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Beschwerden in den Wechseljahren: Woran erkennt man einen Progesteronmangel?

Frauengesundheit

Beschwerden in den Wechseljahren: Woran erkennt man einen Progesteronmangel?

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    Die Wechseljahre sind für Frauen teils belastend. Schuld trägt auch der Progesteronmangel.
    Die Wechseljahre sind für Frauen teils belastend. Schuld trägt auch der Progesteronmangel. Foto: Fabian Sommer, dpa (Symbolbild)

    Die Wechseljahre sind mit vielen Veränderungen verbunden, von denen manche als beschwerlich empfunden werden. Hauptursache ist das Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron sowie die Zunahme des Testosterons. Wie aber macht sich der niedrige Progesteronspiegel bemerkbar?

    Progesteron gilt als Schwangerschaftshormon

    Wie die Apotheken Umschau erklärt, ist Progesteron das sogenannte Schwangerschaftshormon. Es wird in den Eierstöcken gebildet, wobei dieser Vorgang durch das luteinisierende Hormon gesteuert wird. Progesteron wird auch als „Gelbkörperhormon“ bezeichnet.

    Kommt es zum Eisprung, produziert die verbliebene Eihülle (der Gelbkörper) mehr Progesteron, damit sich die Gebärmutterschleimhaut besser entfaltet und stärker durchblutet wird. Diese Vorbereitungen sind wichtig, denn nur so kann sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutter einnisten. Kommt es in dem Zyklus nicht zu einer Schwangerschaft, sinkt die Progesteronproduktion wieder und es folgt die Regelblutung.

    Progesteron wird in geringem Maße auch in der Nebennierenrinde produziert.

    Progesteronproduktion sinkt in den Wechseljahren

    In der ersten Hälfte eines Zyklus liegt die Konzentration des Progesterons im Blutserum bei ca. 1,4 µg/l. Nach der Menopause bewegt sich diese bei nur noch bis zu 1,00 µg/l. Dies mag einen kleinen Unterschied darstellen, doch für den Körper hat er gravierende Auswirkungen. Wie die Bamer Krankenkasse erklärt, kommt es bereits in den Jahren vor der Menopause zu einer eingeschränkten Produktion von Progesteron, sodass die Menstruationsblutungen unregelmäßiger und oft auch kürzer werden. Ebenso tritt seltener ein Eisprung auf, wobei sich dieser Vorgang immer weiter reduziert. Irgendwann ist kein Eisprung mehr möglich und die Frau kann nicht mehr auf natürlichem Weg schwanger werden.

    Ist das natürliche Zusammenspiel der Hormone durch das Absinken des Progesteronspiegels gestört, hat das vielfältige Auswirkungen:

    • Menstruationsstörungen: Regelblutungen werden häufiger, schwächer oder stärker. Es kann zu Schmierblutungen kommen, die die Regelblutung verlängern. Schmierblutungen sind vor und nach der eigentlichen Menstruation möglich.
    • Schmerzen in den Brüsten: Die Brüste können berührungsempfindlicher sein, es kann zu Spannungen und Schwellungen kommen, die schmerzhaft sein können.
    • Reizbarkeit: Die Stimmung kann schwanken, betroffene Frauen sind deutlich reizbarer.
    • Wassereinlagerungen: Progesteronmangel kann zu Wasser in den Beinen führen. Auch Hände und Gesicht können geschwollen sein. Je nach Ausprägung sollte ein Arzt aufgesucht werden, um abzuklären, ob die Wassereinlagerungen auch andere Ursachen haben können.

    Das können Frauen bei Beschwerden durch einen Progesteronmangel tun

    MedMedia weist darauf hin, dass der Progesteronmangel ausgeglichen werden kann. Dafür muss nicht gleich eine Hormonersatztherapie zur Anwendung kommen, auch natürliche Mittel können helfen. Diese müssen natürliches Diosgenin enthalten, das als eine Art pflanzliches Progesteron gilt. Enthalten ist es unter anderem in Bockshornklee, Mönchspfeffer (auch bei PMS hilfreich) und in der Yamswurzel. In geringen Mengen ist Diosgenin auch im Frauenmantel und in Schafgarbe zu finden. Durch einen chemischen Abbau kann der Wirkstoff zu Progesteron umgewandelt werden. Tipp: Es ist kaum möglich, eine ausreichende Menge des Wirkstoffs über die Pflanzen zu sich zu nehmen. Besser ist die Aufnahme in einer mikronisierten Form, die in der Apotheke erhältlich ist.

    MSD Manuals weist auf die Hormontherapie hin, die aus der Einnahme von Östrogenen oder Progesteron bzw. von beiden Hormonen besteht. Zur Anwendung kommt dabei natürliches oder künstliches Progestogen. Beschreibt die Ärztin oder der Arzt die Anwendung von Progestin, meint er damit nur künstliche Progesteron-Formen.

    Auf den Seiten des NDR ist zu erfahren, dass verschiedene Hormonpräparate angewendet werden, um Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Das können auch Phytoöstrogene sein, also Östrogene aus Pflanzen. Einnahmemöglichkeiten bestehen über Tabletten, Gele oder Cremes, auch Sprays sind erhältlich. Eine kontinuierliche Abgabe des Wirkstoffs ist über sogenannte Hormonpflaster möglich. Sie werden auf die Haut aufgeklebt und geben den Wirkstoff kontinuierlich ab. Hormone, die über die Haut aufgenommen werden, belasten den Stoffwechsel weniger als oral eingenommene Mittel. Zudem ist eine gesunde Ernährung wichtig, um einen ausgeglichenen Hormonhaushalt zu unterstützen.

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