Bye, bye Massentourismus? Die Stadt Palma plant strengere Vorschriften für den Tourismus und will härter gegen illegale Ferienwohnungen, Billighotels und laute Partyboote vorgehen. Maßnahmen, die auch für viele Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland spürbare Folgen haben könnten.
Schon gewusst? Viele Menschen auf Mallorca können sich das Leben dort offenbar kaum noch leisten. Aus Protest gehen sie auf die Straße und demonstrieren gegen den Massentourismus auf Mallorca. Eine aktuelle Umfrage hat zudem gezeigt: Viele Insulanerinnen und Insulaner befürworten eine Begrenzung des Tourismus.
Neue Regeln: Mallorca will gegen Partyboote und Billighotels vorgehen
Wie die Mallorca Zeitung berichtet, hat Palmas konservativer Bürgermeister Jaime Martínez auf einer Pressekonferenz umfassende Reformen angekündigt. Gemeinsam mit der Hafenbehörde der Balearen (APB) soll verstärkt gegen sogenannte „Partyboote“ vorgegangen werden. Diese sorgen seit Jahren für Ärger unter den Anwohnerinnen und Anwohnern, vor allem wegen lauter Musik, Lärm und dem teils rücksichtslosen Verhalten der oft alkoholisierten Feiernden.
Doch dabei soll es nicht bleiben: Martínez kündigte außerdem an, alle Hotels zu überprüfen, die in den letzten acht Jahren unter der früheren linken Stadtregierung entstanden sind. Viele dieser Betriebe seien offiziell als „Jugendherbergen“ registriert, funktionierten aber in der Praxis als günstige Billighotels.
Übrigens: Nach aktuellen Daten des balearischen Statistikamts reisten im Juli 2025 erstmals weniger deutsche Touristen nach Mallorca als im Jahr zuvor. Zudem gingen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben zurück, deutsche Urlauber geben also deutlich weniger Geld auf der Insel aus.
Verbot neuer Ferienwohnungen: Keine neuen Lizenzen in Palma
Ein weiterer zentraler Punkt der Reform betrifft den boomenden Markt für Ferienunterkünfte. Laut der Mallorca Zeitung sind derzeit 639 genehmigte Ferienwohnungen in Einfamilienhäusern registriert. Die Vermietung in Mehrfamilienhäusern ist bereits seit einiger Zeit verboten, dennoch floriert der illegale Markt weiter. Künftig sollen nun keine neuen Lizenzen mehr ausgestellt werden. Und es gibt eine weitere Neuerung: Wenn eine bestehende Ferienunterkunft abgemeldet wird, dürfen die dazugehörigen Gästebetten nicht erneut auf den Markt gebracht werden.
Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verkauft der Bürgermeister die Maßnahmen als Teil seiner Strategie zur Qualitätsförderung, Bekämpfung illegaler Unterkünfte und zur umfassenden Aufwertung der Stadt als Touristenziel. Ob diese neuen Regeln tatsächlich zu weniger Hotels, weniger Lärm und mehr Lebensqualität für die Anwohnerinnen und Anwohner führen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Einige Menschen auf Mallorca wünschen sich eine neue touristische Zukunft, und zwar mit mehr Kontrolle, klareren Regeln und einem Fokus auf Qualität statt Masse.
Gut zu wissen: Neben den bekannten Touristenorten hat Mallorca auch abgelegene Strände zu bieten, die bislang weitgehend vom Massentourismus verschont geblieben sind.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden