Sie sind sehr klein, können aber zu einem großen Ärgernis werden: Grasmilben lauern – wie ihr Name schon verrät – im Grünen und haben es auf Pflanzen abgesehen. Die kleinen Tiere geraten aber unter Umständen auch in Gebäude und machen sich mit Bissen auf der menschlichen Haut bemerkbar.
Dabei besteht die große Gefahr, dass die allenfalls millimetergroßen Grasmilben erst wahrgenommen werden, wenn das Unheil bereits angerichtet ist. Denn ein Biss kann – wie bei einem Mückenstich – einen Juckreiz oder auch rote Pusteln am Körper zur Folge haben.
In diesem Artikel wird erklärt, wie man sich vor einer solch tierischen Attacke schützen kann.
Grasmilben: Was sollte man über sie wissen?
Wie das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg mitteilt, messen selbst erwachsene Milben maximal 0,6 bis 0,8 Millimeter. Während der vordere Körperabschnitt und die Beine rot sind, ist der übrige Körper hellbraun bis braunrot, braungrün und seltener grün.
Da die Entwicklung vom Ei bis zur erwachsenen Milbe nur rund 20 Tage dauert, kann es im Jahr fünf bis sieben Generationen geben. Die Spinnentiere können auch überwintern.
Grasmilben sind Pflanzensauger und ernähren sich von verschiedenen Gräsern und krautigen Pflanzen. Erwachsene Tierchen machen es sich in Obstbäumen gemütlich und legen ihre Eier an deren Stämmen ab. Ökotest weist darauf hin, dass nur die Larven stechen bzw. beißen.
Grasmilben: Warum kommen sie in die Gebäude?
Laut dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg können Grasmilben vor allem in Neubauten, Stadtwohnungen und an Stadträndern als „Wohnungslästling“ auftauchen. Hintergrund des Eindringens in Gebäude ist demnach mutmaßlich der im Sommer stattfindende Wirtspflanzenwechsel. Infolge des Mangels an Gras und Bäumen klettern die Tiere an Hauswänden hoch.
Menschen können unfreiwillig optimale Lebensbedingungen für Grasmilben fördern. Genannt werden freistehende, von Rasenflächen eingefasste Häuser, deren Rasen bis an die Häuserwand reichen und der Sonne ausgesetzt sind. Diese Gebäude können für Ruhepausen und für die Eiablage genutzt werden.
Ins Innere gelangen die Grasmilben besonders an warmen Tagen über Fenster, Ritzen und Türen. Möglich sind solche Wanderungen auch an sonnigen Wintertagen mit Lufttemperaturen über null Grad.
Grasmilben: Wie kann man sich vor Bissen schützen?
Wichtig im Zusammenhang mit den Bissen von Grasmilben ist zunächst einmal, dass auf diesem Weg laut Ökotest keine Krankheiten übertragen werden. Unangenehm und auch spürbar sind sie trotzdem. Es gibt aber Möglichkeiten, um vorzubeugen.
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg etwa betont, dass ein Eindringen von Grasmilben in Wohnungen weitgehend verhindert werden kann, indem Baum- oder Staudengürtel mit Schattenzonen - verbunden mit einem etwa zwei Meter breiten rasenfreien Streifen vor der Häuserwand - angelegt werden.
Außerdem besteht die Option, bis an die Hausmauern reichende Rasenflächen sowie die unteren Mauerbereiche mit einem Kontaktakarizid zu behandeln. Interessant: Grundsätzlich verhungern Grasmilben im Haus, da sie dort kein entsprechendes Nahrungsangebot vorfinden.
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt schützende Kleidung. Diese kann mit abwehrenden Mitteln wie ätherischen Ölen von Zedernholz, Eukalyptus, Citronelle, aber auch Autan versehen werden. Nach dem Gartenbesuch sollte die Kleidung gewechselt werden.
Mithilfe eines Wattebauschs, der mit hochprozentigem Alkohol oder Desinfektionsmitteln getränkt ist, lassen sich Larven von der Haut wischen. Mit Wasser und Seife lassen sie sich hingegen nicht entfernen.
Setzt der Juckreiz bereits ein, können juckreizstillende Mittel wie etwa kühlende Umschläge mit destilliertem Wasser helfen. Ökotest gibt dazu den Tipp, Tücher in kalten Kamillentee zu tunken und die Einstichstellen damit abzutupfen.
Ansonsten wird dazu geraten, den Rasen regelmäßig zu mähen, da sich Grasmilben vor allem auf langen Grashalmen wohlfühlen. Dabei sollten den Insekten wie Bienen und Schmetterlingen zuliebe die Blühstreifen stehen gelassen werden.
Da sich Grasmilben auch auf moosigen Rasenflächen gerne niederlassen, bietet es sich an, diese im Frühjahr zu vertikutieren. Der Rasenschnitt samt der Spinnentiere sollte danach sofort in der Bio-Tonne oder im Wertstoffhof entsorgt werden.
Hinsichtlich der Kleidung folgen die Tipps, nicht barfuß über trockene Wiesen zu laufen und bei Wanderungen durch hohes Gras die Hosenbeine in die Socken zu stecken.
Übrigens: Auch im Bett können Milben ein Ärgernis sein. Gegen Hausstaubmilben kann man sich auf verschiedenen Wegen schützen. Es gibt auch Milben, die Krätze übertragen.
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