Wir alle kennen die kleine Raupe Nimmersatt: Aus einem Ei schlüpft eine Larve, die sich an sieben Tagen durch Äpfel, Pflaumen und Schokoladentorte frisst, bevor sie sich in einem Kokon zu einem Schmetterling verwandelt. Zwar handelt es sich dabei um eine Kindergeschichte, der Lebenszyklus wird dennoch richtig beschrieben - wenn auch nicht allzu genau. Etwas detaillierter soll es in diesem Artikel zugehen: Hier finden Sie einen Überblick über den Lebenszyklus eines Schmetterlings.
Der Lebenszyklus eines Schmetterlings: Die Schmetterlingshochzeit im Sommer
Die Paarungszeremonie der Schmetterlinge dauert einige Stunden und findet oftmals nur kurz nach dem Schlüpfen statt. Bei den Nachtfaltern etwa locken die Weibchen die Männchen mit Geruchsstoffen an, sogenannte Pheromone. Die Männchen können die Gerüche mithilfe der Geruchssensoren auf ihren Fühlern über viele Kilometer Entfernung wahrnehmen, wie der Naturwissenschaftliche Verein Wuppertal schreibt.
Bevor es zur Paarung kommt, findet im Lebenszyklus die Schmetterlingshochzeit statt. Nur kurz danach legt das Weibchen laut dem NABU Nordrhein-Westfalen 50 bis 3000 Eier - je nach Art. Den Ablageort wählen sie dabei geschickt: Die Eier werden auf der Pflanze abgelegt, von der sich die Raupen später gleich ernähren können.
Aus dem Ei geschlüpft: Entwicklung der Raupen im Lebenszyklus eines Schmetterlings
Nachdem sich die Raupen der Schmetterlinge in den Eiern entwickelt haben, schlüpfen sie. Laut dem NABU Nordrhein-Westfalen können bis dahin wenige Tage, bei manchen Arten aber auch mehrere Monate vergehen. Auch die Größe variiert stark, zwischen wenigen Millimetern bis zu 15 Zentimetern.
Zum Lebenszyklus eines Schmetterlings gehören auch einige Häutungen. Das Motto: „Vier Wochen, vier Häutungen.“ Dann haben sie ihr letztes Stadium laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erreicht. Der Grund für die Häutungen ist das viele Fressen, mit dem die Raupe gleich nach dem Schlüpfen beginnt. Innerhalb weniger Wochen vertausendfacht sie so ihr Gewicht.
Der letzte Schritt des Lebenszyklus: Verpuppen zum Schmetterling
Wie bei der kleinen Raupe Nimmersatt folgt auch in der Wirklichkeit das Verpuppen. Doch zunächst baut sich die Larve ein:
- In ihrer harten Schale verbringt sie eine Woche bis zu acht Jahre, berichtet der NABU Nordrhein-Westfalen.
- Dann erblickt ein fast fertiger Schmetterling das Licht der Welt.
- Wenn die Flügel nach kurzer Zeit ausgehärtet sind, kann das Insekt losfliegen, wie der BUND schreibt.
- Dann beginnt der Lebenszyklus von vorn.
So lange das Verpuppen gedauert hat, so kurz ist auch das Leben einiger der Fluginsekten. Im kürzesten Fall sterben Schmetterlinge bereits nach einigen Tagen. Andere bleiben mehrere Monate am Leben. Durch die kurze Lebensdauer kann es mehrere Generationen pro Sommer geben.
Lebenszyklus in den kalten Monaten: Schmetterlinge im Winter
Wenn es draußen kalt ist, sind Schmetterlinge kaum zu sehen. Sie überwintern in Form von Eiern, Raupen, Puppen oder fertigen Schmetterlingen, wie der BUND berichtet. Dazu suchen sie sich verschiedene Verstecke, darunter:
- Dachböden
- Felsspalten
- Baumhöhlen
- Mauerfugen
Während die meisten Arten nur im Sommer fliegen, kann man manche noch im Dezember sichten. Andere erscheinen bereits im Februar wieder in unseren Gärten. Ein besonderer Überlebenskünstler ist dabei der Zitronenfalter: Er überwintert nicht in einem Versteck, sondern draußen. Er fällt in eine Winterstarre, die die Körperfunktionen reduzieren lässt. So bleibt der Energieverbrauch des Schmetterlings auf einem Minimum.
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