Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Krankheiten und ist einer der zentralen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über 30 Millionen Deutsche sind laut der Deutschen Hochdruckliga davon betroffen. Und viele von ihnen wissen es gar nicht. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig gegenzusteuern. Vor allem die Ernährung spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Aktuelle Studien zeigen nun, dass sich auch das Spurenelement Zink auf den Blutdruck auswirken kann. Doch wie genau beeinflusst Zink den Blutdruck? Kann es tatsächlich helfen, ihn zu senken? Und was passiert mit dem Blutdruck, wenn ein Zinkmangel entsteht? Dieser Artikel erklärt wofür Zink gut ist und welchen Einfluss es auf unsere Herz-Kreislauf-Gesundheit haben kann.
Zink: Was ist das und wofür ist es gut?
Zink ist der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge ein sogenanntes essenzielles Spurenelement. Das heißt, unser Körper kann es nicht selbst herstellen und wir müssen es über die Nahrung aufnehmen. Zwar braucht der Organismus nur geringe Mengen, aber diese sind für zahlreiche Prozesse absolut unverzichtbar.
Unser Körper benötigt Zink für viele wichtige Stoffwechselvorgänge. Laut dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs ist Zink am Aufbau und Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen beteiligt, stärkt das Immunsystem und trägt zur sexuellen Reifung und Fortpflanzungsfähigkeit bei. Ebenso ist Zink essenziell für unser Wachstum, unseren Geschmackssinn und Appetit.
Wie beeinflusst Zink den Blutdruck?
Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das in vielen Prozessen unseres Körpers eine wichtige Rolle spielt. In den letzten Jahren haben wissenschaftliche Studien zunehmend gezeigt, dass Zink auch eine Rolle bei der Regulation des Blutdrucks haben kann.
- Zink kann den Blutdruck senken.
- Zinkmangel kann den Blutdruck erhöhen.
Blutdrucksenker: Kann Zink wirklich helfen?
Eine Studie der Universität Melbourne, veröffentlicht im Nature Communications, zeigte, dass Zink direkt auf die Muskelzellen der Blutgefäße wirkt. Es kann nämlich den Calciumeinstrom in diese Muskelzellen hemmen, wodurch sich die Gefäße entspannen. Dadurch wird der Blutfluss verbessert und der Blutdruck kann sinken.
Die Studie liefert Hinweise darauf, dass Zink bei Bluthochdruck hilfreich sein könnte. Die Deutsche Hochdruckliga betont jedoch, dass die bisherigen Erkenntnisse zu Zink bisher nicht ausreichen, um es als einen gesicherten Blutdrucksenker zu empfehlen. Stattdessen raten sie zu folgenden Maßnahmen, um den Blutdruck nachhaltig zu senken:
- Reduzierung der Natriumaufnahme
- Vermehrter Verzehr von kaliumreichen Lebensmitteln
- Ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren
- Mediterrane oder vegetarische Ernährung
- Fett- und salzarme Kost
- Gewichtsreduktion
Zinkmangel: Welche Auswirkungen hat das auf den Blutdruck?
Ein Zinkmangel äußert sich laut dem Bundesministerium für Gesundheit häufig zunächst durch eine verminderte Immunabwehr, brüchige Nägel, trockene Haut oder Beeinträchtigungen von Geschmack und Geruch. Bei schwerem Mangel können auch Symptome wie Durchfall, Haarausfall oder eine verminderte Wundheilung auftreten. Die Hauptursache ist meist eine unzureichende Zinkaufnahme, etwa durch zu viel Phytat in der Nahrung.
Doch wie genau wirkt sich ein Zinkmangel auf den Blutdruck aus? Eine 2024 veröffentlichte Studie untersuchte das Zink-abhängige Protein Zinc-alpha2-glycoprotein (ZAG) und seinen Zusammenhang mit Bluthochdruck. Die Forscher fanden dabei heraus, dass Menschen mit Bluthochdruck im Vergleich zu gesunden Personen deutlich weniger ZAG im Blut hatten. Um genauer zu verstehen, warum das so ist, untersuchten sie Mäuse, bei denen das ZAG-Gen ausgeschaltet war. Diese Mäuse hatten erhöhten Blutdruck und konnten weniger Natrium über den Urin ausscheiden. Die Ursache dafür lag in einer Störung des Fettstoffwechsels in den Nieren. Ohne genügend ZAG verändert sich dieser Stoffwechsel so, dass ein bestimmtes Protein aktiver war, das mehr Natrium im Körper zurückhält. In diesem Szenario stieg der Blutdruck der Mäuse an.
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