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Östrogenfreie Pille: Nebenwirkungen und Vorteile – ist sie besser verträglich?

Frauengesundheit

Östrogenfreie Pille: Nebenwirkungen und Vorteile – ist sie besser verträglich?

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    Die Minipille kommt ganz ohne Östrogen aus.
    Die Minipille kommt ganz ohne Östrogen aus. Foto: Ralf Hirschberger, dpa (Symbolbild)

    Die Antibabypille ist nach wie vor eines der beliebtesten Verhütungsmittel. Neben der klassischen Kombinationspille, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthält, gibt es mit der Minipille eine östrogenfreie Alternative. Doch wie zuverlässig ist diese Form der Verhütung, welche Nebenwirkungen sind möglich und gilt sie tatsächlich als besser verträglich? Hier erfahren Sie mehr dazu.

    Östrogenfreie Pille: Das versteht man darunter

    Hormone spielen bei vielen Verhütungsmethoden eine zentrale Rolle. Das prominenteste Beispiel dafür dürfte die Antibabypille sein, unter der man laut NetDoktor meistens sogenannte Kombinationspräparate versteht. Das bedeutet, dass die klassische Variante sowohl Östrogen als auch Gestagen enthält.

    Daneben gibt es aber auch noch Alternativen, die mit weniger oder sogar ohne Östrogen auskommen. Neben der Mikropille, die eine geringere Östrogenmenge beinhaltet, gehört dazu vor allem die Minipille. Laut NetDoktor handelt es sich dabei um eine östrogenfreie Antibabypille, die ausschließlich Gestagen als Wirkstoff enthält. Aus diesem Grund wird sie häufig auch Gestagenpille genannt.

    Wie sicher ist die östrogenfreie Pille?

    Die Minipille kommt also ganz ohne das Hormon Östrogen aus. Aber wie funktioniert die Pille denn dann überhaupt? Laut Frauenärzte im Netz verdickt das enthaltene Gestagen den Schleim im Gebärmutterhals und verhindert so, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen.

    Außerdem wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut gehemmt, was das Einnisten einer befruchteten Eizelle erschwert. Es gibt drei gängige Wirkstoffe: Levonorgestrel, Desogestrel und Drospirenon. Präparate mit Desogestrel und Drospirenon unterdrücken zusätzlich den Eisprung und gelten daher als besonders sicher.

    Laut Frauenärzte im Netz haben östrogenfreie Pillen je nach Wirkstoff einen anderen Pearl-Index:

    • Levonorgestrel: 4,14
    • Desogestrel: 0,40
    • Drospirenon: 0,73

    Pearl-Index

    Der Pearl-Index sagt aus, wie sicher das jeweilige Verhütungsmittel ist. Je kleiner die Zahl dabei ist, desto sicherer ist es, wie ProFamilia erklärt. Denn der Wert gibt an, wie viele Personen in einem Jahr dennoch schwanger geworden sind: Ein Pearl Index von 0,1 besagt, dass eine von 1000 Frauen, die ein Jahr lang das gleiche Verhütungsmittel anwenden, schwanger wird.

    Für die östrogenfreie Pille heißt das: Bei Präparaten mit Levonorgestrel werden rund 41 von 1000 Frauen pro Jahr schwanger. Bei Drospirenon sind es etwa sieben von 1000, bei Desogestrel nur vier von 1000 Frauen, die trotz Anwendung eine Schwangerschaft erleben.

    Zum Vergleich: Laut ProFamilia liegt der Pearl-Index der klassischen Kombi-Pille zwischen 0,1 und 0,9. Das bedeutet, dass von 1000 Frauen nur etwa eine bis neun Personen im Jahr trotz korrekter Einnahme schwanger werden. Damit ist die Sicherheit von modernen Minipillen mit Desogestrel oder Drospirenon ähnlich hoch wie bei den Kombi-Pillen.

    Östrogenfreie Pille: Diese Nebenwirkungen können auftreten

    Auch wenn die Minipille kein Östrogen enthält, bleibt sie immer noch ein Hormonpräparat, das Nebenwirkungen hervorrufen kann. NetDoktor weist darauf hin, dass besonders in den ersten Monaten der Einnahme Blutungsstörungen häufig sind. Dazu zählen unregelmäßige Zyklen, Zwischen- oder Schmierblutungen. Manchmal bleibt die Regelblutung auch ganz aus.

    Darüber hinaus können weitere Beschwerden auftreten. Dazu gehören Kopfschmerzen, Akne, Brustspannen, Übelkeit oder Stimmungsschwankungen. Manche berichten zudem von depressiven Verstimmungen, einer Gewichtszunahme oder einem verringerten Lustempfinden. Ein erhöhtes Risiko für eine Eileiterschwangerschaft ist ebenfalls möglich.

    Östrogenfreie Pille: Wird sie besser vertragen?

    Die östrogenfreie Pille hat also auch Nebenwirkungen. Wird sie im Vergleich mit dem klassischen Kombi-Präparat aber besser vertragen? Laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit trifft das zu. Denn die Minipille wird in der Regel mit weniger unerwünschten Begleiterscheinungen in Verbindung gebracht als die klassische Variante. Sie ist zudem auch für Frauen geeignet, die aufgrund verschiedener Vorerkrankungen oder Umstände auf Östrogen verzichten sollten. Auch während der Stillzeit kann die Pille grundsätzlich angewendet werden.

    Dennoch gilt laut Frauenärzte im Netz: Auch wenn östrogenfreie Pillen als weniger riskant gelten und in der Regel keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auftreten, sollte immer eine individuelle fachärztliche Beratung erfolgen.

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