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Mallorca: Weniger Deutsche reisen auf die Insel – und geben zudem weniger Geld aus

Spanien

Mallorca: Weniger Deutsche reisen auf die Insel – und geben zudem weniger Geld aus

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    Im Juli 2025 zog es weniger Deutsche auf die Mittelmeerinsel als im Vorjahr.
    Im Juli 2025 zog es weniger Deutsche auf die Mittelmeerinsel als im Vorjahr. Foto: Clara Margais, dpa (Symbolbild)

    Mallorca gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Dass sich deutsche Touristen auf der spanischen Insel besonders wohlfühlen, ist nicht neu. Im Sommer 1993 titelte die Bild, Mallorca solle das 17. Bundesland werden. So berichtet unter anderem das Mallorca Magazin. Was damals nur auf einer weniger ernst gemeinten Aussage des CSU-Bundestagsabgeordneten Dionys Jobst aufbaute, hält sich bis heute als Scherz unter Mallorca-Besuchern.

    Die Beliebtheit lässt sich statistisch belegen. Laut der Tourismusanalyse führt Spanien regelmäßig die Liste der deutschen Auslands-Reiseziele an. Mallorca ist besonders beliebt, wie der Deutsche Reiseverband (DRV) erläutert. Allerdings zeigen aktuelle Zahlen des balearischen Instituts für Statistik Ibestat, dass der Trend diesen Sommer nachgelassen hat. Im Juli 2025 kamen demnach weniger deutsche Touristen auf die Mittelmeerinsel als im Jahr zuvor.

    Weniger deutsche Touristen reisten im Juli 2025 nach Mallorca als ein Jahr zuvor

    2025 wird wohl kein Rekordjahr auf Mallorca. Laut Ibestat waren die Touristenzahlen in den vergangenen Jahren, bis auf die Coronajahre 2020 und 2021, stetig gestiegen. Im Juli 2024 lag die Gesamtzahl der Touristen knapp über zwei Millionen. In diesem Jahr betrug die Zahl im Vergleichsmonat 1,9 Millionen und ging damit um 0,8 Prozent zurück.

    Die Erhebung von Ibestat zeigt zudem, dass auch die Anzahl der deutschen Touristen diesen Juli unter dem Wert des Vorjahres lag. 575.455 Mallorca-Urlauber kamen dieses Jahr im Referenzmonat aus Deutschland, 8,6 Prozent weniger als 2024.

    Deutsche Urlauber lassen deutlich weniger Geld auf Mallorca

    Neben der Anzahl der Touristen ist laut der Statistik von Ibestat auch der Wert der touristischen Pro-Kopf-Ausgaben gesunken. Insgesamt lag er im Juli 2025 pro Person bei etwa 1400 Euro. Während die allgemeinen Aufwendungen damit nur knapp unter denen des Vorjahres liegen, stechen hier die deutschen Touristen besonders hervor. Sie gaben diesen Juli im Schnitt 1290 Euro aus und damit über zehn Prozent weniger als im Juli 2024.

    Einheimische machen Stimmung gegen Deutsche auf Mallorca

    Der Rückgang der Touristenzahlen und Pro-Kopf-Ausgaben mag für viele Einheimische, die im Gastronomie- und Hotelsektor arbeiten, ein Problem sein. Einige dürften sich allerdings auch freuen. Denn was für viele Deutsche ein Spaß- und Strandurlaub ist, wird für die spanische Insel zunehmend zum Streitpunkt. Wie unter anderem die Wirtschaftswoche berichtet, treibt der Massentourismus die Preise in die Höhe und löst Unmut in der Bevölkerung aus. Immer wieder gibt es Demonstrationen von Einheimischen, Mitte Juni protestierten laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) rund 8000 Menschen gegen den Übertourismus.

    Zudem wird die Stimmung laut Berichten des WDR aggressiver. Demnach wurden im Juli Geschäfte und Autos mit anti-deutschen Schriftzügen wie „Deutsche raus“ beschmiert. Inwieweit die verstärkten Demonstrationen zu einem Rückgang der Touristenzahlen führen, lässt sich derzeit nicht sagen.

    Übrigens: Vor Menorca, der kleineren Schwesterinsel von Mallorca, soll eine Meeresschutzzone errichtet werden. Das Areal um die Mittelmeerinsel ist nämlich eine ideale Brutstätte für Pottwale.

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