Marienkäfer erkennt man bei ihrem ikonischen Aussehen meistens auf den ersten Blick: rote Flügel, schwarze Punkte, sechs Beine. Während sie gemeinhin als Glücksbringer wie das Kleeblatt oder die Hasenpfote gelten und deshalb gerne auf Glückwunschkarten gedruckt werden, kann man im Herbst auch mal zu viel von ihnen bekommen. Denn sie sind plötzlich massenweise unterwegs. Und das leider oft auch im Haus oder in der Wohnung. Warum die kleinen Glücksbringer plötzlich zuhauf auftreten und was man dagegen tun kann, erfahren Sie hier.
Auch interessant: Normalerweise gilt, wer das rot-schwarze Insekt im Garten findet, kann sich normalerweise glücklich schätzen. Der Marienkäfer kann ein nützlicher Helfer sein. Denn er ist eins der Mittel, Blattläuse effektiv loszuwerden. Besonders, wenn man abgeneigt ist, Gift im Garten einzusetzen.
Warum habe ich so viele Marienkäfer in der Wohnung?
Aktuell sieht man im Herbst so viele Marienkäfer, schreibt der Naturschutzbund Nordrheinwestfalen (NABU NRW), weil die Käfer auf der Suche nach einem Winterquartier seien: „Alle Marienkäfer nutzen die letzten Sonnentage im Oktober, um sich auf ihre Wanderung in wärmere Regionen Europas zu begeben oder sich hier Überwinterungsplätze zu suchen“, erklärt NABU-Insektenfachmann Karl-Heinz Jelinek. Laut der nicht staatlichen Umweltorganisation seien in Deutschland bis zu 70 verschiedene Marienkäfer-Arten mit verschiedenen Färbungen und aus verschiedenen Teilen der Erde unterwegs.
Die Eigenart der Marienkäfer: Sie überwintern nicht gerne allein, schreibt NABU. Deshalb finde man oft große Ansammlungen von Marienkäfern gemeinsam in Hohlräumen wie Astlöchern, Laubhaufen oder auch in Ritzen von Häuserfassaden. Dass dabei der eine oder andere Marienkäfer in der Wohnung landet, passiere das ohne „Plan“ der Käfer, sagt Insektenexperte Jelinek auf nrw.nabu.de: „Krabbeln sie dabei durch offene Fenster in unsere Wohnungen, so geschieht dies eher zufällig.“
Was tun, wenn man Marienkäfer in der Wohnung hat?
Das Wichtigste vorab: Von Marienkäfern in der Wohnung geht keine Gefahr aus. Man muss sich also schon mal keine allzu großen Sorgen machen, wenn man die kleinen Käfer bei sich zu Hause entdeckt. Eher noch sollte man daran denken, die Tierchen gut zu behandeln, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Wer einen oder mehrere Marienkäfer auf der Fensterbank, im Fensterrahmen oder in der Wohnung entdeckt, kann die Tiere vorsichtig zusammensammeln und an einer geschützten Stelle aussetzen.“ Wer die Marienkäfer für die Winterruhe an eine geschützte Stelle im Garten setzt, handelt nicht nur selbstlos: Im Frühling helfen die Käfer dabei, Schädlinge wie Blattläuse von den Pflanzen fernzuhalten.
Übrigens: Eine Marienkäferart sehen Expertinnen eher kritisch, denn sie verdrängt allmählich heimische Arten: Der asiatische Marienkäfer Harmonia axyridis frisst nicht nur Blattläuse, sondern auch die Larven anderer Marienkäfer. Auch sonst beobachten wir seit Jahren ein schwer aufzuhaltendes Insektensterben.
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