Schlaf ist für Kinder besonders wichtig, denn er unterstützt Wachstum, Entwicklung und Wohlbefinden. Doch viele Eltern fragen sich, welcher Schlafplatz für ihr Kind der beste ist. Soll es von Anfang an alleine schlafen oder ist die Nähe zu den Eltern besser? Und ab wann ist es bereit, im eigenen Zimmer zu schlafen? Die Antworten darauf erfahren Sie hier.
Sollten Babys alleine schlafen?
Wenn das Kind unter einem Jahr alt ist, sollte es noch nicht alleine in einem eigenen Zimmer schlafen. Denn laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit ist es am sichersten, wenn das Baby im Schlafzimmer der Eltern schläft. Die Nähe der Eltern wirkt beruhigend, da es die gleichmäßigen Atemgeräusche der Eltern hören kann. Außerdem können Eltern sofort eingreifen, wenn sich der Atemrhythmus des Babys verändert oder das Baby unruhig schläft.
Manche Familien entscheiden sich dafür, das Baby im gemeinsamen Bett schlafen zu lassen. Davon rät das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit ab, da dadurch das Risiko für den plötzlichen Kindstod steigt. Besonders gefährlich wird es, wenn die Eltern rauchen oder Alkohol konsumiert haben. Ein eigenes Babybett direkt neben dem Elternbett gilt daher als die sicherere Lösung.
Schlafen im eigenen Zimmer: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Im ersten Lebensjahr soll das Kind also in einem eigenen Bett im Elternschlafzimmer schlafen. Doch wie geht es danach weiter? Ist das zweite Lebensjahr dann bereits der richtige Zeitpunkt, um allein im Kinderzimmer zu schlafen? Das lässt sich so nicht pauschal beantworten. Denn laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit hängt das sowohl von den Bedürfnissen des Kindes als auch von den Vorstellungen der Eltern ab. Einige Kinder fühlen sich nach dem ersten Geburtstag bereits wohl in ihrem eigenen Bett im Kinderzimmer, während andere weiterhin die Nähe ihrer Eltern in der Nacht brauchen.
Der richtige Zeitpunkt für den Wechsel ist daher individuell. Wie die Pädagogin Susanne Mierau auf ihrem Blog betont, sollte bei dieser Entscheidung vor allem das Wohlbefinden aller Familienmitglieder im Mittelpunkt stehen. Wichtig ist generell, dass sowohl das Kind als auch die Eltern ausreichend Platz und erholsamen Schlaf haben. Ebenso zählt, ob das Kind noch Nähe und Sicherheit beim Schlafen braucht oder bereit ist, alleine zu schlafen.
Schlafen im eigenen Bett: So klappt der Übergang besser
Wenn die Entscheidung gefallen ist, dass das Schlafen im eigenen Zimmer für das Kind sinnvoll ist, lässt sich der Übergang mit einigen Maßnahmen erleichtern. Laut MedicineNet helfen unter anderem diese Tipps dabei:
- Schrittweise umstellen: Anfangs kann ein Elternteil noch neben dem Bett sitzen, später reicht es, im Zimmer zu bleiben, bis das Kind sich sicher fühlt.
- Motivation schaffen: Das eigene Bett als etwas Besonderes darstellen, etwa durch eine selbst gewählte Bettwäsche oder ein neues Kuscheltier.
- Erfolge bestärken: Kleine Belohnungen geben dem Kind Sicherheit und stärken sein Selbstvertrauen.
- Feste Abläufe nutzen: Rituale wie Vorlesen oder ein Lieblingslied signalisieren, dass die Schlafenszeit beginnt.
- Angenehme Umgebung: Ein ruhiger, gemütlicher Raum ohne zu viele Spielsachen hilft beim Entspannen.
Was tun, wenn das Kind in der Nacht immer wieder in das Elternbett will?
Auch wenn das eigene Zimmer bereits zum Schlafplatz geworden ist, kann es vorkommen, dass das Kind nachts zurück ins Elternbett möchte. Die Hebamme Franziska Zedler rät auf ihrem Blog, das Kind in diesem Fall dann nicht sofort ohne beruhigende Worte zurückzuschicken, sondern zunächst zu verstehen, warum es sein Bett verlassen hat.
Laut MedicineNet hilft es außerdem, dem Kind Strategien zu zeigen, wie es selbst wieder einschlafen kann. Dazu gehören einfache Methoden wie zum Beispiel ruhiges Atmen, die dem Kind Sicherheit geben und beim erneuten Einschlafen unterstützen.
Am Ende ist es immer wichtig, das Kind zu verstehen und mögliche Ursachen für das nächtliche Aufwachen zu erkennen. Denn auch Kinder können bereits unter Schlafstörungen leiden. Gründe dafür sind unter anderem ein hoher Medienkonsum, Albträume oder der sogenannte Nachtschreck. Grundsätzlich gilt: Wenn Unsicherheiten bestehen, die Situation zur Belastung wird oder sich nicht verbessert, sollte medizinisches Fachpersonal um Rat gefragt werden.
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