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Umsatzeinbruch auf Mallorca: Für diese Annehmlichkeit wollen immer weniger Urlauber bezahlen

Mallorca

Umsatzeinbruch auf Mallorca: Für diese Annehmlichkeit wollen immer weniger Urlauber bezahlen

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    In vergangenen Jahren waren mietbare Strandliegen und Sonnenschirme bei vielen Mallorca-Urlaubern ein heiß begehrtes Must-have. Doch heute bleiben sie immer öfter verwaist.
    In vergangenen Jahren waren mietbare Strandliegen und Sonnenschirme bei vielen Mallorca-Urlaubern ein heiß begehrtes Must-have. Doch heute bleiben sie immer öfter verwaist. Foto: drsg98, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Mallorca zählt nach Angaben von Statista zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Und auch in dieser Saison locken sommerliche Temperaturen, malerische Natur und vielseitige Sehenswürdigkeiten zahlreiche Besucher auf die Balearen-Insel. Zuletzt gab es hier sogar wiederholt Proteste von Einheimischen gegen den zunehmenden Massentourismus. Doch nun zeichnet sich auf Mallorca eine neue touristische Krise ab: Immer mehr Strandliegen bleiben leer und Verleiher klagen über hohe Umsatzeinbußen. Viele Urlauber wollen sich den zusätzlichen Luxus nicht mehr leisten und breiten stattdessen lieber ihr Handtuch im Sand aus. Welche Gründe stecken hinter diesem Wandel und wie reagiert die Politik?

    Einnahmen um 20 Prozent eingebrochen – Immer weniger Urlauber wollen auf Mallorca für Strandliegen zahlen

    Wie die Vereinigung Adopuma, die Interessensvertretung der mallorquinischen Stranddienstleister, nach Angaben des Mallorca Magazins kürzlich bekannt gab, werden in dieser Sommersaison deutlich weniger Strandliegen und Sonnenschirme vermietet als in den Jahren zuvor. Im Juli seien die dadurch generierten Einnahmen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 Prozent eingebrochen.

    Dem Mallorca Magazin zufolge blieben viele Liegen aktuell selbst an den Wochenenden, wenn sich zahlreiche Urlauber am Strand tummeln, ungenutzt. Einheimische zeigen sich angesichts dieses Rückgangs erstaunt, denn eine solche Flaute hätten sie seit der Corona-Pandemie nicht mehr erlebt. Teilweise sehen sich Strandliegen-Vermieter gezwungen, ihre Mitarbeiter früher nach Hause zu schicken oder ihre Öffnungszeiten zu verkürzen. Besonders betroffen seien die Strände im Norden der spanischen Urlaubsinsel, wie die Playa de Muro oder das Küstengebiet bei Can Picafort.

    Die diesjährige Tourismussaison auf Mallorca verläuft dem Verband Adopuma zufolge enttäuschend. Überdurchschnittlich viele Regentage im Mai hätten den Stranddienstleistern bereits einen holprigen Start beschert. Und auch im Juni und Juli hätte sich die negative Einnahmenbilanz nicht erholen können, wird Adopuma-Präsident Onofre Fornés im spanischen Nachrichtenportal Canal 4 Diario zitiert.

    Warum sparen sich Touristen an Mallorcas Stränden dieses Jahr das Geld für Liegen und Sonnenschirme?

    Laut Fornés liegen die Gründe für die Umsatzeinbrüche bei der Liegenvermietung in einer Kombination aus steigenden Betriebskosten und einer sinkenden Nachfrage aufseiten der Urlauber. Viele wollen sich den Extra-Komfort am Strand schlichtweg nicht mehr leisten. Teurere Preise für Flüge und Unterkünfte würden das Budget vieler Mallorca-Touristen spürbar schmälern, sodass sie sich gezwungen sehen, bei zusätzlichen Ausgaben im Urlaub zu sparen, erklärt der Adopuma-Präsident bei Canal 4 Diario.

    Dieses gedämpfte Konsumverhalten bekommen dem Verband zufolge auch die örtliche Gastronomie sowie Anbieter von Leihbooten und anderen Wasseraktivitäten zu spüren. Trotz weiterhin hoher Touristenzahlen auf der Insel verzeichne die Branche der ergänzenden Dienstleistungen einen deutlichen Einnahmerückgang – „ein Sektor, der jedes Jahr Tausende von direkten und indirekten Arbeitsplätzen schafft“, schildert Fornés. Aus diesem Grund appelliert er an die öffentliche Verwaltung, wirksame Maßnahmen gegen die steigenden Preise im Tourismusbereich einzuführen und so die Kaufkraft der Mallorca-Urlauber zu erhalten.

    Die mallorquinischen Stadtverwaltungen reagieren allerdings mit einer Ankündigung, die dem Adopuma-Präsidenten wohl kaum gefallen dürfte: Im kommenden Jahr soll das verfügbare Angebot an Liegen laut Mallorca Magazin um 20 Prozent reduziert werden. Mit diesem Schritt wolle man den Einheimischen am Strand wieder mehr Platz für ihre Handtücher geben, heißt es in der offiziellen Begründung. Die Liegenverleiher müssen sich daher auch 2026 mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine schwierige Saison einstellen.

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