Für Sportlerinnen und Sportler ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig – und hierbei spielen Vitamine eine Hauptrolle. „Der Bedarf an Vitaminen, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind, kann bei steigendem Energiebedarf durch körperliche Aktivitäten zunehmen“, erklärt die Verbraucherzentrale in einem Beitrag. Doch kann durch Vitamine auch der Muskelaufbau unterstützt werden?
Warum brauchen Sportler mehr Vitamine?
Der oftmals erhöhte Bedarf an Vitaminen von Sportlerinnen und Sportlern ist vor allem auf den oxidativen Stress zurückzuführen, der durch körperliche Anstrengung entsteht. Im Körper bilden sich dadurch laut der Verbraucherzentrale freie Radikale, die negative Eigenschaften mit sich bringen. Ihnen fehlt ein Elektron, welches sie sich von anderen Molekülen stehlen möchten. Ein Prozess, der zu Schäden an Zellen, Molekülen und der DNA – und damit zu schwerwiegenden Erkrankungen, Entzündungen und einem beschleunigten Alterungsprozess – führen kann.
Beim Sport fehlen dem Körper häufig Antioxidantien, die zum Abbau der freien Radikale gebraucht werden. Durch die Zufuhr bestimmter Vitamine kann sich das ändern. Die Verbraucherzentrale nennt Vitamin B1, Vitamin B2 und Niacin (Vitamin B3) - und gibt gleichzeitig Entwarnung: „Da Sie aber wahrscheinlich mehr essen, um Ihren höheren Energiebedarf zu decken, ist ein Mangel unwahrscheinlich.“
Die Gefahr eines Vitaminmangels ist bei Sportlerinnen und Sportlern folglich gering, die Zufuhr bestimmter Vitamine kann allerdings gesundheitliche Risiken eindämmen und für eine höhere Leistungsfähigkeit sorgen. Außerdem können Vitamine den Muskelaufbau unterstützen.
Welche Vitamine können den Aufbau von Muskeln unterstützen?
Beim Muskelaufbau können mehrere Vitamine helfen, klärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf. Wichtig sind demnach Vitamine, die den Energiestoffwechsel, die Muskelfunktionen, das Immunsystem und die Proteinsynthese beeinflussen.
- Vitamin B6: Kurbelt den Eiweißstoffwechsel an und hilft so beim Muskelaufbau. Wird häufig in Vitaminpräparaten und anderen Produkten für Kraftsportlerinnen und -sportler verwendet.
- Vitamin B12: Ist an Stoffwechselprozessen und dem Zellwachstum beteiligt. Hilft dadurch bei der Muskelregeneration.
- Vitamin C: Schützt Muskelzellen vor Schäden, die durch freie Radikale entstehen können. Wirkt außerdem als Antioxidans und hilft bei der Regeneration der Muskeln nach dem Training.
- Vitamin D: Fördert Muskelregeneration und Proteinsynthese. Unterstützt außerdem die Aufnahme von Calcium, das für die Muskelkontraktion von großer Bedeutung ist.
Muskelaufbau mit Vitaminen: Es ist Vorsicht geboten
Verbraucherzentrale und DGE machen klar, dass die Vitamine, die beim Muskelaufbau helfen können, über eine ausgewogene Ernährung zugeführt werden können. Vitaminpräparate wie Sportler-Vitamine seien zumeist nicht nötig und könnten sogar einen negativen Effekt haben. „Zu viele antioxidative Vitamine können eher schaden als nützen“, erklärt die Verbraucherzentrale. Das liege daran, dass freie Radikale als Signalmoleküle auch eine wichtige Aufgabe einnehmen können. Die Sporthochschule Oslo hat im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass bei Kraftsportlerinnen und Kraftsportlern durch die Einnahme von Vitamin C und Vitamin E der Muskelzellstoffwechsel verändert wird. Die Fortschritte, die durch das Krafttraining erzielt wurden, waren bei der Gruppe schlechter als bei den Personen, die die Vitamine nicht zu sich nahmen.
Eine weitere Gefahr ist eine Überdosierung mit Vitaminen. „Viele Lebensmittel, inklusive Sportlerlebensmittel, sind mit Vitaminen angereichert. Essen Sie diese Lebensmittel und zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel, kann schnell eine Tagesmenge erreicht werden, die den Tolerable Upper Intake Level überschreitet. Es handelt sich dabei um die Menge, bei der negative Effekte auf die Gesundheit und damit auf die sportliche Leistungsfähigkeit nicht mehr ausgeschlossen werden können“, erklärt die Verbraucherzentrale. Sie empfiehlt, die von der DGE empfohlenen Tageshöchstmengen nicht zu überschreiten. Bei Vitamin C liegt der Wert beispielsweise bei 250 mg am Tag.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden