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Karlsruher SC: Günter Herrmann ist tot: Das war der KSC-Fußballer

Karlsruher SC

Günter Herrmann ist tot: Das war der KSC-Fußballer

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    Der ehemalige deutsche Nationalspieler und offensive Mittelfeldspieler des Karlsruher SC, Günter Herrmann, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Das gab sein langjähriger Verein FC Sion aus der Schweizer Stadt Sitten am vergangenen Montag auf Twitter bekannt. Herrmann spielte zwischen 1968 und 1975 für den Schweizer Verein und konnte mit dem FC Sion 1974 den Schweizer Pokal gewinnen, wie der Club schreibt. Aber vor seiner Zeit in der Alpenrepublik verbrachte der gebürtige Trierer einige Zeit im deutschen Fußball. Auch beim Karlsruher SC war er lange aktiv. Wer war Günter Herrmann?

    Günter Herrmann: Als Jugendspieler von Trier nach Karlsruhe

    Günter Herrmann wurde am 11. September 1939 in Trier geboren, der zweite Weltkrieg hatte gerade begonnen. Nach dem Krieg war der Fußball in Deutschland chaotisch, neben dem wundersamen Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz gab es nicht viele Lichtblicke. Eine nationale Liga existierte noch nicht, stattdessen wurde in vier sogenannten Oberligen gespielt, Berlin hatte eine eigene Stadtliga.

    In dieser turbulenten Zeit des deutschen Fußballs tritt Günter Herrmann erstmals auf den Plan. 1957 absolviert er sein erstes Profispiel in der Oberliga Südwest, damals für Eintracht Trier, wie der Trierische Volksfreund berichtet. Die Oberliga Südwest war eine der vier höchsten Spielklassen in der BRD zu der Zeit. Herrmann war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 17 Jahre alt. Nach erfolgreichen Jahren in Trier wechselte Herrmann schließlich zur Saison 1958/1959 zum KSC in die Oberliga Süd, wo seine Karriere an Fahrt aufnahm.

    Günter Herrmann: Erfolgreiche Jahre beim KSC

    Mit 19 Jahren kam Günter Herrmann zum KSC, der gerade erst in der vorherigen Saison die Süd-Meisterschaft gewinnen konnte. Es folgten weitere erfolgreiche Jahre, an denen Herrmann einen ordentlichen Anteil hatte. In 94 Oberliga-Spielen für den KSC konnte der offensive Mittelfeldmann 16 Tore erzielen, dazu noch einige weitere Tore in Pokalturnieren.

    Die Jahre beim KSC waren von Erfolgen geprägt, 1960 gewann der Verein erneut die Süd-Meisterschaft und zog in das DFB-Pokalfinale ein, Herrmanns größter Erfolg im deutschen Fußball. Gegen Borussia Mönchengladbach lag der KSC früh 0:1 hinten, bevor Herrmann den zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich erzielen konnte. Am Ende verlor der KSC 2:3, näher an einen DFB-Pokalsieg sollte Herrmann nie mehr kommen.

    Mehrmaliger Nationalspieler: Günter Herrmann ist tot

    Zur gleichen Zeit, als Herrmann mit dem KSC erfolgreiche Jahre erlebte, stieg auch sein Stern in der Nationalmannschaft auf. Nach einigen Einsätzen für Juniorenauswahlen und die B-Nationalelf, konnte Herrmann beim WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland am 26. Oktober 1960 sein Können unter Beweis stellen, wie sich der Trierische Volksfreund erinnert. Herrmann überzeugte und wurde in den folgenden Monaten noch weitere sechsmal aufgestellt.

    Allerdings folgten auf diese frühen Erfolge einige Durstjahre, bei der WM 1962 in Chile, wo Deutschland bereits im Viertelfinale gegen Jugoslawien ausschied, reiste Herrmann zwar mit, kam aber kein einziges Mal zum Einsatz. Erst einige Jahre später, im Jahr 1967 wurde Herrmann noch zweimal zur Nationalmannschaft berufen und kam somit insgesamt auf neun Einsätze. Dabei sollte es bleiben.

    Zu erster Bundesliga-Saison: Herrmann wechselte vom KSC zu Schalke

    Beim KSC spielte Herrmann dann bis 1963, als in Fußball-Deutschland eine Zäsur stattfand: Die Bundesliga wurde gegründet. Die vier Oberligen wurden zusammengetan, 16 Vereine ausgewählt, die als Gründungsmitglieder in der ersten Saison 1963/1964 starten sollten, wie die Experten von Planet Wissen erinnern.

    Auch wenn der KSC einer der 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga war, wechselte Herrmann zur ersten Bundesliga-Saison von Karlsruhe nach Gelsenkirchen, zum FC Schalke 04. Dort war er direkt Teil der ersten Schalker Startelf, die je in der Bundesliga spielen sollte, und absolvierte in insgesamt vier Jahren 110 Spiele für die Königsblauen in der neuen höchsten deutschen Liga. Dabei konnte er 22 Tore erzielen.

    Nennenswerte Erfolge mit Schalke blieben aus, sodass Herrmann zur Saison 1967 nochmal nach Karlsruhe wechselte. Dort konnte er in 24 Bundesligaspielen fünf Tore erzielen, im DFB-Pokal war leider bereits gegen den späteren Finalisten VfL Bochum Schluss. Ein Tor konnte Herrmann in der Niederlage gegen Bochum allerdings noch erzielen.

    Günter Herrmann: Karriereausklang in der Schweiz

    Nach der Saison 1967/1968 kehrte Günter Herrmann Deutschland den Rücken und zog in die Schweiz. Dort spielte er noch neun Jahre lang für den FC Sion und erreichte in seiner vorletzten Saison 1974 sogar noch den Pokalsieg mit seinem neuen Verein. Im Jahr 1975 beendete Herrmann im Schweizer Kanton Wallis seine Karriere und lebte bis an sein Lebensende in der Schweiz.

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