Wespen sind gemeinhin eher unbeliebte Mitbewohner in unseren Gärten und auf unseren Balkonen. Sie sind als Schmarotzer bekannt, die Jagd auf Marmeladen, Saft und alles machen, was sonst noch Süßes auf unserem Frühstückstisch steht. Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schreibt, tragen Wespen aber einen wichtigen Teil zum Erhalt unseres Ökosystems bei. Dadurch, dass auch sie - genau wie Bienen - Pflanzen bestäuben, sorgen sie dafür, dass zahlreiche Obstsorten wachsen und schließlich geerntet werden können.
Dennoch passt es den meisten so gar nicht, wenn sich die Tiere bei der Wahl für den Ort für ihr Nest ausgerechnet den Rollladenkasten am eigenen Haus oder den Dachboden entscheiden. Einfach entfernen darf man die Nester auch nicht. Das steht so im Bundesnaturschutzgesetz. Nur unter bestimmten Umständen ist dies erlaubt. Aber wann fangen Wespen überhaupt mit dem Bau dieser Nester an? In diesem Artikel lesen Sie mehr über Wespennester, wie sie entstehen und wann Wespen mit dem Bau davon beginnen.
Ab wann bauen Wespen ihre Nester?
Laut NABU fängt die Wespenkönigin im Frühjahr - meist im März oder April - mit dem Bau der ersten Wabe an. Diese stellt sozusagen den Grundstein für das spätere Wespennest dar - genauso aber auch den Startpunkt, mit dem die Gründung eines ganzen Wespenvolks beginnt.
Dem Bundesamt für Naturschutz zufolge werden in die ersten gebildeten Waben Eier gelegt. Daraus schlüpfen dann weitere Wespen, die der Königin dabei helfen, das Nest weiterzubauen. Diese kann sich dann in erster Linie auf weitere Nachkommen fokussieren, die ebenfalls mithelfen sollen, das Nest größer und größer werden zu lassen.
Allerdings gilt das nicht für alle in Deutschland lebenden Wespenarten, heißt es beim NABU. Nur wenige bauen tatsächlich die bekannten, ballonartigen Nester. Das gilt nämlich nur für sozial lebende Wespen.
Woraus bestehen Wespennester?
Wie die Farbe der von Wespen gebauten Nester schon andeutet, handelt es sich bei dem Material davon nicht wie bei Bienen um Nester aus Wachs, das Bienen selbst herstellen können. Laut Bundesamt für Naturschutz bedienen sich Wespen für die Materialbeschaffung des Nestbaus an jeglichem Holz, das sie irgendwo finden können - ob das Gartenmöbel sind, aufgeschlichtetes Brennholz oder das Gartenhäuschen.
Dieses dient als Rohstoff. Gewissermaßen knabbern Wespen Holzfasern ab und mischen sie dann mit ihrer Speichelflüssigkeit zu einem Brei. Daraus wird das tatsächliche Nest dann gebaut. Im getrockneten Zustand ähnelt es äußerlich eher Papier - oder aufgrund der eher gräulichen Farbe Altpapier, wie es beim Landratsamt Haßberge heißt. Die Nester können dabei die Größe eines Fußballs erreichen.
Laut dem Bundesamt für Naturschutz besteht das Nest in seinem Inneren aus zahlreichen wabenartigen Kammern. Der Eingang zum Nest befindet sich an der Unterseite des „Ballons“. Die „Papierschichten“, die man von außen erkennen kann, erfüllen einen wichtigen Zweck: Sie schützen das Nest vor Wind und Wetter.
Wespennester: Von wann bis wann sind sie bewohnt?
Nachdem die Königin also im Frühjahr mit dem Nestbau begonnen hat und dieser durch die Mithilfe ihrer Arbeiterinnen stetig weitergeführt wird. Mit dem Spätsommer starten dann die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Anders als beispielsweise Bienen, bei denen das Volk zusammen mit der Königin überwintert, sterben bei Wespen nicht nur das gesamte Volk, sondern auch ihre Königin im Herbst.
Allerdings ist vorgesorgt: Im Spätsommer wurden neue Königinnen gezeugt, die sich mit männlichen Wespen verpaaren und dann in eine Phase der Winterstarre übergehen. Das findet allerdings nicht im Nest statt: Die Jung-Königinnen suchen sich dafür geeignete, versteckte Plätze - beispielweise im Boden oder im Laub, heißt es beim NABU.
Damit ist das Wespennest spätestens ab Herbst unbewohnt. Es wird darüber hinaus auch nicht mehr im neuen Jahr als Wespenzuhause verwendet. Die neuen Königinnen suchen dafür andere Orte.
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