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Fettspinne in den Wohnungen: Ist diese Spinne für Menschen gefährlich?

Tierwelt

Fettspinne in den Wohnungen: Ist diese Spinne gefährlich?

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    Draußen und drinnen zu Hause: Die Fettspinne ist in Deutschland heimisch geworden.
    Draußen und drinnen zu Hause: Die Fettspinne ist in Deutschland heimisch geworden. Foto: Patrick Pleul, dpa-Zentralbild/dpa (Symbolbild)

    Hunde oder Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen, Fische oder Wellensittiche sind vielen Bürgern in ihren Häusern oder Wohnungen willkommen. Bei Insekten und Spinnen sieht das in der Regel anders aus. Die kleinen Tiere finden aber immer wieder Wege ins Innere von Gebäuden. Und wissen sich dort zu verstecken und einzunisten. Gerade wenn es draußen kälter wird, suchen sie die wärmeren Räumlichkeiten auf.

    Unter anderem gab es bereits diverse Meldungen über die in Deutschland offenbar heimisch gewordene Nosferatu-Spinne. Dieser Text behandelt jedoch einen nahen Verwandten: die Fettspinne.

    Fettspinne: Wie sieht sie aus?

    Laut dem Naturschutzbund Österreich werden weibliche Fettspinnen zwischen 4,5 und 7 Millimeter groß, Männchen erreichen zwischen 4 und 5,5 Millimeter. Der Name Fettspinne wird mit dem Umstand erklärt, dass der Körper und speziell der etwas abgeflachte Hinterleib fettig glänzend wirkt.

    Der Vorderleib ist braun bis fast schwarz, der Hinterleib präsentiert sich in der Mitte meist hellbraun und wird zum Rand hin dunkelbraun bis schwarz. Charakteristisch sind zudem ein mehr oder weniger deutlicher heller Mittelstreifen sowie ein breites helles Band auf der Vorderseite. Außerdem lassen sich oft vier kleine Punkte erkennen. Die acht Beine sind rotbraun und weisen dunkle Ringe auf.

    Fettspinne: Wo kommt sie vor?

    Das Naturkundemuseum Karlsruhe erklärt, dass Fettspinnen holarktisch verbreitet sind, was den Großteil der nördlichen Hemisphäre einschließt. Neben Europa, Kanada und den USA zählen zur Holarktis etwa auch die Arabische Halbinsel, China, Taiwan oder Japan. Die Vorkommen der Fettspinne stammen aus Nordamerika.

    In Deutschland sind sie demnach in beinahe jedem geeigneten Lebensraum anzutreffen. So leben sie vor allem in und an Häusern, etwa unter dem Fensterbrett oder unter Schränken. Als ursprünglicher Lebensraum werden Felsstrukturen mit reichlich Totholz angegeben. Mittlerweile fühlt sich die Fettspinne aber im urbanen Raum am wohlsten. Weiter heißt es: „Steatoda triangulosa, eine ursprünglich mediterrane Verwandte der Fettspinne, steht im Verdacht, die Art in mitteleuropäischen Wohnungen zu ersetzen.“

    Der Naturschutzbund Österreich nennt sie anspruchslos, weshalb die Fettspinne selbst in sehr trockenen Räumen überlebt. Außerhalb von Gebäuden lässt sie sich in Gärten, Hecken und Wäldern – vor allem unter der Rinde von Bäumen – nieder. Auch in Felsspalten oder unter Steinen muss mit ihr gerechnet werden. Die Fettspinne gilt in Mitteleuropa als nicht gefährdet.

    Grundsätzlich sind Fettspinnen das ganze Jahr über und damit auch im Winter anzutreffen. Bei den Männchen gilt dies vorwiegend während der Paarungszeit von Juni bis Oktober.

    Fettspinne: Ist sie gefährlich?

    Für Menschen stellt die Fettspinne im Gegensatz zu einigen ihrer Artgenossen keine Gefahr dar, wie der Naturschutzbund Österreich erklärt. Dies soll auch ein Grund sein, warum sie zur Europäischen Spinne des Jahres 2018 gekürt wurde.

    Andere kleine Tiere sollten sich allerdings vor ihr in Acht nehmen. Denn die Fettspinne baut ein dreidimensionales Deckennetz mit unregelmäßiger Netzdecke und einzelnen Fangfäden am Untergrund. An den Klebetropfen von letzteren bleiben die Beutetiere hängen, der Faden löst sich und die Fettspinne kommt aus ihrem Versteck, um das Opfer zu überwältigen.

    Dabei kann es sich um kleine Insekten, aber auch größere Spinnen wie die Hauswinkelspinne handeln. Die Fettspinne macht laut Naturkundemuseum Karlsruhe ihre Beute mit weiterer Spinnseide bewegungsunfähig und setzt dann einen Giftbiss.

    Übrigens: Spinnen ernähren sich nicht nur von anderen Tieren. Spinnen lassen sich auch mit den richtigen Pflanzen aus dem Haus vertreiben. Es ist keine gute Idee, Spinnen in der Toilette herunterzuspülen.

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