Rauchen gilt als eine ernstzunehmende Sucht und bringt viele Folgen für die Gesundheit mit sich. Es sollte daher nicht als nervige Gewohnheit abgestempelt, sondern ernstgenommen werden. In Deutschland ist das Rauchen weitverbreitet und betrifft etwa ein Fünftel der Männer und Frauen ab 18 Jahren, wie das Bundesgesundheitsministerium informiert. Das stark wirksame Gift Nikotin, das in Zigaretten enthalten ist, führt zu langfristigen Schäden des Körpers – unter anderem an Lunge und Haut – und hat Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sowie den Zuckerstoffwechsel.
So wie auf viele andere Bereiche, hat Rauchen auch Auswirkungen auf den Vitaminhaushalt des Körpers. Doch wie wird er beeinflusst? Und sollten Raucher deshalb bestimmte Vitamine einnehmen?
Bestimmte Vitamine für Raucher: Diese Nährstoffe sind betroffen
Grundsätzlich lässt sich sagen: Wer raucht, braucht mehr Vitamine. Im Vergleich zu Nichtrauchern ist der Vitaminbedarf bei Rauchern teils deutlich erhöht, denn der Körper nutzt die zugeführten Vitamine laut Techniker Krankenkasse „zum Entgiften schädlicher Rauchbestandteile“. Der Körper verwendet Vitamine also zur „Reinigung“. Einen erhöhten Bedarf gibt es bei einer Reihe von Vitaminen und Nährstoffen:
- Laut der Altmark-Apotheke Stendal baut der Körper von Rauchern B-Vitamine schneller ab. Zudem wirkt sich Rauchen auf die Umwandlung von Vitamin B6 in seine aktive Form aus und beeinträchtigt diese.
- Auch Vitamin D, Folsäure und Vitamin B12 sind betroffen. Die im Körper verfügbare Menge sinkt bei Personen, die rauchen.
- Besonders stark ist die Auswirkung von Rauchen auf den Vitamin-C-Haushalt im Körper. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist der Bedarf gegenüber dem von Nichtrauchern um 40 Prozent erhöht, weil die Verluste von Vitaminen im Stoffwechsel bei Rauchern deutlich höher liegen.
- Die Verfügbarkeit von Beta-Carotin ist ebenfalls eingeschränkt. Das ist gerade deshalb kritisch, weil es im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Sinkt die Verfügbarkeit von Beta-Carotin, steht dem Körper auch weniger Vitamin A zur Verfügung. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist hier aber Vorsicht geboten: Die Altmark-Apotheke Stendal weist darauf hin, dass „eine Dosis von mehr als 20 mg Beta-Carotin in Form einer Nahrungsergänzung“ das Risiko zu erhöhen scheine, an Lungenkrebs zu erkranken. Anstatt hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, empfiehlt es sich für Raucher, auf Beta-Carotin-reiche Lebensmittel zurückzugreifen, um den Bedarf zu decken.
- Auch der ausreichende Calcium-Gehalt in den Knochen ist bei Rauchern gefährdet. Nikotin sorgt laut dem Gesundheitszentrum Bad Wimpfen für eine verringerte Aufnahme an Calcium. Die Folge: ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und folglich Schmerzen sowie eingeschränkte Mobilität.
Da Zigarettenrauch als starkes Oxidans gilt, sollten Raucher laut der Altmark-Apotheke Stendal grundsätzlich viele Antioxidantien zu sich nehmen, die in frischem Obst und Gemüse enthalten sind. So lassen sich die durch Rauchen beschleunigten Alterserscheinungen wieder etwas verlangsamen.
Vitamine für Raucher: In diesen Lebensmitteln stecken sie
Raucher haben einen erhöhten Vitamin-Bedarf. Während es in einigen Fällen sinnvoll sein kann, Präparate einzunehmen, bildet eine ausgewogene Ernährung häufig eine gute Grundlage für einen stabilen Vitaminhaushalt. Natürliche Lieferanten für Vitamine sind Obst und Gemüse, aber auch tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch oder Käse. Diese Tabelle bietet einen Überblick über die Vitamine, auf die insbesondere Raucher angewiesen sind:
Nährstoff | Quelle |
---|---|
Vitamin B6 | Laut DGE: Vollkorngetreide, Haselnüsse und Walnüsse, rote Paprika, Sardinen, Makrelen, Schweinefleisch |
Vitamin B9 (Folsäure) | Laut Öffentlichem Gesundheitsportal Österreichs: Grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Nüsse, Orangen, Vollkornprodukte, Weizenkeime, Sojabohnen, Milchprodukte, Eier, Leber |
Vitamin B12 | Laut AOK: Milchprodukte, Eier, Fisch, Geflügel, mageres Fleisch, Meeresfrüchte |
Vitamin C | Laut DGE: Sanddornbeeren(saft), Gemüsepaprika, schwarze Johannisbeeren, Petersilie, Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Kohl, Spinat, Tomaten |
Vitamin D | Laut DGE: Sonne |
Beta-Carotin | Laut AOK: Karotten, Süßkartoffeln, rote Paprika, Aprikosen, Cantaloupe-Melonen, grünes Blattgemüse |
Calcium | Laut AOK: Milch, Vollkornbrot, Käse, Blattspinat, Joghurt, Müsli, Grünkohl, Mineralwasser |
Sollten Raucher nun bestimmte Vitamine zu sich nehmen?
Laut dem Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs muss der tägliche Bedarf an Vitaminen nicht jeden einzelnen Tag, sondern im Wochenmittel erreicht werden. Das reicht aus, um die Körperfunktionen und das Wohlbefinden zu sichern. Eine ausgewogene Mischkost ist laut dem Portal die sicherste Lösung, einen stabilen Vitaminhaushalt zu erhalten. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören laut AOK etwa drei Viertel pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse und ein Viertel tierische Produkte wie Fleisch oder Milchprodukte. So kann der Bedarf an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett, aber auch an Vitaminen und Mineralstoffen gedeckt werden.
In besonderen Situationen können Nahrungsergänzungsmittel Abhilfe schaffen oder einem Mangel vorbeugen, beispielsweise während der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder bei starkem Stress, wie die Techniker Krankenkasse schreibt. Wie es um den persönlichen Vitaminhaushalt steht, kann und sollte mit einem Arzt besprochen werden – gerade als Raucher. Dieser kann auch dazu beraten, ob und inwiefern es sinnvoll ist, bestimmte Vitamine durch Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.
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