Was zählt eigentlich zur Nahrung eines Grashüpfers? Wir wissen, dass sich der grüne, Geige spielende Freund von Biene Maja (und natürlich auch seine Artgenossen, die es in Wirklichkeit gibt) hauptsächlich in Wiesen, Weiden und sonstigen Grünlandflächen aufhalten.
Ernähren sich Grashüpfer daher ausschließlich von den Grashalmen, die sie dort finden? Oder machen sie auch Jagd auf andere kleine Wiesenbewohner? In diesem Artikel lesen Sie, was Grashüpfer eigentlich fressen.
Grashüpfer und Heuschrecken: Was fressen sie?
Auch wenn viele meinen, der Begriff „Grashüpfer“ wäre ein Synonym für Heuschrecken, ist dies nicht (ganz) korrekt. Heuschrecken sind eine Tiergruppe, die viele Familien, Unterfamilien und Arten umfasst - darunter auch die Unterfamilie der Grashüpfer, wie es beim NABU heißt.
Damit ist zwar jeder Grashüpfer gleichzeitig auch eine Heuschrecke, aber nicht jede Heuschrecke ist auch ein Grashüpfer. Letztere zählen zu den Kurzfühlerschrecken. Bei Heuschrecken wird grundsätzlich zwischen Kurz- und Langfühlerschrecken unterschieden. Dieser Einteilung liegt - wie der Name schon sagt - die Länge der Fühler der Heuschrecke zugrunde.
Sind diese etwa so lang wie der Körper der Heuschrecke (oder länger), spricht man von Langfühlerschrecken, ansonsten von Kurzfühlerschrecken. Allerdings hat diese Einteilung auch etwas mit der Ernährungsweise der Insekten zu tun: So sind Kurzfühlerschrecken (also auch Grashüpfer) im Regelfall reine Vegetarier - Langfühlerschrecken fressen auch andere Tiere und sind damit Fleisch- oder Allesfresser, schreibt die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege.
Konkreter: Was fressen Braune Grashüpfer?
Die Angabe „Vegetarier“ ist etwas breit gefasst. Kurzfühlerschrecken wie Grashüpfer ernähren sich in erster Linie tatsächlich nur von Gräsern. Was einzelne Grashüpfer genau bevorzugen, ist von ihrer Art abhängig.
So frisst der Braune Grashüpfer mit seinem auffällig gefärbten Hinterteil (orangerot bei den Männchen und gelbbraun bei den Weibchen) laut insektenreich-sh.de am liebsten Süßgräser. Laut der Technischen Universität Dresden zählen dazu unter anderem Weizen, Gerste, Hafer und Roggen, aber auch Mais und Reis.
Insektenreich-sh.de zufolge würden außerdem aber auch Kräuter auf dem Speiseplan der Braunen Grashüpfer stehen.
Von was ernähren sich andere Grashüpfer?
Grashüpfer als reine Pflanzenfresser abzustempeln, wäre jedoch auch nicht ganz korrekt. So berichtet insektenreich-sh.de, dass sich weibliche Heidegrashüpfer beispielsweise auch an toten Tieren bedienen würden.
Die Nahrungsvorlieben einiger in Deutschland lebender Grashüpfer können Sie der folgenden Liste entnehmen. Sie basiert auf den Insektenporträts der Website insektenreich-sh.de:
- Buntbäuchiger Grashüpfer (mit grüner vorderen, gelber mittleren und roten hinteren Bauchseite): Gräser
- Bunter Grashüpfer (grün, braun, rot oder gelb gefärbt - oder eine Mischung aus diesen Farben): Pflanzen
- Feldgrashüpfer (grün-grau, graubraun oder ockerfarben): am liebsten Süßgräser, auch Kräuter (zum Beispiel Weißklee)
- Gemeiner Grashüpfer (grün gefärbt, mit bräunlicher Oberseite): diverse Gräser
- Heidegrashüpfer (häufig grün gefärbt, mit bräunlichem Hinterteil): Gräser und Kräuter, Weibchen ernähren sich auch von Aas
- Nachtigall-Grashüpfer (grau oder braun gefärbt, bei Männchen rötlicher oder orangefarbener Hinterleib): besonders gerne Süßgräser, auch Kräuter
- Wiesengrashüpfer (einfarbig grün oder braun gefärbt): am liebsten Süßgräser, aber auch allgemein Gräser und Kräuter
Fressfeinde: Für wen sind Grashüpfer Nahrung?
Heuschrecken - zu denen Grashüpfer wie oben beschrieben dazuzählen - sind die Opfer einer Reihe anderer Tiere, welche diese zum Fressen gern haben. Darunter fallen Eidechsen, Frösche und Spinnen - genauso aber auch so manche Säugetiere oder Vögel, schreibt der NABU Baden-Württemberg.
Treffen Heuschrecken auf ihre Fressfeinde, haben sie einige Techniken auf Lager, um sich in Sicherheit zu bringen: Zum einen helfen ihnen ihre starken Hinterbeine, mit denen sie sich mit einem gewaltigen Sprung von ihrem Feind entfernen können. Zum anderen können sie stark riechende Sekrete absondern, mit denen sie ihre Jäger abschrecken.
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