Der Polarwirbel, ein starkes Windsystem über der Arktis, fällt in diesem Herbst und Winter schwächer aus als üblich. Das gab der „Weather Channel“ am 10. Oktober bekannt. Das hat wohl auch Auswirkungen auf das Winter-Wetter in Deutschland.
Was ist der Polarwirbel – und warum beeinflusst er unser Wetter?
Der Grund: Der Polarwirbel ist ein mächtiges Windsystem in der Stratosphäre über der Arktis. Wenn dieser Wirbel stabil und stark bleibt, hält er die arktische Kaltluft über dem Pol gefangen. Doch sobald er schwächelt oder sich sogar teilt, kann die kalte Luft ausbrechen – bis weit nach Mitteleuropa.

In Jahren mit einem schwachen Polarwirbel kommt es häufiger zu sogenannten meridionalen Wetterlagen. Dabei wird warme Luft aus dem Süden nach Norden transportiert, während gleichzeitig eisige Kaltluft aus dem Norden nach Süden vordringt. Für Deutschland bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit für arktische Kaltlufteinbrüche steigt.
Wann trifft 2025 die erste Kältewelle auf Deutschland?
Meteorologen vom „Weather Channel“ verweisen zudem auf den anhaltenden La-Niña-Zustand im Pazifik, der oft mit späten, aber heftigen Wintereinbrüchen einhergeht. Typischerweise treten arktische Kaltluftphasen in solchen Jahren vor allem im Januar und Februar auf.

Da der Polarwirbel in diesem Winter jedoch besonders schwach ausfallen soll, könnte die erste Kältewelle bereits im Dezember eintreffen – wenn auch zunächst nur kurzzeitig.
Droht Deutschland 2025 ein „Jahrhundertwinter“?
Ob es 2025 tatsächlich einen „Jahrhundertwinter“ geben wird, so wie die „Bild“ es beschreibt, bleibt noch Spekulation.
Der Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de erklärte gegenüber BILD, dass diese Kombination aus schwachen Polarwirbel und die einsetzende La-Niña-Phase im Pazifik die Chance auf einen kälteren Winter in Deutschland zwar steigert, aber keine Garantie dafür sei. Beim Jahrhundertwinter handle sich vielmehr um ein mögliches Szenario, keine belastbare Prognose.
Auch die Modelle des US-Wetterdienstes NOAA würden, so Brandt, derzeit in Richtung eines kühleren Winters deuten, ohne extreme Kälte sicher vorherzusagen. Der Begriff „Jahrhundertwinter“ ist somit kein wissenschaftlicher Befund, sondern ein Boulevardbegriff.
Kein seriöser Meteorologe kann das Wetter mehr als 3Tage im voraus vorhersagen Ebenso könnte man im Kaffeesatz lesen
Was im Originalartikel auch steht: > "Dieser Winter hat auf jeden Fall das Potenzial, wieder deutlich kälter zu werden als in den vergangenen Jahren. Oder wir landen auf der warmen Seite und es bleibt frost- und schneefrei bei zweistelligen Werten. Das kann auch passieren und gehört ebenfalls zur Wahrheit des Polarwirbels." Da fällt mir doch glatt die alte Regel von Bauer Schulze ein: "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder bleibt so wie es ist."
Was für Schlagzeilen mussten wir schon über uns ergehen lassen. Höllensommer mit wochenlanger Hitze, manchmal 40 -45°C. Dürreherbst und nun wird mehr oder weniger die Russenpeitsche ausgepackt. Zumindest schreibt man zum Schluss, dass alles noch reine Spekulation ist. Aber auf YouTube feiert der Jahundertwinter schon fröhliche Umstände. Kälter als 1978 / 1979. Bei den Heizkosten dann mal gute Nacht.
Was würde ein echter Meteorologe dazu sagen? Als es ähnliche Ankündigungen für den Sommer gab sagte einer: Der Wetter-Experte Jörg Kachelmann hat die Meldung, Deutschland stehe vor einem "Höllensommer" als "freie Erfindung" und "Unsinn" bezeichnet. Niemand könne jetzt schon sagen, wie der Sommer in drei Monaten werde. Also ändern wir das ab: Der Wetter-Experte Jörg Kachelmann hat die Meldung, Deutschland stehe vor einem "Jahrhundertwinter" als "freie Erfindung" und "Unsinn" bezeichnet. Niemand könne jetzt schon sagen, wie der Winter in zwei Monaten werde.
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