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7 faszinierende Fakten über Glühwürmchen: Warum glüht ihnen das Hinterteil nicht ab?

Insekten

7 faszinierende Fakten über Glühwürmchen: Warum glüht ihnen das Hinterteil nicht ab?

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    Glühwürmchen sind in lauen Sommernächten unterwegs - und leuchten dabei. Warum tun sie das überhaupt? Wie sie aussehen, was sie fressen und wo sie leben, erfahren Sie in diesem Artikel.
    Glühwürmchen sind in lauen Sommernächten unterwegs - und leuchten dabei. Warum tun sie das überhaupt? Wie sie aussehen, was sie fressen und wo sie leben, erfahren Sie in diesem Artikel. Foto: Jesus Alvarado, dpa (Symbolbild)

    Glühwürmchen gehören zu den wenigen Tieren, die leuchten können. In Deutschland ist das durchaus etwas Besonderes. Diese Fähigkeit weisen dem WWF zufolge ansonsten lediglich Quallen oder Tiefseefische auf. Hierzulande haben darüber hinaus nur Pflanzen diese Veranlagung - wie der Pilz Hallimasch.

    Wie aber ist es überhaupt möglich, dass Tiere wie Glühwürmchen leuchten können? In diesem Artikel geben wir einen Einblick in die leuchtende Welt der kleinen und durchaus beeindruckenden Tierchen. Sie lesen hier, wo es Glühwürmchen gibt, wie lange sie leben und was sie fressen.

    Wie sehen Glühwürmchen aus?

    Weil die meisten die glimmenden Insekten vermutlich nur als Lichtpunkte in der Nacht kennen, kommt die Frage zurecht auf: Wie sehen die Insekten eigentlich aus, wenn es hell ist? Auch wenn die Weibchen durchaus dem Aussehen eines Wurms ähneln, erinnern die Männchen mehr an einen Käfer. Richtigerweise heißen die sogenannten „Glühwürmchen“ daher auch Leuchtkäfer und zählen zu der Ordnung der Käfer.

    Laut tierchenwelt.de werden die weiblichen Exemplare meist größer als die Männchen. Erstere können etwa zwölf bis 20 Millimeter groß werden - männliche Glühwürmchen zwischen fünf und 20 Millimetern. Sie wiegen etwa 0,2 Gramm und bei Nacht sind sie gut an dem unteren Bereich ihres Hinterteils zu erkennen. Dieser ist es nämlich, der leuchten kann.

    Wie leuchten Glühwürmchen - und wieso glüht ihnen das Hinterteil nicht ab?

    Wie die Kreisgruppe Starnberg des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz schreibt, kommt das Leuchten aufgrund von einer komplizierten chemischen Reaktion zustande. Diese findet in eigenen Leuchtzellen statt. Dabei reagieren der Leuchtstoff Luziferin mit Sauerstoff. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, sorgt für das Leuchten. Zu sehen ist dieses aber nur, weil das Hinterteil eine durchsichtige Haut aufweist.

    Dabei handelt es sich um „kaltes Licht“. Bei der Reaktion wird die Energie zu etwa 95 Prozent in Licht umgewandelt - es entsteht damit fast keine Wärme als Nebenprodukt. Bislang wurde noch keine künstliche Lichtquelle erschaffen, die bei solchen Werten mithalten könnte, heißt es beim BUND.

    An dieser Stelle sei aber angemerkt, dass die Lichtmenge, die Glühwürmchen abgeben können, sehr gering ist: Sie entspricht ungefähr einem Tausendstel von dem Licht einer Kerze.

    Warum leuchten Glühwürmchen überhaupt?

    Die Glühwürmchen versuchen mit ihrem Leuchten, eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Von den weltweit 2000 Arten, leben in Deutschland drei Stück - die Weibchen jeder Art können leuchten. Bei den Männchen sind dazu nur die Kleinen Leuchtkäfer in der Lage - zumindest von den hierzulande lebenden Insekten.

    Wenn man Glühwürmchen denkt, hat man meist herumschwirrende Lichtpunkte im Kopf. Wenn Sie diese sehen, können Sie definitiv darauf schließen, dass es sich dabei um die Männchen des Kleinen Leuchtkäfers handelt. Schließlich sind die Weibchen laut WWF gänzlich flugunfähig.

    Letztere warten also am Boden oder klettern auf einen Grashalm oder einen erhöhten Ort, um besser sichtbar zu sein - bis sie ein Männchen entdeckt, das neben ihnen landet und sich mit ihnen paart.

    Von der Larve zum Käfer - wie lange leben Glühwürmchen?

    Glühwürmchen leben als solche nicht sonderlich lange. Wie tierchenwelt.de schreibt, verbringen die Insekten die große Mehrheit ihrer Lebenszeit als Larve - einem Entwicklungsstadium vor dem des Käfers.

    Im Larvenstadium leben Glühwürmchen ganze drei Jahre. Nachdem die Weibchen ihre Eier abgelegt haben, schlüpfen die Larven. Diese bringen ordentlich Hunger mit und fressen sich in dieser Zeit eine Menge an. Nach einigen Häutungen verpuppen sie sich schließlich zum Käfer. In diesem Zustand nehmen sie gar nichts mehr zu sich.

    Als fertiger Käfer sind die Tage der Glühwürmchen gezählt: Wenige Wochen leben sie noch - bis zur Paarung, um genau zu sein. Laut dem BUND stirbt das Männchen unmittelbar danach, das Weibchen sobald es die Eier abgelegt hat.

    Was fressen Glühwürmchen?

    Die Glühwürmchen-Larven machen Jagd auf Regenwürmer und Schnecken - auch wenn diese um ein Vielfaches größer sind als sie selbst. Sie fressen bis zu zwei Tage lang an ihnen. Dabei kann ihr Körper das Doppelte an Volumen dazugewinnen. Allerdings sind sie auf die so angelegten Fettreserven in ihrem Leben als Käfer auch angewiesen.

    Sind Glühwürmchen giftig?

    Wie es beim NABU Odenwaldkreis heißt, bevorzugen die Larven vor allem Nacktschnecken. Sie sind in der Lage diese, im Vergleich zu ihnen selbst riesigen Tiere, zu überwältigen, indem sie ihnen einen Giftbiss versetzen. Um Glühwürmchen zu schützen, sollte also kein Schneckengift eingesetzt werden - so würde man den Larven ihre Nahrung wegnehmen.

    Wo gibt es Glühwürmchen? Und wann kann man sie sehen?

    Glühwürmchen fühlen sich in feuchten Lebensräumen besonders wohl. Daher sollte man in der Nähe von Bach- und Flussufern nach ihnen Ausschau halten - genauso aber auch in nassen Wiesen oder Auwäldern. Der BUND weist zudem auf feuchte Waldränder oder Gebüsche als Aufenthaltsorte hin.

    Zwischen 22 und 24 Uhr an warmen Sommernächten habe man demzufolge am meisten Glück. Bei Neumond sind sie ebenfalls vermehrt zu sehen. Der WWF benennt mit Juni und Juli in Deutschland den konkreten Zeitraum, in dem die fertig entwickelten Käfer auf Paarungssuche sind - und sich daher gut beobachten lassen.

    Sie sind interessiert an mehr Artikeln, in denen wir verschiedene Insekten vorstellen? Hier gelangen Sie zu dem Porträt der Honigbiene, der Hummel und der Heuschrecke.

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