Die Online-Suche hat so ihre Tücken. Ob Autokorrektur oder kleine Verwechslungen - nicht immer zeigt uns die Suchmaschine an, was wir suchen. So geht es vermutlich auch einigen Spinnen-Enthusiasten, die mehr über eine bestimmte Spinnenart wissen wollen - und plötzlich etwas über einen Astrologen aus dem 16. Jahrhundert lesen.
Nostradamus oder Nosferatu-Spinne: Hier liegt der Fehler
Manchmal muss man genauer hinsehen, um einen Unterschied festzustellen. So auch bei Nosferatu und Nostradamus. Zwar klingen die Namen sehr ähnlich und haben den gleichen Wortanfang. Miteinander zu tun haben sie aber wenig:
- Hinter der Bezeichnung Nosferatu steckt der gleichnamige Achtbeiner - die Nosferatu-Spinne. Eingewandert aus dem Mittelmeerraum, ist die ungefährliche Spinne laut dem NABU Nordrhein-Westfalen heute auch in Deutschland zu Hause. Mit einer Beinspannweite von bis zu fünf Zentimetern ist das Tier verhältnismäßig groß, was vor allem für Spinnen-Phobiker unangenehm ist.
- Hinter dem Namen Nostradamus steckt ein Zweibeiner - der Arzt und Astrologe Michel de Nostredame, lateinisch Nostradamus. In Frankreich geboren, studierte er zunächst Medizin, wie das Bistum Trier berichtet. Später beschäftigte sich Nostradamus mit der Astrologie und veröffentlichte 1555 den ersten Teil seiner Prophezeiungen, für die er bis heute bekannt ist.
Nostradamus oder Nosferatu-Spinne: Das ist der Achtbeiner
Die Nosferatu-Spinne ist im Mittelmeerraum heimisch und breitet sich inzwischen nach Norden aus. Vermutlich konnte sie durch Güterverkehr und Reisende auch nach Deutschland gelangen, wie das Naturkundemuseum Karlsruhe schreibt. Doch auch der Klimawandel spielt eine wichtige Rolle.
Die Nosferatu-Spinne hält sich gerne in unseren Häusern auf und ist verhältnismäßig groß. Eine Körperlänge von einem bis zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von fünf Zentimetern bringen uns zum Gruseln. Der Körper der Spinne ist zudem sehr robust gebaut.
Das erlaubt dem Tier, auch größere Artgenossen anzugreifen. Mit seinem Gift und hoher Geschicklichkeit ist es in der Lage, andere Hausspinnen zu erlegen. Laut Naturkundemuseum Karlsruhe ist die Spinne vor allem nachts unterwegs und jagt ihre Beute aktiv.
Die Paarung der Nosferatu-Spinne findet im Herbst statt. Nach einigen Wochen schlüpfen die Jungtiere bereits und sind innerhalb von fünf bis sieben Monaten ausgewachsen. Laut dem Naturkundemuseum Karlsruhe sind die Spinnen einjährig, wobei die Weibchen bis zu eineinhalb Jahre alt werden können.
Nostradamus oder Nosferatu-Spinne: Das ist der Astrologe
Hinter dem zweiten Namen steckt kein Acht-, sondern vielmehr ein Zweibeiner: der Arzt und Astrologe Nostradamus. Während der Franzose im ersten Teil seines Lebens als Mediziner praktizierte und mit aller Macht gegen die Pest kämpfte, wandte er sich später der Astrologie zu.
Wie viele Menschen zu seiner Zeit, glaubte auch Nostradamus, dass man Ereignisse voraussagen kann. So veröffentlichte er 1555 einen Teil seiner Centurien, wie das Bistum Trier schreibt. Es handelt sich dabei um eine Sammlung vierzeiliger Verse, in denen Nostradamus Dinge prophezeite. Dafür wurde er noch während seiner Lebzeit bekannt, weil vorausgesagte Ereignisse vermeintlich eingetroffen waren. Heute weiß man: Nostradamus beschrieb sie so undeutlich, dass sie in vielerlei Hinsicht interpretiert werden konnten. Zudem schrieb man die Prophezeiungen einem bestimmten Ereignis erst im Nachhinein zu, wie das Bistum Trier schreibt. Unrealistisch also, dass Nostradamus wirklich vorher wusste, was passiert.
Bis heute werden seine Prophezeiungen herangezogen, um bereits eingetretene Ereignisse zu erklären - so geschehen nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 und während der Corona-Pandemie.
Übrigens: Das sind die gefährlichsten Spinnen der Welt und darum kleben Spinnen nicht am eigenen Netz.
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