Zwischen Bienen, Hummeln und Wespen sind die letztgenannten bei den meisten am unbeliebtesten. Viele fragen sich, wofür die „Schmarotzer“ eigentlich zu gebrauchen sind, und ob sie überhaupt als nützlich angesehen werden können. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist darauf die eindeutige Antwort: Ja, das sind sie. Genau wie Bienen bestäuben sie Pflanzen und sind damit dafür verantwortlich, dass Erdbeeren, Nüsse und viele weitere Obstsorten geerntet werden können.
Neben süßen Säften oder der Himbeermarmelade auf unserem Frühstückstisch im Garten oder auf dem Balkon, heißt es, dass Wespen auch sonstiges Ungeziefer fressen würden. Was also essen Wespen alles? Und bei welchen Tieren stehen sie selbst auf dem Speiseplan?
Was fressen Wespen?
Wie der BUND schreibt, sind Wespen Allesfresser. Das erklärt auch, warum sie an unserem Frühstückstisch ebenso froh werden, wie „in freier Wildbahn“. Wie Bienen sammeln auch Wespen Nektar - tun das aber auch an Tagen, an denen die Temperaturen niedriger sind oder an denen es regnet. Das ist bei Bienen zum Beispiel nicht der Fall. Dem Imkerverein Grenzach-Wyhlen zufolge nehmen Wespen auch Pollen zu sich - ebenso wie Steinfrüchte und Pflanzensäfte.
Als Allesfresser ernähren sich Wespen darüber hinaus auch von anderen Insekten. Dazu zählen zum Beispiel Blattläuse und Fliegen - aber auch Mücken. Damit erfüllen sie (aus der Sicht des Menschen) eine durchaus sinnvolle Aufgabe als Schädlingsbekämpfer. Zudem bedienen sich Wespen auch an sonstigen toten Tieren - und an Grillfleisch, das sie an lauen Sommerabenden bei uns Menschen abstauben können.
Der World Wide Fund For Nature (WWF) setzt neben den genannten Beutetieren auch Raupen, Bremsen und Spinnen auf den Speiseplan der Wespen. In der Zeit von den Frühlingsmonaten bis zum Hochsommer Mitte August benötigen Wespen insbesondere diese proteinhaltige Nahrung, um damit ihren Nachwuchs aufziehen zu können.
Was essen Wespen im Winter und Herbst?
Der starke Bedarf nach Eiweiß nimmt bei Wespen nach August im Regelfall wieder ab. Das kann damit begründet werden, dass ihre Nahrungsbeschaffung dann nicht mehr auf die Versorgung der Nachkommen abzielt, sondern viel mehr auf das eigene Überleben. Dafür ist vor allem Zucker nötig. Deshalb erwischen wir Wespen im Spätsommer und zum frühen Herbst immer wieder an unserem Obst, an Säften, Eiskugeln oder Kuchenstücken.
Den Winter überleben ohnehin nur die neuen Königinnen, die von einem Wespenstaat noch in den Sommermonaten aufgezogen wurden. Das Volk selbst - die vielen Arbeiterinnen, die männlichen Wespen und die alte Königin - stirbt, sobald es kühler wird, spätestens aber bei Wintereinbruch. Die künftigen Wespenköniginnen begeben sich auf die Suche nach einer geeigneten Stelle, um zu überwintern. Die kalten Monate verbringen sie dann laut der Deutschen Wildtier Stiftung in einer Winterstarre.
Tiere, die in Winterstarre verfallen, benötigen keinerlei Nahrung in dieser Zeit. Sie sind in diesem Zeitraum völlig bewegungslos und aufwecken lassen sie sich dabei auch nicht. Aus diesem Grund ist auch der Stoffwechsel buchstäblich auf Eis gelegt. Die Antwort auf die Frage, was Wespen also im Winter essen, ist recht schnell beantwortet: Nichts.
Welche Tiere fressen Wespen?
Wird der Spieß einmal umgedreht und die Frage gestellt, von wem eigentlich Wespen gefressen werden, so ist laut Umweltbundesamt vor allem an Vögel zu denken - wie zum Beispiel den Neuntöter oder den Bienenfresser. Insbesondere müssen sich Wespen vor dem sog. Wespenbussard in Acht nehmen, schreibt der Imkerverein Grenzach-Wyhlen. Mithilfe seiner Füße kann er die Wespennester aufgraben und seine Jungen mit den in den Waben hausenden Larven und Puppen der Wespen füttern.
Zudem finden sich auch unter den Artgenossen der hier verbreiteten, staatenbildenden Wespen wie der Gemeinen Wespe oder der Deutschen Wespe Fressfeinde. Dazu zählen beispielsweise die Larven von Schlupfwespen. Diese fressen die Larven der Wespen.
Auch größere Spinnen wie die Gartenkreuzspinne haben Wespen zum Fressen gern - genauso wie Libellen.
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