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Skorpion aus Shein-Paket sticht Frau in Marburg: So gefährlich ist das Tier

Spinnentiere

Skorpion aus Shein-Paket sticht Frau in Marburg: So gefährlich ist das Tier

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    Ach du Schreck: Ein Shein-Paket enthielt kürzlich einen Skorpion, der eine Frau verletzte. Wie gefährlich die Tiere für uns sind.
    Ach du Schreck: Ein Shein-Paket enthielt kürzlich einen Skorpion, der eine Frau verletzte. Wie gefährlich die Tiere für uns sind. Foto: Roland Weihrauch, dpa (Symbolbild)

    Eine 25-jährige Frau aus Marburg hat eine unliebsame Überraschung erhalten, als sie ein Paket des asiatischen Onlinehändlers Shein öffnete. Neben Kleidungsstücken und einer Waage befand sich darin ein giftiger Skorpion, der die Frau verletzte. Die junge Mutter musste zur Behandlung ins Universitätsklinikum Marburg eingeliefert werden. Solche Vorfälle sind in Deutschland glücklicherweise selten, aber wie gefährlich sind Skorpione wirklich?

    Übrigens: Die Kamelspinne ist enger mit Skorpionen als mit echten Spinnen verwandt, was sie und Skorpione zu gemeinsamen Vertretern der Spinnentiere macht, auch wenn sie keine Giftdrüsen besitzt und daher für Menschen weniger gefährlich ist. Wer übrigens denkt, dass es eine gute Idee ist, Spinnen in der Toilette herunterzuspülen, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Spinnen im Wasser atmen können.

    Skorpione: Wie gefährlich ist ein Skorpionstich?

    Skorpione gehören zur Familie der Spinnentiere, wie die Giftzentrale Bonn in einem Beitrag zu den Tieren erläutert. Skorpione leben demnach bevorzugt in warmen, tropischen und subtropischen Regionen, darunter der Mittelmeerraum und Teile Asiens. In Deutschland sind sie normalerweise nicht heimisch. Die Gefahr, die von einem Skorpionstich ausgeht, hängt dem medizinischen Portal MSD Manuals zufolge maßgeblich von der Art des Skorpions ab. Die meisten Skorpionarten verursachen durch ihre Stiche lediglich harmlose, lokale Reaktionen, vergleichbar mit einem Bienenstich, wie etwa leichte Schmerzen und Schwellungen. Weniger als 25 der weltweit etwa 1500 Skorpionarten besitzen jedoch ein potenziell tödliches Gift. Die meisten von ihnen kommen eher in Nordafrika, dem Nahen Osten, den USA oder Mexiko vor und sind nicht in Deutschland beheimatet. Ähnlich wie bei den meisten giftigen Spinnenarten, von denen aber einige invasive Arten inzwischen hierzulande heimisch sind.

    Im Fall der Frau aus Marburg handelte es sich offenbar um einen Gelben Mittelmeerskorpion, dessen Gift lokal starke Schmerzen und Schwellungen hervorrufen kann. Dies brachte der Hessische Rundfunk (hr) im Gespräch mit der jungen Frau in Erfahrung. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Symptomen wie Herz-Kreislauf-Problemen und nervlichen Reaktionen bis zu Krämpfen kommen, insbesondere bei Kindern oder älteren Menschen.

    Skorpionstich: So verhalten Sie sich richtig

    Sollten Sie einmal von einem Skorpion gestochen werden, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und den betroffenen Bereich ruhigzustellen, um die Ausbreitung des Giftes im Körper zu verlangsamen. Dies raten sowohl die Giftzentrale Bonn als auch die Techniker Krankenkasse. Eine Behandlung mit einem Eisbeutel kann die Schmerzen lindern. Vom Abbinden oder Ausschneiden der Stichstelle wird allerdings dringend abgeraten, da dies die Gefahr einer Infektion erhöhen könnte. Stattdessen sollte bei Auftreten von Symptomen ärztlicher Rat eingeholt werden.

    „Falls der Skorpion getötet wurde, empfiehlt es sich, diesen zur späteren Identifizierung aufzubewahren. Eventuell kann daraufhin ein spezifisches Gegengift verabreicht werden“, gibt die Giftzentrale noch einen weiteren wichtigen Tipp mit auf den Weg.

    Skorpion im Paket? Mit diesen Tipps können Sie sich schützen

    Gerade bei Lieferungen aus tropischen oder subtropischen Regionen sollte man sich der möglichen Gefahr in Form von „blinden Passagieren“, wie Skorpionen, bewusst sein und die Hände beim Öffnen von Verpackungen schützen. Das Giftinformationszentrum rät auch dazu, Kleidung und Schuhe aus den Paketen vor dem Anziehen zu inspizieren, um das Risiko von Stichen zu minimieren.

    Dies gilt zudem auch für Aufenthalte im Freien in Gebieten und Ländern, in denen Skorpione häufiger vorkommen. Weil Skorpione vorwiegend in trockenen, heißen Gebieten vorkommen, sind sie dem Giftinformationszentrum und MSD Manuals zufolge besonders verbreitet in:

    • Nordafrika: Algerien, Tunesien, Marokko
    • Naher Osten: Saudi-Arabien, Iran, Irak
    • Südamerika: Brasilien, Venezuela
    • Nordamerika: Mexiko und die südlichen Bundesstaaten der USA (z.B., Arizona, New Mexico)
    • Mittelmeerraum: Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei

    „Skorpione greifen von sich aus nicht an, sondern versuchen zu fliehen. Zu Stichverletzungen kommt es nur, wenn das Tier in eine Zwangslage getrieben wird“, stellen die Experten des Giftinformationszentrum klar. Um einen Stich zu verhindern, sollte man nicht nach dem Tier schlagen, sondern es rasch mit der flachen Hand vom Körper oder der Kleidung abstreifen.

    Frau aus Marburg findet Skorpion im Paket – Das war passiert

    Die 25-jährige Frau aus Marburg hatte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge am 30. Oktober den Skorpion in ihrem Shein-Paket entdeckt und einen Stich am rechten Ringfinger erlitten. Laut Angaben der Frau gegenüber dem HR sei der Finger angeschwollen und sie habe an Schmerzen in der Hand gelitten. Ein zur Hilfe gerufener Nachbar erschlug das Tier wenig später.

    Nach dem Stich habe sie sich sofort ins Krankenhaus begeben, wo sie 16 Stunden zur Beobachtung bleiben musste. Um sicherzugehen, dass das Gift keine weiteren Auswirkungen hat, entschied sich die junge Mutter zudem, das Stillen ihres kleinen Kindes vorerst zu pausieren. Der asiatische Versandhändler Shein kündigte gegenüber dem HR eine interne Untersuchung zum Verpackungsprozess an und sicherte der 25-Jährigen Unterstützung zu.

    Shein wurde in der Vergangenheit häufiger wegen verschiedener Probleme kritisiert, etwa wegen scheinbar minderwertiger Qualität, Arbeitsbedingungen und des umstrittenen Fast-Fashion-Geschäftsmodells.

    Dass ein Shein-Paket die Ursache für einen Skorpion-Vorfall ist, ist dabei nicht das erste Mal. Ebenfalls im Oktober 2024 fand eine Studentin der Universität Bristol einen lebenden Skorpion in einem Paket des Versandhändlers. Der britischen BBC zufolge habe die Studentin das Tier zunächst für ein Spielzeug gehalten. Mithilfe ihrer Mitbewohner gelang es der jungen Frau, das Tier einzufangen und einer Tierschutzorganisation zu übergeben. Bei dem Skorpion handelte es sich laut Bericht um einen giftigen chinesischen „Olivierus martensii“. Shein hatte damals gegenüber der BBC angegeben, dass beim Verpackungsprozess alle Standards eingehalten wurden.

    Übrigens: Während Spinnen und Skorpione bei vielen Menschen Angst auslösen, gibt es andere Krabbeltiere, die eher für Ekel sorgen. Dazu zählen unter anderem, Staubläuse, Milben und Bettwanzen. Gerade bei letzteren fragen sich Betroffene, wie sie die Tiere schnell wieder loswerden, um die juckenden Bettwanzen-Bisse zu vermeiden.

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