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Milchiger Himmel über Baden-Württemberg – das steckt dahinter

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Milchiger Himmel über Baden-Württemberg – das steckt dahinter

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    Trotz Sommerwetter bieten der Bodensee und andere Teile Baden-Württembergs aktuell einen eher trüben Himmel-Anblick.
    Trotz Sommerwetter bieten der Bodensee und andere Teile Baden-Württembergs aktuell einen eher trüben Himmel-Anblick. Foto: nikonmike, stock.adobe.com (Archivbild)

    Wer aktuell in Baden-Württemberg und Bayern unterwegs ist, wundert sich bestimmt, warum der Himmel so trüb ist, obwohl sommerliche Temperaturen herrschen und die Sonne scheint. Ein erster Gedanke: vielleicht Saharastaub? Der ist mittlerweile ein regelmäßiges Phänomen bei uns und sorgt für einen rot gefärbten Himmel und dreckige Autos. Doch dieses Mal ist nicht der Saharastaub der Grund, sondern Ereignisse im vielen Tausend Kilometer entfernten Kanada.

    Milchiger Himmel über Baden-Württemberg – das steckt dahinter

    Tatsächlich sind die momentan wütenden Waldbrände in Kanada der Grund für die Sichttrübung bei uns in Deutschland, berichtet unter anderem der Deutsche Wetterdienst (DWD). Trotz häufig nicht vorhandener Wolken sei der Himmel wegen des Rauchs von kanadischen Waldbränden gebietsweise milchig-grau statt blau, erklärt der Meteorologe Thore Hansen vom DWD. Der Rauch komme nicht gleichmäßig in Europa an, sondern in großen Rauchwolken, die mehrere hundert Kilometer groß seien. Eine solche liege seit Pfingstmontag über Deutschland.

    Übrigens: So wird das Wetter in den Pfingstferien in Baden-Württemberg.

    Roland Roth, Leiter der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried, erklärte gegenüber dem SWR, dass die riesigen Feuer in Kanada große Mengen Rußpartikel freisetzen, die mit der Westwetterlage bis nach Mitteleuropa gelangen. An den Rußpartikeln kondensiere Feuchtigkeit in großer Höhe. Dadurch entstünden dünne Cirruswolken, die den Himmel wie einen Schleier erscheinen ließen. Dies führe zu der sichtbaren Trübung der Atmosphäre und verminderter Sichtweite, so Roth.

    Trüber Himmel über Baden-Württemberg: Wie lange dauert das Phänomen noch?

    Wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes vermutet, müssten sich die Menschen in Baden-Württemberg vermutlich noch bis Freitag, den 13. Juni, auf den trüben Himmel einstellen. Danach komme die Luft aus dem südlichen Atlantik, und der Himmel werde aufklaren. Zur Luftqualität äußerte sich der Sprecher nicht.

    Laut Wetterwarten-Leiter Roth folge darauf aber wieder Saharastaub, der ebenfalls für diesige Sicht sorgen kann. Saharastaub sei ein fünf- bis zehnmal pro Jahr auftretendes Phänomen in Mitteleuropa. Auch den Klimawandel sieht Roth laut SWR als verstärkende Ursache, die für häufigere Südwestwetterlagen sorgen wird und somit Saharastaub und ähnliche Wetterphänomene auftreten lässt. Waldbrände seien dagegen als Ursache – bisher – eine seltene Ausnahme.

    Einen Lichtblick hat das Ganze: Beobachter konnten sich über farbenfrohe Sonnenauf- und -untergänge freuen.

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