Prinz William gilt in der Medienwelt eher als zurückhaltend. Umso überraschender, dass sich der britische Thronfolger in einer Sendung auf Apple-TV+ offen wie nie zeigt. In „The Reluctant Traveler“ spricht William mit Schauspieler Eugene Levy über seine Ehe mit Prinzessin Kate, die Erziehung seiner Kinder. Was William in der Sendung verriet und welche Rolle auch Jahre später noch die Ehe seiner Eltern, Charles und Diana, spielt.
Prinz William spricht über seine Familie – und was er aus den Fehlern seiner Eltern gelernt hat
In dem Gespräch mit Schauspieler Eugene Levy – hierzulande vor allem als peinlicher Vater in den „American Pie“-Komödien und aus „Schitt‘s Creek“ bekannt – öffnet sich der Prinz wie selten zuvor. „Ich weiß, dass die Dramen und der Stress, die man als Kind erlebt, einen später im Leben wirklich beeinflussen. Aber man nimmt das hin, lernt daraus und versucht, nicht dieselben Fehler wie seine Eltern zu machen“, sagt er im Gespräch mit dem 78-jährigen Schauspieler.
Er spricht damit erstmals direkt über die Trennung seiner Eltern, Charles, damals noch Prinz von Wales, und Prinzessin Diana, und darüber, wie sehr ihn diese Kindheitserfahrung geprägt hat. Sein Ziel sei es, seinen Kindern ein Leben zu ermöglichen, das frei von öffentlichem Drama und familiärem Druck ist: ein harmonisches Zuhause, das Stabilität gibt, erklärt William in der Sendung.
Besonders deutlich wird das, als der Prinz über die schwere Zeit während Prinzessin Kates Krebserkrankung spricht. „Sorgen oder Stress rund um die Familie – das überfordert mich ziemlich“, gibt er zu, als das Gespräch die jüngere Vergangenheit berührt. Er bezeichnet das Jahr 2024 sogar als das „schwerste Jahr meines Lebens“ und schildert, wie herausfordernd es war, gleichzeitig Vater, Ehemann und Sohn des ebenfalls erkrankten Königs zu sein. Trotz all des Drucks zeigte sich William in dem Gespräch aber auch dankbar: „Ich bin so stolz auf meine Frau und meinen Vater, wie sie das letzte Jahr gemeistert haben. Auch meine Kinder haben das großartig geschafft.“
George, Charlotte und Louis – so streng sind William und Kate in gewissen Bereichen
Apropos Kinder: Dass William und Prinzessin Kate ihre Kinder, George, Charlotte und Louis, bewusst aus der Öffentlichkeit halten, ist kein Zufall. Handys, verrät William, gibt es im Hause Wales für die Kinder beispielsweise nicht. „Wir sind da sehr streng“, gibt er zu. Statt ständiger Ablenkung durch Smartphones setze das Paar auf Sport und gemeinsame Zeit mit dem Nachwuchs. „Wir sind eine sehr offene Familie. Wir sprechen über alles, was uns beschäftigt oder beunruhigt – aber man weiß nie genau, welche Folgen das für Kinder haben kann.“
Auch seine Beziehung zu den Medien ist in diesem Zusammenhang konfliktreich, eine offene Wunde aus seiner Kindheit. „Als ich aufwuchs, habe ich das bei meinen Eltern gesehen“, sagt er. „Die Medien waren damals so unersättlich. Das ist heute kaum noch vorstellbar. Wenn man das zulässt, kann es dem Familienleben schaden, und ich habe mir geschworen, dass das meiner Familie niemals passieren würde.“
Entscheidend sei für ihn und Kate, immer füreinander da zu sein und die Kinder zu beruhigen: „Wenn man den Kindern heute kein glückliches, stabiles Zuhause bietet, bereitet man ihnen später einen schweren Weg“, mahnte er.
Dass der Prinz solche Einblicke ausgerechnet einem Hollywood-Schauspieler gewährt, zeigt, wie sehr William das Image der königlichen Familie und der Monarchie verändern will. Die BBC, welche die Sendung ebenfalls verfolgte, bezeichnete das Gespräch in einem Artikel als „das offenste, das wir je von ihm gesehen haben“.
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