Gartenkreuzspinnen sind hierzulande verbreitet - im Wald oder auf Wiesen kann man der Spinne begegnen. Genauso fühlt sie sich aber auch in unseren Gärten wohl. Sie bewohnt damit einige, unterschiedliche Lebensräume, heißt es bei der Arachnologischen Gesellschaft.
Die Gartenkreuzspinne zählt zur Familie der Radnetzspinnen, von der es schätzungsweise etwa 3.000 Arten auf der ganzen Welt geben soll - 50 davon leben in Mitteleuropa. Wie der Name bereits verrät, sind sie besonders begabt darin, große, kreisförmige Netze zu spinnen - diese dienen auch der Nahrungsbeschaffung.
Wie sich die Spinnen damit die Jagd auf Beute erleichtern, was sie überhaupt fressen und ob sie giftig sind, erfahren Sie in diesem Artikel. Wir stellen Ihnen die Gartenkreuzspinne mitsamt ihrer Besonderheiten im Rahmen eines Steckbriefs vor.
Gartenkreuzspinne: Größe und Aussehen
Weibliche Gartenkreuzspinnen werden für gewöhnlich größer als die Männchen: So misst der Körper des Weibchens zwischen zwölf und 17 Millimetern, der des Männchens zwischen fünf und zehn Millimetern. Charakteristisch ist die Kreuzzeichnung auf dem Hinterleib der Spinne, die ihr auch den Namen verleiht. Diese besteht aus vier länglichen und einem rundlichen, weißen Fleck.
Ansonsten sind Gartenkreuzspinnen unterschiedlich gefärbt. Manche weisen Brauntöne auf, andere erscheinen eher rötlich und wiederum andere haben gelbliche Färbungen. Viele Gartenkreuzspinnen besitzen zusätzlich zu ihrem typischen Kreuz auf dem hinteren Körperteil auch eine von den Seiten begrenzte Blattzeichnung.
Was fressen Gartenkreuzspinnen?
Laut der Website Tierschutz macht Schule ernähren sich Gartenkreuzspinnen in erster Linie von verschiedenen Insekten. Damit sind diejenigen angesprochen, die im Radnetz der Spinne festkleben. Dazu zählen unter anderem Heuschrecken, Fliegen und Bienen. Junge Gartenkreuzspinnen ernähren sich vor allem von Blattläusen. Fliegen können von diesen meist noch nicht gehalten werden, weil die Netze der Jungspinnen nicht die Festigkeit aufweisen, die die Radnetze älterer Spinnen besitzen.
Ist die Gartenkreuzspinne giftig?
Gartenkreuzspinnen sind tatsächlich giftig. Sie besitzen hohle Fangarme vor ihrem Kiefer und nutzen diese, um Beutetiere erledigen zu können. Damit werden die Opfer gelähmt, heißt es beim Nationalpark Donauauen. Mithilfe eines Verdauungssaftes von der Spinne wird das erbeutete Opfer innerlich aufgelöst. In diesem Zustand kann das Tier von der Gartenkreuzspinnen ausgesaugt werden. Danach bleibt einzig die äußere, feste Hülle bestehen, schreibt Tierschutz macht Schule.
Für Menschen hingegen besteht kein Grund zur Sorge. Ein etwaiger Biss kann einem Menschen nichts anhaben. Die Spinne ist nicht in der Lage, die menschliche Haut zu durchdringen, betont der Nationalpark Donauauen.
Gartenkrezpspinnen: Nachwuchs und Jungtiere
Die Paarungszeit bei Gartenkreuzspinnen startet Anfang August. Die Eiablage der weiblichen Kreuzspinnen findet in den Herbstmonaten September und Oktober statt.
Noch vor Wintereinbruch schlüpfen die jungen Spinnen aus ihrer Eihülle und überwintern dann in einem Kokon. Im März des Folgejahres befinden sich die Spinnen noch im Kokon und sind zu diesem Zeitpunkt noch kleiner als eine Stecknadel. Anfang Mai finden laut NABU Häutungen noch innerhalb des Kokons statt - erst Mitte Mai wird dieser schließlich verlassen.
In ihren ersten Tagen hängen die Jungtiere noch eng beisammen oder hangeln sich entlang ihrer ersten Lauffäden. Anfang Juni gehen die Spinnen dann erstmals auf die Jagd nach Nahrung, indem sie kleine (und noch etwas weniger feste) Fangnetze bauen. Dies verdanken sie ihrem, bis dahin vollständig entwickelten Spinnapparat. Bis dahin haben sie sich noch von ihrem Dottervorrat ernährt. Nach zahlreichen Häutungen sind sie mit ihrer letzten, der sogenannten Reifehäutung schließlich geschlechtsreif.
Im Spätsommer bauen die Gartenkreuzspinnen dann erstmalig die typischen großen Radnetze, für die sie bekannt sind. Mit diesen können dann auch die typischen Beutetiere gefangen werden. Dafür verstecken sich die Spinnen und halten ein Bein auf einem einzigen Faden - dem Signalfaden. Vibriert er, weiß die Spinne, dass sich ein Opfer in ihrem Netz verfangen hat. Um den exakten Standort der Beute bestimmen zu können, zieht sie an allen Speichen. In typischer Manier - erst mit Spinnfäden umwickeln und schließlich zubeißen - kann die Spinne ihr Opfer erlegen.
Gartenkreuzspinnen: Das sind ihre Besonderheiten
Wie bereits erwähnt, sind Gartenkreuzspinnen vor allem für ihren beeindruckenden Netzbau bekannt. Wie der Nationalpark Donauauen schreibt, besteht das Netz aus insgesamt 20 Metern langen und ca. 0,001 bis 0,002 Millimetern dicken Spinnenfäden. Diese sind ca. fünfmal so fest wie Stahlseile gleicher Breite und können auf fast ein Drittel der gesamten Länge gestreckt werden. Außerdem zeigt das Netz etwa 1300 Verbindungsstellen.
Durch die Anordnung der Spinnenfäden im Netz ist es dem Tier möglich, Beutetiere zu lokalisieren, sich selbst zu orientieren und gleichzeitig die Beute zu erjagen, indem sie selbst nicht an den Fangfäden hängen bleibt. Des Weiteren baut sie immer wieder neue Netze, wobei sie die alten selbst auffrisst. Auf diese Weise werden die enthaltenen Proteine wieder aufgenommen und gehen nicht verloren, heißt es bei der Arachnologischen Gesellschaft.
Sie sind interessiert an mehr Artikeln zu Spinnen, denen wir hierzulande begegnen können? Hier informieren wir Sie über die Zitterspinne, die fast jeder im Haus hat, den giftigen Ammen-Dornfinger und die Wolfsspinne.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden