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Gliederfüßler: Sind Tausendfüßler giftig?

Gliederfüßler

Sind Tausendfüßler giftig?

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    Tausendfüßler gehören zu den Gliederfüßlern - genau wie Skorpione oder Zecken. Wie gefährlich sind sie? Sind Tausendfüßler giftig?
    Tausendfüßler gehören zu den Gliederfüßlern - genau wie Skorpione oder Zecken. Wie gefährlich sind sie? Sind Tausendfüßler giftig? Foto: Thomas Frey/picture alliance, dpa

    Tausendfüßler gehören zu den kleinen, krabbelnden Kreaturen, die man in Deutschland draußen im heimischen Garten entdecken kann. Gut erkennbar sind sie an ihren zahlreichen kleinen Beinchen, die von ihrem Körper abgehen. Eintausend Stück sind es zwar nicht ganz, dennoch kann sich der Tausendfüßler dank der zwei- bis dreistelligen Anzahl an Beinen gut zu Fuß fortbewegen.

    Laut GEO sind sie weltweit verbreitet, insbesondere aber in den tropischen Gegenden. Als Gliederfüßler sind sie verwandt mit Skorpionen, Vogelspinnen oder Zecken. Sind Tausendfüßler dann auch giftig? Und wenn ja, vor welchen Tausendfüßlern sollte man sich besonders in Acht nehmen? In diesem Artikel lesen Sie, ob das Gift von Tausendfüßlern gefährlich ist - für den Mensch oder für das eigene Haustier, wie zum Beispiel den Hund.

    Gibt es giftige Tausendfüßler?

    Wie es beim MSD Manual heißt, gibt es tatsächlich giftige Tausendfüßler. Der Kontakt mit diesem Gift kann für den Menschen zwar schmerzhaft sein und zu Schwellungen sowie Rötungen führen, ernstzunehmende Folgen sind jedoch selten zu erwarten. Im Regelfall klingen die damit einhergehenden Symptome nach spätestens zwei Tagen ab.
    Das Gift, das Hundertfüßer absondern, kann mit Irritationen verbunden sein - wenn sich der Mensch dieses zum Beispiel unabsichtlich in die Augen reibt. Dabei kann sich die Bindehaut oder die Hornhaut röten oder anschwellen. In diesem Fall sollten die Augen unverzüglich mit Wasser ausgespült werden.
    Gelangt das Gift auf die Haut, empfiehlt ein anderer Eintrag des MSD Manual dieses mit Wasser und Seife abzuwaschen. Um die möglicherweise schmerzhaften Nachwirkungen zu linden, sollte ein Eiswürfel auf die entsprechende Stelle gelegt werden. Dabei ist jedoch von direktem Kontakt des Eiswürfels mit der Haut abzusehen. Stattdessen sollte dieser in ein dünnes Tuch oder in Plastik eingewickelt werden, bevor er auf die betroffene Stelle gelegt wird.

    Außerhalb Deutschlands: Sind Tausendfüßler giftig?

    Während man sich hierzulande weniger Sorgen, um gefährliche Tausendfüßler machen muss, sieht es in so manchen Urlaubsgegenden schon ganz anders aus: Wie Dr. Dorothea Ranft im Medical Tribune erklärt, ist insbesondere in tropischen Gebieten auf die am Boden lebenden Tierchen zu achten.
    Auch wenn viele Einheimische dort oftmals barfuß oder mit offenen Schuhen im Dschungel unterwegs sind, sollten Urlauber ihnen das nicht nachmachen: Als Abwehrreaktionen können Tausendfüßler Gift etwa 80 Zentimeter weit spritzen. Dies kann dazu führen, dass sich Blasen an den Füßen bilden und die Schmerzen einer Verbrennung zweiten Grades nahekommen. Außerdem warnt Ranft ebenfalls vor schweren Korneaschäden - also Schäden in der Hornhaut. Daher sollten zudem die Augen geschützt werden.

    Sind Tausendfüßler giftig für Hunde?

    Grundsätzlich gilt für das eigene Haustier ähnliches, wie für das Herrchen oder Frauchen. Es ist durchaus möglich, dass diese mit dem Gift der Tausendfüßler in Kontakt kommen. Das ist nicht sonderlich ungewöhnlich und passiert gar nicht so selten, wie das Portal Deine Tiere schreibt. Gefährlich kann es werden, wenn der Vierbeiner mehrfach gebissen wird, wenn der Übeltäter zu den gefährlicheren seiner Art zählt und wenn der Hund vorbelastet ist - er also älter ist, eine Allergie hat oder mit sonstigen Erkrankungen zu kämpfen hat.
    Erkennen kann man einen Biss an der entzündeten Stelle, die sich mitunter weiter ausdehnen kann. Gebissen werden Hunde meist in die Schnauze, die Beine, den Bauch oder aber die Ohren. Das kann u. a. zu Fieber, Atembeschwerden oder Appetitlosigkeit führen.
    Darüber hinaus besteht beim Hund auch die Möglichkeit, dass er versehentlich einen Tausendfüßler gefressen hat. Das kann eine Gewebsnekrose (Gangrän) nach sich ziehen - das Absterben von Gewebe im Maul oder an den Pfoten. Stellt die Hundebesitzerin oder der Hundebesitzer Veränderungen im Kot des Tiers fest, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass er einen Tausendfüßler gefressen haben könnte.

    Scolopendra - giftige Tausendfüßler

    Wie bereits angedeutet, gibt es gefährlichere und weniger gefährliche Tausendfüßler-Arten. Während der Biss durch einen Spinnenläufer als weniger problematisch angesehen wird, sieht es bei Tausendfüßlern der Scolopendra-Art anders aus: Wie aus der Veröffentlichung einer chinesischen Forschergruppe hervorgeht, sind die Gliederfüßler in der Lage, „fette Beute zu machen“.
    So beobachteten die Forscherinnen und Forscher, wie ein drei Gramm schwerer Tausendfüßler (Scolopendra subspinipes mutilans) eine Maus überwältigen konnte, die das 15-fache wiegt - und das in gerade einmal 30 Sekunden. Das Gift des Tausendfüßlers kann das Herz-Kreislauf-System, die Atemwege, die Muskulatur und das Nervensystem angreifen. So kann der Tausendfüßler als David gegen Goliath als Sieger vom Platz gehen.

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