderen Spinnenarten unterscheiden kann. Das erste Merkmal ist der Studie zufolge mit bloßem Auge zu erkennen. Auf ihrem Vorderleib haben die Tiere ein geigenförmiges Muster. Daher auch der Name. Das zweite Merkmal lässt sich hingegen nur mit einer Lupe identifizieren: Die braune Violinspinne hat anders als viele Spinnenarten nicht acht, sondern nur sechs Augen.

    Das sollte man nach dem Biss einer braunen Violinspinne tun

    Wenn man von einer braunen Violinspinne gebissen wird, sollte man Experten zufolge die Wunde mit Wasser und Seife reinigen. Bei starkem Juckreiz oder Rötungen könnten eine Kortisonsalbe oder Antibiotika ratsam sein, so die dpa. RaiNews empfiehlt außerdem, den örtlichen Giftnotruf zu kontaktieren, um Rat einzuholen. Überdies sei es ratsam, das Tier zu fotografieren - auch, wenn es zerquetscht sei. Denn so könne geklärt werden, ob es sich bei dem Tier tatsächlich um eine braune Violinspinne handle.

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