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Spinnen: Die Wasserspinne ist eine Wunderspinne – Giftigkeit, Größe und Lebensraum

Spinnen

Die Wasserspinne ist eine Wunderspinne – Giftigkeit, Größe und Lebensraum

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    Wasserspinnen halten sich die meiste Zeit ihres Lebens unter Wasser auf. Leben sie auch in Deutschland? Sind sie giftig? Und wie groß werden sie? In diesem Artikel erfahren Sie es.
    Wasserspinnen halten sich die meiste Zeit ihres Lebens unter Wasser auf. Leben sie auch in Deutschland? Sind sie giftig? Und wie groß werden sie? In diesem Artikel erfahren Sie es. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    „Wasserspinne - Wunderspinne“ - vielleicht haben Sie in diesem Zusammenhang schon einmal etwas von der Wasserspinne gehört. Die ungarische Zeichentrickserie mit dem zugehörigen Film handelt von einer Wasserspinne und ihren Abenteuern im Reich der Spinnen.

    Dabei ist die Wasserspinne die einzige Spinne von insgesamt etwa 40.000 bekannten Spinnenarten, die darauf ausgelegt ist, hauptsächlich unter Wasser zu leben. Diese Einzigartigkeit war ein Grund dafür, dass ihr im Jahr 2000 erstmalig der Titel Spinne des Jahres zuteilwurde. Gleichzeitig bescherte ihr dies die Ehre, auf dem Logo der Arachnologischen Gesellschaft zu prangen.

    Gibt es die Wasserspinne auch in Deutschland? Wie groß und wie giftig ist sie? In diesem Artikel finden Sie verschiedene Informationen rund um die Wasserspinne.

    Wie überlebt die Wasserspinne unter Wasser?

    Die Wasserspinne hat sich mit verschiedenen Taktiken an das Leben unter Wasser angepasst. Sie ist mit einer Taucherglocke in Form einer Lufthülle um ihren Körper unterwegs. Diese bildet sich, da sie am Hinterleib zahlreiche Härchen besitzt, schreibt das Bundesamt für Naturschutz. Bewegt sie ihren behaarten Hinterkörper über die Oberfläche des Wassers und zieht ihn wieder zurück, bleibt zwischen den Haaren Luft stehen.

    Weiterhin baut sie sich unter Wasser ein eigenes Haus aus Luft. Dafür spinnt sie ein Netz zwischen Wasserpflanzen, bei dem das Innere ganz besonders dicht gesponnen wird. Von der Wasseroberfläche holt sich die Spinne dann nach und nach etwas Luft und gibt dieses unter dem Netz im Wasser wieder frei. Die Luft steigt nach oben und es bildet sich zunehmend eine große Luftblase unter dem Netz.

    In dieser Blase lebt die Spinne. Dort findet außerdem die Eiablage statt und sie zieht dort ihren Nachwuchs auf. Auch für die Nahrungsbeschaffung macht sich die Wasserspinne die Luftblase zunutze. Ausgehend davon webt sie Spinnfäden zu den umliegenden Wasserpflanzen. Verfängt sich ein Beutetier darin, bemerkt es die Spinne und bedient sich an der gefangenen Mahlzeit. Diese verspeist sie dann in ihrer Luftblase.

    Gibt es Wasserspinnen in Deutschland?

    Dem Nationalpark Donauauen zufolge gibt es Wasserspinnen in ganz Europa - bis nach Japan sollen sie verbreitet sein. Laut dem Naturkundemuseum Karlsruhe kommen Wasserspinnen grundsätzlich recht häufig im europäischen Raum vor. Auch hierzulande leben sie - wenn auch verstärkt in Norddeutschland im Vergleich zum Süden des Landes. Das Museum konnte Wasserspinnen im Schwarzwälder Nationalpark finden. Jedoch sind sie von außen nicht besonders gut zu sehen, da sie unter Wasser im sogenannten Torfmoos leben.

    Insgesamt gelten Wasserspinnen in Deutschland als gefährdet - in Baden-Württemberg als stark gefährdet. Das hängt mit ihrem Lebensraum zusammen, der hierzulande immer knapper wird. Wasserspinnen fühlen sich nämlich besonders in solchen Gewässern wohl, in denen der Sauerstoffgehalt wie auch die Anzahl an Wasserpflanzen hoch ist. Gleichzeitig werden stehende Wasser bevorzugt.

    Ist die Wasserspinne giftig?

    Wasserspinnen besitzen laut dem Nationalpark Donauauen Giftklauen. Diese sind bei der Spinnenart recht kräftig ausgebildet. Beutetieren injiziert die Spinne darüber das Gift. Dazu gehören Wasserinsekten oder auch kleine Fische, Wasserasseln, Larven sowie Kleinkrebse, die allesamt im Wasser leben. Diese kann die Spinne dann mithilfe von Verdauungssekreten zersetzen, in einen flüssigen Zustand bringen und dann aussagen. Meist jagt sie bei Dunkelheit.

    Für den Menschen ist der Biss der Spinne ungefährlich, durchaus aber schmerzhaft. Er soll dem Stich einer Wespe ähneln. Wie der NABU zusammenfasst, ist der Biss demnach klar spürbar - allerdings ist nicht von schwerwiegenden Folgen auszugehen.

    Sind Wasserspinnen groß?

    Wasserspinnen zählen in Deutschland zu den größeren, hier lebenden Spinnen - geht man rein von der Körpergröße aus. Dabei bringen es männliche Exemplare auf eine Größe von zehn bis 15 Millimetern, Weibchen auf acht bis neun Millimeter.

    Betrachtet man Wasserspinnen außerhalb eines Gewässers, so weisen sie eine braun-graue Färbung auf. Im Wasser jedoch erscheinen sie andersfarbig: Die Luftschicht, die sie als Taucherglocke im Wasser am hinteren Teil ihres Körpers und am Bauch tragen, glänzt silbrig. Daher werden Wasserspinnen auch als Silberspinnen oder Silberschwimmer bezeichnet.

    Sie möchten mehr zu Spinnen in Deutschland erfahren? Hier lesen Sie, warum sich die Nosferatu-Spinne auch hierzulande ausbreitet und in diesem Artikel informieren wir Sie über Wolfsspinnen in Deutschland - hier über den giftigen Ammen-Dornfinger in unseren Regionen.

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