Schon seit einigen Jahren dürfen bestimmte Insekten in Brot, Chips und Nudeln benutzt werden. Als alternative Eiweißquelle sind Insekten in Lebensmittel zugelassen. Dies ist aufgrund einer neuen Verordnung über neuartige Lebensmittel, sogenannte „novel foods“, möglich. Seit dem 10. Februar 2025 sind nun auch Mehlwürmer in Form von Pulver ganzer Larven zugelassen. Unter Verbraucherinnen und Verbrauchern hierzulande werden Insekten im Essen noch kritisch betrachtet, obwohl sie in vielen Teilen der Welt nicht ungewöhnliche Lebensmittel sind. Obwohl eine Kennzeichnungspflicht auf Lebensmitteln herrscht, gibt es auch Hilfsmittel, mit denen Konsumentinnen und Konsumenten herausfinden können, ob Heuschrecken, Mehlwürmer und Co. in den Lebensmitteln stecken.
Übrigens: Auch in Hautpflegecremes, Lippenstiften oder Haarsprays werden Insekten verwendet – wie auch Lebensmittel mit Insekten dürfen diese Produkte nicht als vegetarisch oder vegan gekennzeichnet sein.
Lebensmittel und Insekten: Was ist erlaubt?
Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf seiner Homepage erklärt, sind folgende Insekten in Lebensmitteln erlaubt:
- Juni 2021: Mehlkäfer (Tenebrio molitor), getrocknete Larven
- November 2021: Wanderheuschrecke (Locusta migratoria), gefroren/getrocknet/pulverförmig
- März 2022: Hausgrille (Acheta domesticus), gefroren/getrocknet/pulverförmig
- März 2022: Mehlkäfer (Tenebrio molitor), gefrorene, getrocknete und pulverförmige Larven
- Januar 2023: Hausgrille (Acheta domesticus), teilweise entfettetes Pulver
- Januar 2023: Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus), gefroren oder getrocknete Larven, auch als Paste und in Pulverform
- Februar 2025: Mehlkäfer (Tenebrio molitor), UV-behandeltes Pulver ganzer Larven
Kontrolliert werden sie von den Behörden der Bundesländer – für die Kennzeichnungskontrolle sind sie zuständig. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit oder aus Insekten umgesetzt wird.
Apps um Insekten zu erkennen: Wie gut werden Lebensmittel erkannt?
Zwar ist die Kennzeichnung vorgeschrieben – doch teilweise unter nicht ganz verständlichen Codes, wie der Farbstoff E 120. „Karmin“ ist ein roter Farbstoff, der gewonnen wird, indem trächtige Scharlachschildläuse getrocknet und dann ausgekocht werden. Dadurch entsteht die rote Farbe. Eine App soll Abhilfe schaffen: Die App „Insekten Checker“ ist erhältlich für Android und iOS, kostet 99 Cent und listet auf, in welchen Lebensmitteln nach bisherigem Kenntnisstand Insekten verarbeitet sind. Dabei werden Strichcodes der Lebensmittel gescannt und dann mit der App-internen Datenbank überprüft – die App funktioniert also auch ohne direkten Internetzugang.
Auch die iOS-App „Insekten Lebensmittel Scanner“ für 1,99 Euro funktioniert nach demselben Prinzip. Bei Android gibt es noch die kostenlose App „Lebensmittel Insekten Scanner“.
Übrigens: Als Fleischersatz können auch Insekten wertvolle Nährstoffe liefern – auch im Vergleich der Proteinzufuhr liegen viele Insekten vor herkömmlichen Fleisch von Schwein, Huhn und Co.
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