Bei den Pfauenspinnen sind vor allem die Männchen bekannt - sie tragen nämlich viele, auffällig bunte Farben und unterscheiden sich damit von zahlreichen anderen Spinnen. Mittlerweile schlagen Videos und Memes von den Spinnen auch im Internet ihre Wellen - die Pfauenspinne ist im Trend.
Während viele Menschen Spinnen eher fürchten und vor ihnen flüchten, wenn sie ein Exemplar einer Spinne in den eigenen vier Wänden vorfinden, könnte das beim Anblick des Tanzes einer Pfauenspinne anders sein. Dieser wird von einem Männchen für eine weibliche Pfauenspinne aufgeführt, um damit auf sich als potenziellen Partner für eine Verpaarung ausgewählt zu werden. Für das Männchen kann das aber tödlich enden.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, warum es bei dem Tanz der männlichen Pfauenspinnen um Leben und Tod geht und was es ansonsten Wissenswertes zur Pfauenspinne gibt: Einen Steckbrief mit Größe, Giftigkeit und Aussehen finden Sie hier.
Pfauenspinne: Größe und Aussehen
Pfauenspinnen werden etwa vier bis sechs Millimeter groß, heißt es beim Schweizer Fachmagazin TierWelt. Typischerweise sind die Männchen etwas größer als die Weibchen. Sie gehören zu der Familie der Springspinnen und fassen in ihrer Gattung selbst ca. 70 verschiedene Arten.
Männchen und Weibchen sind leicht voneinander zu unterscheiden. Männliche Pfauenspinnen weisen farbenfrohe Markierungen und Muster auf ihrem hinteren Körpersegment auf. Enthalten sind meist intensive und leuchtende Farben wie orange, rot oder blau. Stellt das Männchen das Hinterteil auf, erinnert es an einen Pfau, der seine bunten Federn auffächert. Weibliche Pfauenspinnen dagegen wirken eher unscheinbar. Sie tragen sehr düstere Färbungen.
Auffällig sind außerdem die vielen Augen der Pfauenspinne. Wie es bei Springspinnen üblich ist, besitzt auch die Pfauenspinne gute Augen, mit denen sie Beute leicht erkennen und dank ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit auf sie stürzen kann.
Wie sieht der Tanz der Pfauenspinne aus?
Die männliche Pfauenspinne führt zur Paarungszeit einen Tanz auf, mit dem er um die Gunst eines Weibchens buhlt. Dabei klappt er seinen bunten, bemusterten Hinterteil nach oben, sodass er dann tatsächlich einem entfalteten Pfauenfächer gleicht. Zudem werden die Beine hochgehoben. Beim Tanz führt das Pfauenspinnen-Männchen schnelle und kurze Bewegungen im Rhythmus aus. Auch Sprünge werden in die „Choreografie“ integriert.
Dabei kann man durchaus von sexueller Selektion sprechen. Man vermutet, je intensiver die Farbgebungen und beeindruckender sowie akrobatischer der vorgeführte Balztanz ist, desto eher unterscheidet sich ein Männchen von anderen und wird für den Fortpflanzungsakt ausgewählt.
Bei dem Tanz werden zusätzlich Vibrationen und Geräusche erzeugt, indem das Männchen mit seinen Beinen zeitgleich auf die Oberfläche einer Pflanze oder aber auf den Boden trommelt. Ein Video auf der Seite des WWF zeigt, wie der Tanz bei verschiedenen Pfauenspinnen aussehen kann. Hinterlegt mit „Stayin‘ alive“ sieht es tatsächlich so aus, als ob die Männchen passend zur Musik tanzen würden.
Pfauenspinnen-Tanz: Gefährlich für Männchen
Auch wenn es uns Spaß macht, diese Videos anzuschauen, ist es für das Männchen eine Frage von Leben und Tod. Wie die Seite naturschutz.ch schreibt, müssen die Männchen als paarungswillige Partner von der weiblichen Pfauenspinne identifiziert werden. Ansonsten kann es sein, dass sie als leichte Beute angesehen und verspeist werden.
Wie ein Video veranschaulicht, schwebt aber auch dann das Männchen noch in Gefahr. Ist das Weibchen ausreichend beeindruckt und paart sich mit der männlichen Pfauenspinne, kann erstere die Gunst der Stunde nutzen und das Männchen nach dem gemeinsamen Akt auffressen.
Was frisst die Pfauenspinne?
Wenn das Pfauenspinnen-Weibchen nicht gerade das Männchen während der Paarung frisst, stehen laut TierWelt vor allem kleine Insekten auf seinem Speiseplan. Dazu zählen unter anderem Fliegen und Mücken. Genauso kommen aber auch Käfer oder Ameisen infrage.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spinnen nutzt die Pfauenspinne kein Netz, um auf die Jagd nach Beute zu gehen. Sie kann Opfer mithilfe ihrer Augen lokalisieren und ergreift sie springend - in typischer Manier einer Springspinne eben, die es in Deutschland übrigens nicht gibt. Ein Biss sorgt dann dafür, dass das Beutetier gelähmt wird. National Geographic zufolge seien die Pfauenspinnen aber ungiftig.
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