Um was geht es beim 100-jährlichen Hochwasserschutz?
Das bestehende Hochwasserschutzsystem aus den 1980er Jahren (drei Rückhalteräume im Süden von Karlsruhe) war ursprünglich auf einen Abfluss von 71 m³/s ausgelegt.
Nach neuen Berechnungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) liegt der Wert für ein 100-jährliches Hochwasser jedoch bei 97 m³/s. Dadurch entspricht der bisherige Schutzstandard nicht mehr den heutigen Anforderungen, weshalb ein großes Hochwasserschutzprojekt zwischen Ettlingen und Karlsruhe geplant ist.

Welche Baumaßnahmen sind bei dem neuen Projekt geplant?
- Bau und Betrieb eines Hochwasserrückhaltebeckens im Albtal oberhalb der Spinnerei in Ettlingen
- Objektschutz der Kläranlage Neurod
- Ertüchtigung des Erlengrabens in Ettlingen und Karlsruhe
- Neubau eines steuerbaren Auslaufbauwerkes am Petergraben in Karlsruhe
Kernstück dieses Bauprojekts ist der Neubau eines Hochwasserrückhaltebeckens im Albtal oberhalb der Spinnerei Ettlingen. Mit einem Volumen von 1,3 Millionen Kubikmetern wird dieses die Landschaft visuell prägen. Der neue Auslauf am Erlengraben beim Petergraben soll ermöglichen, dass bei Hochwasser der Weiherwald geflutet werden kann.

Wie teuer wird das Hochwasser-Projekt?
Insgesamt soll das Projekt etwa 63,5 Millionen Euro. Hiervon fallen 70 Prozent auf die Stadt Ettlingen, die übrigen 30 Prozent muss Karlsruhe erbringen. Demnach ergibt sich für Ettlingen ein Kostenanteil von zirka 44,5 Millionen Euro. Karlsruhe müsste zirka 19 Millionen Euro beisteuern.
Für den Betrieb und die Wartung des Hochwasserschutzsystems würden jährlich 140.000 Euro anfallen.

Allerdings könnte das Land Baden-Württemberg das Projekt mit etwa 34,8 Millionen Euro unterstützen. Davon würden etwa 6,4 bis 6,9 Millionen auf Karlsruhe entfallen.
Die Auszahlung der Fördermittel ist abhängig vom Abschluss des Planfeststellungs- und Zonierungsverfahrens, das Anfang 2026 erwartet wird. Eine endgültige Zusage vom Land steht daher noch aus.
In welchem Zeitraum sind die Baumaßnahmen geplant?
Insgesamt sollen die Baumaßnahmen vier Jahre in Anspruch nehmen. Laut Tiefbauamt ist die Umsetzung des Projekts in den Jahren 2026 bis 2029 geplant.
Der Bauausschuss gab dem Vorhaben am Donnerstag, 18. September, grünes Licht.
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