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So überleben Schmetterlinge den Winter

Insekten

So überleben Schmetterlinge den Winter

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    Im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen kann der Zitronenfalter den Winter draußen verbringen.
    Im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen kann der Zitronenfalter den Winter draußen verbringen. Foto: Felix Kästle, dpa

    Vor allem in der warmen Jahreszeit bekommen wir Schmetterlinge zu Gesicht. Doch sie sind deutlich länger aktiv, als viele vielleicht denken. Nur in den kalten Wintermonaten fallen die oft bunten Insekten in eine Winterstarre oder fliegen gar in andere Regionen der Welt. Die Arten, die in Deutschland bleiben, überwintern in verschiedenen Stadien und an unterschiedlichen Orten. So überwintern Schmetterlinge und an diesen Orten verbringen sie die kalten Tage.

    Schmetterlinge im Winter: Das machen sie in der kalten Jahreszeit

    Je nach Art überwintern Schmetterlinge in unterschiedlichen Stadien - als Ei, Raupe, Puppe oder ausgewachsener Schmetterling. Als Ei überwintern etwa Zipfelfalter und Bläulinge, berichtet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Rheinland-Pfalz. Die Eier werden in Bodennähe abgelegt, beispielsweise an abgestorbenen Pflanzenteilen. In jedem Fall sind die Orte aber trocken. Die Eier sind winzig und sehen aus wie Miniatur-Seeigel.

    Besonders viele Schmetterlingsarten überwintern als Raupen. Dazu gehören laut dem BUND Rheinland-Pfalz etwa die Schecken-, Feuer- und Augenfalter. Schmetterlingsraupen nutzen diverse Möglichkeiten, zu überwintern. So gibt es Arten, die in Baumrinde überwintern, kurz nachdem sie geschlüpft sind. Andere verbringen die kalten Monate in Ameisennestern. Oft werden auch Blätter genutzt, in die sich die Schmetterlingsraupen einrollen, manche Arten bauen gemeinsame Gespinste am Boden. Die Streuschicht am Boden stellt laut dem BUND Rheinland-Pfalz ebenfalls eine Möglichkeit für Raupen dar, zu überwintern.

    An Holzbalken, frei am Boden oder an Blättern und Steinen - einige Arten der Schmetterlinge überwintern auch als Puppen. Ihre Hülle schützt die Insekten dabei gegen das Austrocknen und vor Kälte. Ihre naturgetreue Färbung tarnt sie gegen die hungrigen Augen ihrer Fressfeinde.

    Unter den Schmetterlingsarten gibt es auch solche, die als ausgewachsene Falter überwintern. Ihr Vorteil: Sie können bereits früh im Jahr damit beginnen, Nachkommen zu produzieren. Für ihre Winterstarre suchen sie sich geschützte, dunkle und gut belüftete Orte. Der Admiral nutzt etwa Efeu als Unterschlupf, weil er sich dort vor der Überwinterung mit ausreichend Blütennektar stärken kann, wie der BUND Rheinland-Pfalz berichtet.

    Ausnahme Zitronenfalter: So übersteht er den Winter

    Der Zitronenfalter stellt eine Ausnahme unter den Schmetterlingen dar, wenn es ums Überwintern geht. Denn im Gegensatz zu seinen Artgenossen kommt er gut mit Frost zurecht. So ist es ihm möglich, in der freien Natur als ausgewachsener Falter zu überleben. Dazu nutzt er sein spezielles Blut:

    • Darin befindet sich laut dem BUND Bremen eine Art Frostschutzmittel. Dadurch kann sich der Schmetterling auch bei Temperaturen von bis zu -20 Grad draußen aufhalten.
    • Er sucht sich einen Platz in hohem Gras oder hängt sich an Brombeer- oder Efeublätter.
    • Hier gibt der Zitronenfalter nun Wasser ab und konzentriert dadurch seine Körperflüssigkeiten - der Gefrierpunkt sinkt.
    • „Zudem sinken durch die niedrige Körpertemperatur sämtliche Körperfunktionen auf ein für das Überleben notwendige Minimum. Der Energieverbrauch geht damit gegen Null“, erklärt der Sprecher des Landesfachausschusses Entomologie im NABU Nordrhein-Westfalen, Karl-Heinz Jelinek.

    Schmetterlinge im Winter: Hier verbringen sie die kalten Tage

    Die meisten Falter suchen sich einen warmen, geschützten Ort für den Winter - im Gegensatz zu Eiern, Raupen oder Puppen, die häufig an Pflanzen hängen oder im Unterholz überwintern. Für ausgewachsene Schmetterlinge kommen diverse Verstecke infrage. Darunter fallen laut dem Plantura Magazin diese Orte:

    • Baumhöhlen
    • Zwischenräume in Steinen
    • Immergrüne Pflanzen

    Doch auch unsere Häuser können geeignete Orte für Schmetterlinge im Winter sein. Besonders interessant sind unbeheizte Räume. Dort ist es warm genug, um dem Erfrieren entgegenzuwirken, gleichzeitig ist eine Winterstarre möglich. Denn schnell können Räume im Winter zur Falle für Schmetterlinge werden - etwa, wenn sie geheizt werden. Steigen die Temperaturen auf über zwölf Grad an, wird es für die Falter gefährlich, weiß Schmetterlingsexperte Jelinek vom NABU Nordrhein-Westfalen: „Dann stellt sich sein Körper auf Frühjahr um, er flattert umher, verbraucht Energie und damit seine Nährstoffreserven. Da er keine Nahrung finden kann, geht er in Kürze ein“. Wer einen Schmetterling an einem ungeeigneten Ort findet, kann ihn umsiedeln - etwa in einen Schuppen oder in die Garage vor dem Haus.

    Nicht alle Schmetterlingsarten bleiben im Winter hier in Deutschland. Manche tun es den Zugvögeln gleich und machen sich auf den Weg in den Süden. So auch der Distelfalter, den es für die kalten Wintermonate nach Südeuropa oder gar bis nach Afrika verschlägt, wie das Plantura Magazin schreibt.

    Übrigens: So locken Sie Schmetterlinge an und das sind die größten Insekten der Welt.

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