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Kann Magnesium bei einer Erkältung helfen?

Magnesium

Kann Magnesium bei einer Erkältung helfen?

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    Magnesiummangel: Zu wenig Magnesium kann die Immunabwehr senken und Erkältungen fördern.
    Magnesiummangel: Zu wenig Magnesium kann die Immunabwehr senken und Erkältungen fördern. Foto: puhimec, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Der Winter steht vor der Tür und mit ihm die Erkältungsviren. Eine Erkältung kann besonders herausfordernd sein, vor allem wenn sie länger andauert und den Körper stark beansprucht. Um das Immunsystem zu stärken und sich vor Infekten zu schützen, werden häufig bestimmte Vitamine wie Vitamin C und Vitamin D oder Mineralstoffe wie Zink empfohlen. Doch kann auch Magnesium bei einer Erkältung helfen? Dieser Artikel erklärt, wozu Magnesium gut ist, ob es gegen Erkältungsviren hilft und welche Folgen ein Magnesiummangel für die Gesundheit haben kann.

    Was ist Magnesium und wofür ist es gut?

    Magnesium ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der im Körper viele wichtige Funktionen erfüllt. Als Cofaktor von über 600 Enzymen ist Magnesium unerlässlich für den Energiestoffwechsel. Weiterhin kann Magnesium:

    • die Reizübertragung zwischen Nerven und Muskeln steuern.
    • biochemische Abläufe im Körper regulieren.
    • ermöglichen, dass sich Muskeln zusammenziehen und entspannen.
    • für einen stabilen Herzrhythmus sorgen.
    • den Tonus und die Spannung der Blutgefäße aufrechterhalten.
    • zur Regulierung des Blutdrucks beitragen.
    • den Stoffwechsel im Knochen unterstützen.
    • die Gesundheit sowie die Stabilität der Knochen fördern.

    Magnesium ist also, wie auch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) betont, für die Funktion der Muskeln, ein gesundes Herz und starke Knochen unverzichtbar.

    Hilft Magnesium bei einer Erkältung?

    Jede Woche erkranken über 7,5 Millionen Menschen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) an akuten Atemwegserkrankungen. Besonders in den Wintermonaten steigt die Zahl deutlich an. Grund dafür sind dem RKI zufolge die niedrigen Temperaturen. Bei Kälte bleiben nämlich viele Viren länger stabil. Auch das seltene Lüften in den Wintermonaten und die trockene Heizungsluft schaffen ideale Bedingungen für Krankheitserreger.

    Um einer Erkältung vorzubeugen, hört man häufig von Vitaminen und Mineralstoffen wie Zink, Vitamin C oder Vitamin D. Doch wie sieht es eigentlich mit Magnesium aus? Eine Erkältung kann, wie auch die AOK erklärt, durch Magnesium nicht verhindert werden. Magnesium hat keine direkte Wirkung gegen Erkältungsviren. Dennoch kann es sinnvoll sein, während eines grippalen Infekts auf eine ausreichende Zufuhr zu achten. Denn der Körper verbraucht in dieser Zeit oft mehr Magnesium.

    Damit kein Mangel entsteht, sollte man also auf eine magnesiumreiche Ernährung achten. Laut der Verbraucherzentrale sind zusätzliche Magnesiumtabletten in der Regel nicht nötig. Der tägliche Bedarf lässt sich gut über Lebensmittel decken. Besonders reich an Magnesium sind laut der DGE Kerne und Samen wie Mandeln, Kürbiskerne oder Leinsamen. Ebenso tragen Vollkornprodukte, Kakaopulver, Hülsenfrüchte und Fisch zur Versorgung bei. Sogar Espresso enthält Magnesium – allerdings regt Koffein zugleich die Ausscheidung des Mineralstoffs an.

    Erhöht ein Magnesiummangel das Risiko für Erkältungen?

    Magnesium zählt neben Vitamin C zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln in Deutschland. 2022 wurden nach Angaben des Lebensmittelverbands Deutschland rund 33,5 Millionen Magnesium-Packungen verkauft. Und das oft, obwohl überhaupt kein Mangel besteht. Laut der DGE kommt ein echter Magnesiummangel bei einer gesunden Ernährung und einem guten Stoffwechsel kaum vor. Nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung gelten laut dem Bundesministerium für Gesundheit als unterversorgt.

    Kommt es dennoch zu einem Mangel, kann das die Immunabwehr tatsächlich schwächen. Eine Überblicksstudie, die 2023 im Journal of Health, Population and Nutrition veröffentlicht wurde, zeigt, dass Magnesium eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Abwehrzellen spielt. Fehlt der Mineralstoff, arbeiten diese Immunzellen also weniger effektiv, wodurch der Körper schlechter mit oxidativem Stress und Entzündungen umgehen kann. Das erhöht wiederum das Risiko für chronische Krankheiten, Infektionen und sogar für die Entstehung bestimmter Krebsarten. Auch die Anfälligkeit für virale Infektionen, wie Erkältungen, kann durch einen Magnesiummangel steigen, da die Abwehrkräfte insgesamt geschwächt werden. Bei schweren Infektionen, etwa während einer Covid-19-Erkrankung brachten die Forschenden niedrigere Magnesiumwerte sogar mit schwereren Krankheitsverläufen in Verbindung. Ein Mangel an Magnesium sollte also vermieden werden. Insbesondere dann, wenn man schon erkältet ist.

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