Startseite
Icon Pfeil nach unten
Deutschland & Welt
Icon Pfeil nach unten

Nach Mafia-Razzien: Ist Kreta ein sicheres Reiseziel?

Kreta

Nach Mafia-Razzien: Ist Kreta ein sicheres Reiseziel?

    • |
    • |
    • |
    Vor allem an beliebten Touristen-Hotspots ist auf Kreta Vorsicht geboten, denn hier treiben des Öfteren Trickbetrüger ihr Unwesen.
    Vor allem an beliebten Touristen-Hotspots ist auf Kreta Vorsicht geboten, denn hier treiben des Öfteren Trickbetrüger ihr Unwesen. Foto: Socrates Baltagiannis, dpa (Symbolbild)

    Anfang September konnte die griechische Polizei auf Kreta einen besonderen Erfolg im Kampf gegen die organisierte Kriminalität verbuchen. Die Beamten hatten mehrere Razzien in den Städten Rethymnon und Chania durchgeführt und infolgedessen 48 Personen verhaftet, die mutmaßlich im Zusammenhang mit der kretischen Mafia stehen. Darüber berichtete unter anderem die Athener Zeitung Kathimerini.

    Im Vorfeld der Razzien hatte die Polizei nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) im Fall eines Bombenanschlags auf das Wohnhaus eines Polizeioffiziers ermittelt sowie zahlreiche Delikte in Bezug auf Waffenschmuggel, Drogenhandel, Erpressung, Geldwäsche und Urkundenfälschung untersucht. Angesicht dieser kriminellen Aktivitäten stellt sich nun die Frage, wie es derzeit um die Sicherheit auf der beliebten Urlaubsinsel Kreta steht. Gilt sie noch als sicheres Reiseziel?

    Müssen sich Urlauber wegen der Kriminalität auf Kreta Sorgen machen?

    Wie aus dem Bericht des RND hervorgeht, gilt die größte Insel Griechenlands als Kriminalitätsschwerpunkt. Mafia-ähnliche Strukturen seien auf Kreta verbreitet und die Anzahl an Waffen sei nirgendwo im Land derart hoch. Für Urlauber auf der Insel scheint das aber kaum von Belang zu sein. Das Auswärtige Amt vermeldet für Griechenland derzeit keine aktuellen Sonderhinweise zu kriminellen Vorgängen im Zusammenhang mit der Mafia (Stand: 12. September 2025). Auch für Kreta liegen keine speziellen Warnungen oder Sicherheitsinformationen vor.

    In Acht nehmen sollten sich Griechenland-Urlauber nach Angaben der Behörde allerdings vor Taschendieben, die vorwiegend in der Hauptreisesaison von April bis November vermehrt an belebten Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zuschlagen. Besondere Vorsicht ist in den Festland-Großstädten Athen, Thessaloniki und Piräus geboten. Touristen, die in Griechenland mit dem Auto unterwegs sind, könnten zudem Gefahr laufen, Fahrzeugeinbrüchen und Trickdiebstählen zum Opfer zu fallen.

    Auf der Bewertungsplattform World Travel Index wird Kreta grundsätzlich als sehr sicheres Reiseziel eingestuft – auch hinsichtlich der Kriminalität vor Ort. Diese Einschätzung basiert allerdings lediglich auf der subjektiven Wahrnehmung von Besuchern und Einwohnern. Der Großteil von ihnen gibt an, dass sie sich auf Kreta sowohl tagsüber als auch nach Einbruch der Dunkelheit vollkommen sicher fühlen. Die Gefahr für Diebstähle, Drogenkriminalität, Belästigungen und Gewalt wird als sehr gering bewertet.

    Für Kreta-Touristen bestehe laut Word Travel Index jedoch ein gewisses Risiko, an Trickbetrüger zu geraten, die beispielsweise für Dienstleistungen versteckte Gebühren berechnen oder gefälschte Waren verkaufen. Gerade in beliebten Urlaubsgebieten wie der Hauptstadt Heraklion, Chania, Rethymno und an viel besuchten Stränden wie Elafonissi und Balos sei Vorsicht geboten.

    Fazit: Obwohl den Aktivitäten der Mafia auf Kreta im Zuge der jüngsten Großrazzien derzeit viel mediale Aufmerksamkeit zuteilwird, scheint die Kriminalität auf der Mittelmeerinsel keine merklichen Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl von Touristen zu haben. Abgesehen von gelegentlichen Diebstählen und kleineren Betrugsfällen gilt Kreta für Urlauber als sehr sicheres Reiseziel. Dem Auswärtigen Amt zufolge geht die weitaus größere Gefahr vor Ort von extremen Natur- und Wetterereignissen wie Waldbränden oder in abgeschwächter Form von Überschwemmungen und Erdbeben aus.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden